(2.1.2014) Die Glaubensgeschwister des Kirchenbezirks Stuttgart/Leonberg hatten die Freude, das neue Jahr "live" im Gottesdienst mit Stammapostel Jean-Luc Schneider zu beginnen.
Der Stammapostel führte den Gottesdienst am Neujahrsmorgen in der Kirche in Fellbach durch. Dort versammelten sich außer den Gemeinden des Kirchenbezirks Stuttgart/Leonberg die Gemeinde Fellbach und die Gemeindevorsteher aus dem Apostelbereich Stuttgart zum Neujahrsgottesdienst.
Der Stammapostel ist die oberste geistliche Autorität in der Neuapostolischen Kirche; ihm kommt im Kreis der Apostel die führende Stellung zu. Er versieht den Petrusdienst. Seit Pfingsten 2013 trägt Jean-Luc Schneider aus Frankreich dieses Amt.
Zum Neujahrsgottesdienst 2014 wurde er von Bezirksapostel Michael Ehrich begleitet, Präsident der Gebietskirche Süddeutschland und somit Gastgeber. Die Bezirksapostel sind die engsten Mitarbeiter des Stammapostels, sie sind jeweils für eine oder mehrere Gebietskirchen verantwortlich ("Bezirksapostelbereich").
Eine Bild-/Ton-Übertragung des Neujahrsgottesdienstes gab es in rund 380 für Satellitenempfang ausgerüstete Kirchengebäude in Süddeutschland. Zudem erlebten die Gläubigen in einigen europäischen Ländern den Gottesdienst per Satellitenübertragung in Bild und Ton mit, für die ebenfalls Bezirksapostel Ehrich verantwortlich ist: Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Serbien, Ukraine. Auch erfolgte eine Übertragung für die Gemeinden in Israel und in der Region am Persischen Golf, die gleichermaßen zum Bezirksapostelbereich gehören.
Als Bibelwort für die Predigt im Neujahrsgottesdienst verwendete der Stammapostel Galater 6, Vers 2: "Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen."
Zuerst brachte er den Gemeinden gute Wünsche zum neuen Jahr entgegen ("die Fülle göttlichen Segens, viel Gotterleben, Freude und Kraft") und appellierte dabei, es nicht damit bewendet zu sein lassen, sondern füreinander zu beten.
Vor einem neuen Jahr hegten viele Menschen besondere Wünsche und Erwartungen, hätten aber auch die Sorge, was auf einen zukomme. Mancher sei etwas ratlos, wie es weitergehen werde bzw. wie er reagieren solle. Der Stammapostel bezeichnete da den Heiligen Geist als besten Ratgeber - dieser habe die Antwort, denn er leite gemäß einem Wort Jesu Christi in alle Wahrheit und verkündige Zukünftiges (vgl. Johannes 16,12ff.). Dies geschehe, indem er Jesus Christus ("er ist Gott, er ist die Wahrheit") verherrliche.
Der Stammapostel erklärte, der Heilige Geist verhelfe dazu, dass die Gläubigen Jesus Christus immer besser kennenlernten, und je besser sie diesen kennten, desto mehr liebten sie ihn. Je mehr wiederum sie den Herrn liebten, desto besser wüssten sie, wie zu handeln sei. "Wer liebt, weiß immer, wie er reagieren soll!" Als Beispiel führte der Stammapostel die Frauen und Johannes, den Jünger der Liebe, an, die den Herrn besonders geliebt hätten und so bei ihm geblieben seien, bis zum Kreuz. Auch die Jüngerinnen Jesu, die zum Grab kamen und gemäß Matthäus 28, 5.6 die ersten Zeugen der Auferstehung Jesu Christi wurden, hätten aus Liebe zum Herrn gehandelt.
Glaubensziel neuapostolischer Christen ist, das Leben gemäß dem Evangelium zu führen, den Willen Gottes zu erfüllen und für Christi Wiederkunft würdig und bereit zu werden – kurz, inneres Wachstum hin zu Christus. Der Stammapostel bezog sich in seiner Predigt darauf und sprach davon, dass dieses Wachstum zur Vollkommenheit sich an der Liebe messen lassen müsse. Die Liebe bezeichnete er als "Zentralpunkt" des Evangeliums.
Für das neue Jahr hatte er das Motto herausgegeben: "Mit Liebe ans Werk!" Darauf ging er in diesem Zusammenhang ein und wünschte, die Liebe zum Herrn möge immer stärker werden. Diese Liebe sei jedoch nicht von der Liebe zum Nächsten zu trennen, und sie müsse sich in Taten zeigen. Unter dem Gedanken "Wir wollen in der Nächstenliebe tätig sein!" erläuterte er, wie der im Bibelwort enthaltene Appell "Einer trage des andern Last" konkret umzusetzen ist.
Zur weiteren Wortverkündigung rief der Stammapostel den Bezirksapostel und die Apostel Herbert Bansbach und Martin Schnaufer (die Apostel aus Süddeutschland nahmen alle am Gottesdienst in der Kirche in Fellbach teil).
Sängerinnen und Sänger der Gemeindechöre des Kirchenbezirks Stuttgart/Leonberg gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit und stimmten die vielen Gottesdienstteilnehmer schon vor Beginn mit Liedvorträgen auf das Gottesdiensterleben ein. Überdies spielten ein Streicherensemble aus dem Kirchenbezirk Stuttgart/Leonberg und ein Fagottquartett, und natürlich erklang die Orgel (auch zusammen mit Fagott).
Kinder hatten eine musikalische Begrüßung für die Gäste vorbereitet – fröhlich und freudig "schmetterten" sie einen Kanon und das Lied "Laudato si", ein Preis Gottes (nach dem Sonnengesang von Franz von Assisi) aus "ihrem" Liederbuch. Im Gottesdienst trug der Kinderchor zwei Strophen aus dem Lied "Sing mit mir ein Halleluja" vor.
Simultan wurde der Gottesdienst in die arabische, englische, italienische, spanische, russische und vietnamesische Sprache übersetzt – teils für die anderssprachigen Gemeinden in Süddeutschland –, vor Ort zudem ins Serbokroatische und Ukrainische.