(21.11.2011) Diesen Appell, basierend auf Lukas 18,1, richtete Stammapostel Wilhelm Leber an die große Gemeinde, die sich am Sonntagvormittag, 20. November, in Süddeutschland zum Gottesdienst versammelt hatte: Der Stammapostel, geistliches Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche, hielt den Gottesdienst in Nördlingen (Bayern), im Stadtsaal "Klösterle"; eine Live-Übertragung per Satellit erfolgte in über 380 hierfür ausgerüstete Kirchen in Baden-Württemberg und Bayern.
Auch Gemeinden in Bosnien-Herzegowina, Israel, Mazedonien, Serbien und in der Ukraine – allesamt Länder, die von Süddeutschland aus mitbetreut werden – erlebten so den Gottesdienst mit.
In seiner Predigt zu dem Bibelwort aus dem Lukasevangelium: "Er sagte ihnen aber ein Gleichnis darüber, dass sie allezeit beten und nicht nachlassen sollten." führte der Stammapostel außer dem Gebet ("ein Bestandteil unseres Glaubenslebens, der unverzichtbar ist") einige Punkte an, bei denen die Gefahr bestehe, dass man "nachlasse", also nicht mehr so intensiv dabei sei und nachlässig werde.
Unter anderem nannte er die Liebe zu Gott und seinem Werk, wobei er sich auf Matthäus 24,12 bezog, den "Kampf gegen die Sünde", den Dienst in der Gemeinde und am Nächsten: "So wollen wir nicht nachlassen, Gutes zu tun und uns dem Nächsten zuzuwenden!" Der Stammapostel appellierte, die Glaubenden sollten, wenn sie ein Nachlassen in den erwähnten Punkten an sich feststellten, alles daran setzen, wieder neuen Schwung zu holen, neue Kraft aufzunehmen, um sich nach dem göttlichen Willen so einzustellen, dass sie auch bei der Wiederkunft Christi bestehen könnten.
Zum Gottesdienst wurde der Stammapostel begleitet vom Präsidenten der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, Bezirksapostel Michael Ehrich, den neun Aposteln aus Baden-Württemberg und Bayern, die zur Gebietskirche Süddeutschland gehören, sowie zwei "Gast-Aposteln" von anderen neuapostolischen Gebietskirchen: Bezirksapostel Rüdiger Krause aus Norddeutschland und Apostel Rainer Storck aus Nordrhein-Westfalen. Die beiden "Gast-Apostel" wurden zu einem Predigtbeitrag gerufen.
Den Chor, der den Gottesdienst musikalisch mitgestaltete, bildeten die Gemeindechöre des Kirchenbezirks Nördlingen. Die Glaubensgeschwister aus diesem Bezirk des Apostelbereichs Nürnberg waren zum Gottesdienst im Stadtsaal dabei.
Der 20. November 2011, letzter Sonntag vor dem ersten Adventssonntag, wurde vor allem in den evangelischen Kirchen Deutschlands als Gedenktag für die Verstorbenen begangen: Totensonntag oder "Ewigkeitssonntag". Auch das Programm des Konzerts, das tags zuvor, am Samstag, 19. November, in der neuapostolischen Kirche in Nördlingen stattfand, hatte einen Bezug zum "Ewigkeitssonntag".
Unter dem Motto "Die Liebe hört niemals auf" (aus 1. Korinther 13,8) konzertierte die "Junge Philharmonie der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland", ein Auswahlorchester, das sich aus besonders befähigten und gut ausgebildeten Instrumentalisten der neun Apostelbereiche Süddeutschlands zusammensetzt und auf Anregung des Bezirksapostels gegründet worden ist. Die Leitung hatte Uwe Münch, Solisten waren Rebecca Hartmann (Violine) und Rüdiger Husemeyer (Tenor).
Zu Beginn der Wortverkündigung im Gottesdienst am Sonntag nahm der Stammapostel auf den "Totensonntag" Bezug: Er wolle an diesem Gedenktag nicht vorübergehen. "Wir gedenken derer, die aus unserem Umfeld hinübergegangen sind in die jenseitige Welt."
Der "Totensonntag" werde auch "Ewigkeitssonntag" genannt, und unter dieser Bezeichnung zeige sich eine andere Perspektive: "Ewigkeit", die göttliche, für Menschen unvorstellbare Dimension werde hier angesprochen. Interessant sei, dass das Wort des Herrn verknüpft sei mit dem Begriff "Ewigkeit". So heiße es in 1. Petrus 1: "Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit" (vgl. Vers 25). Durch das Wort des Herrn leuchte die Ewigkeit in die Zeit hinein. Es sei in die Hand des Menschen gegeben, wie er mit diesem Wort umgehe.
Jesus habe gesagt: "Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit" (vgl. Johannes 8,51). An einer anderen Stelle der Heiligen Schrift finde sich dieser Gedanke noch deutlicher ausgedrückt: "Wer den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit" (vgl. 1. Johannes 2,17). Der Stammapostel empfahl, sich vor dem Herrn und seinem Wort zu beugen; er rief die Glaubenden auf, dafür dankbar zu sein.
Einen besonderen Akzent hatte der Gottesdienst ferner durch die Ruhesetzung des Bischofs Günter Schulz (Apostelbereich München) und die Ordination des Bischofs Paul Hepp (lesen Sie dazu unseren Bericht " Bischofswechsel in Süddeutschland ").