(24.9.2013) Am Montag, 9. September 2013, wurde in einer kleinen Feierstunde ein "Stolperstein” vor der neuapostolischen Kirche in Friedrichshafen-Fischbach, Zeppelinstraße 275, verlegt.
Mit ihm wird an Elsa Hammer erinnert, eine 1884 in Göppingen geborene jüdische Mitbürgerin, die hier gewohnt hatte (das Wohnhaus wurde im Krieg zerstört, heute steht dort das Kirchengebäude).
Elsa Hammer ist im Jahr 1943 nach Auschwitz deportiert und dort vor nunmehr 70 Jahren, am 24. September 1943, ermordet worden. Die Verlegung sogenannter "Stolpersteine” ist ein von dem Künstler Gunter Demnig initiiertes Projekt, mit dem an die Menschen erinnert wird, die zur Zeit der nationalsozialistischen Diktatur deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden.
"Stolpersteine” sind Steine mit einer beschrifteten Messingplatte an der Oberseite, die in das Pflaster von Gehwegen eingelassen werden. Die Messingplatte ist eine mit dem Namen, dem Geburtsjahr und dem Todesjahr sowie weiteren Angaben (z.B. Ort der Deportation) versehene Gedenktafel. Da sie auffällig in den Gehweg eingefügt sind, lassen die "Stolpersteine” die Passanten unwillkürlich innehalten – stolpern –, sie gemahnen gegen das Vergessen.
Die Feierstunde mit der "Stolperstein”-Verlegung in Fischbach wurde von Sängerinnen und Sängern der neuapostolischen Gemeindechöre Friedrichshafen und Fischbach musikalisch mitgestaltet. Mehr darüber wird auf der Website des Kirchenbezirks Ravensburg berichtet.
Bericht im Zusammenhang:
Vor sieben Jahren, im November 2006, wurden im Stuttgarter Stadtteil Feuerbach die ersten "Stolpersteine" verlegt: Einer von ihnen erinnert an Helene Wöhr, eine neuapostolische Christin der Kirchengemeinde Stuttgart-Feuerbach. Ihr Vater war Jude. Mit 27 Jahren wurde sie am 1. Dezember 1941 in das KZ Riga deportiert und dort ermordet. Mehr dazu findet sich hier