(22.8.2011) Am Sonntagvormittag, 21. August 2011, wurde in der Kirche in Fellbach bei Stuttgart, Kastanienweg 5, Gottesdienst mit Stammapostel Wilhelm Leber gefeiert.
"Wir sprechen von der ‚Schicksalskirche’", spielte der Stammapostel darauf an, dass sowohl sein Vorgänger im höchsten geistlichen Amt der Neuapostolischen Kirche, Stammapostel Richard Fehr, als auch er in der Fellbacher Kirche das Stammapostel-Amt angetreten haben.
Zum Gottesdienst, der gemäß Jahresplan ohne Übertragung stattfand, waren die Kirchenmitglieder aus dem Kirchenbezirk Stuttgart-Bad Cannstatt (Apostelbereich Stuttgart) eingeladen.
Etwa 50 Sonntagsschüler bildeten das "Empfangskomitee" für den Stammapostel und seine Begleiter: den gastgebenden Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Gebietskirche Süddeutschland, sowie die neun Apostel aus Süddeutschland, Leiter der Apostelbereiche . Als Gäste aus anderen Gebietskirchen waren die Apostel Dieter Böttcher aus Norddeutschland und Achim Burchard aus Niedersachsen gekommen.
Auch Stammapostel im Ruhestand Richard Fehr, Bezirksapostel im Ruhestand Klaus Saur, vormaliger Kirchenpräsident von Süddeutschland, sowie die Apostel im Ruhestand Günter Beck, Günter Eckhardt, Emil Fischer, Helmut Keck, Werner Kühnle – der vormalige Leiter des Apostelbereichs Stuttgart –, Herbert Schneider und Klaus Zeidlewicz waren dabei.
Für die Predigt nahm der Stammapostel das Bibelwort aus Sprüche 11, Vers 24: "Einer teilt reichlich aus und hat immer mehr; ein anderer kargt, wo er nicht soll, und wird doch ärmer." Zur weiteren Wortverkündigung bat er die Apostel Böttcher und Burchard.
Bezogen auf das Bibelwort, meinte der Stammapostel, sei es – was das Irdische betreffe – eine Lebensweisheit. Wer von seinen Gütern reichlich austeile, profitiere auch selbst davon; das zeige die Erfahrung. Denn einem solchen werde manches Gute bereitet, er erhalte manches an den Wohltaten, die er anderen schenke, zurück. Andere, die mit dem Gut "kargten", das sie hätten, erlebten vielleicht, dass sie isoliert seien, eigentlich keine Freude da sei und dass sie auch in Zeiten der Not auf Unverständnis und verschlossene Türen stoßen würden.
Es sei sicherlich ein Anliegen der Gemeinde, Gutes zu tun und in die Praxis umzusetzen, was im Bibelwort zum Ausdruck komme. Doch möge auch alle die Frage beschäftigen, was sie auf der geistigen Ebene an "Gütern" austeilten. "Lasst uns reichlich austeilen, und zwar das Gute!", appellierte er. Solches mache das Leben reich und habe auch auf die persönliche Umgebung Wirkung, so dass andere davon Nutzen hätten.Beispielhaft sprach er davon, Glauben, Gottvertrauen und Gottergebenheit "auszuteilen", ferner Freude, Frieden, Liebe und Gnade. "Das ist meine Botschaft an den Bezirk Bad Cannstatt: reichlich Gutes austeilen!"
Rund 300 Sängerinnen und Sänger aus den Gemeindechören des Bezirks bildeten den Chor, der mit seinen Vorträgen den Gottesdienst umrahmte und schon vor Gottesdienstbeginn die vielen Anwesenden erfreute. Die Chorleitung hatte Matthias Appel inne. Auch ein "Projektorchester", das sich aus Mitgliedern von Gemeindeorchestern zusammensetzte, die nicht alle im Bezirksorchester mitspielen und aus Freude und Begeisterung an dem Gottesdienst mitwirken wollten, kam zum Einsatz.
Die 45 Spieler, darunter auch Instrumentalisten des Bereichsorchesters, hatten sich monatelang intensiv vorbereitet; sie spielten unter Leitung von Jörg Elfner. Der Chor hatte mit dem Lied "Lobe den Herrn, meine Seele" die Wortverkündigung im Gottesdienst eingeleitet, und ein Loblied setzte den Schlusspunkt: Machtvoll erschallte am Gottesdienst-Ende der Gesang der großen Gemeinde – die Kirche in Fellbach war bis auf den letzten Platz besetzt –, zusammen mit Chor und Orchester: "Großer Gott, wir loben dich".
Am Vorabend fand in der Kirche in Waiblingen, einer der 15 Gemeinden des Kirchenbezirks Stuttgart-Bad Cannstatt, eine Veranstaltung zur Einstimmung auf den Gottesdienst statt: Das Projektorchester spielte, und eine Präsentation vermittelte einen Einblick in die "ältere und neuere Vergangenheit" des Kirchenbezirks. Dessen Leiter, Bezirksältester Jörg Friedrich, hatte auch die Erstellung einer Festschrift initiiert.
Aus ihr geht hervor, dass von Stuttgart aus, wo 1905 die ersten Cannstatter mit der Neuapostolischen Kirche in Verbindung gekommen waren, im Jahr 1907 die erste neuapostolische Gemeinde in Cannstatt und Umgebung gegründet wurde. Der erste Stammapostel-Gottesdienst in Cannstatt – heute ein Stadtbezirk von Stuttgart – wurde im Juni 1912 mit Stammapostel Hermann Niehaus gefeiert. Im Jahr 1918 war die Gründung des Kirchenbezirks Cannstatt. 1952 erfolgte eine Aufteilung in die Kirchenbezirke Bad Cannstatt und Backnang, 1978 war die Aufteilung des Bad Cannstatter Bezirks in die Kirchenbezirke Stuttgart-Bad Cannstatt und Stuttgart-Untertürkheim (heute: Stuttgart/Fellbach).