(13.11.2010) Eine Reise Mitte November führte Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, in das westafrikanische Land Nigeria.
Der Bezirksapostel, zu dessen Arbeitsgebiet rund 30 weitere Länder zählen, wurde auf der Reise im Land von dem länderverantwortlichen Apostel Volker Kühnle und Bischof Eberhard Koch begleitet.
Am Samstag, 6. November, hielt er in der Zentralkirche in der Landeshauptstadt, in Lagos-Ikeja-Central, einen Gottesdienst für Apostel und Bischöfe (regional leitende Amtsträger) sowie Bezirksämter (= leitende Amtsträger im Kirchenbezirk, die das Amt "Bezirksältester" oder "Bezirksevangelist" tragen). Da es fast allen von ihnen – trotz mancher Schwierigkeiten im Land – möglich war, an diesem Wochenende dabei zu sein, nahmen knapp 300 Amtsträger teil.
In diesem Gottesdienst ordinierte der Bezirksapostel 29 weitere Bezirksälteste und 38 Bezirksevangelisten, so dass nun weitestgehend alle Kirchenbezirke in Nigeria mit Seelsorgern gut versorgt sind. Ebenso am Samstag fanden eine Versammlung der Apostel und Bischöfe sowie eine Bezirksämterversammlung statt. Dabei ging es – aufgrund gesetzlicher Anforderungen – auch um Fragen der Verfassung für die Gebietskirche Nigeria.
Auf dieser Reise feierte eine Gemeinde von gut 1.300 Teilnehmern mit dem Bezirksapostel den Gottesdienst zum Gedenken an die Entschlafenen. Am Gottesdienst, der wieder in Lagos stattfand – nahmen auch Apostel Kühnle, Bischof Koch und alle Apostel und Bischöfe Nigerias sowie fast alle Bezirksämter dieses bevölkerungsreichsten Landes Afrikas teil.
"In der Vorbereitung auf diesen Gottesdienst hat mich ganz besonders die Tatsache beschäftigt, dass es in Nigeria Kirchen gibt, die Jungen und Mädchen immer öfter der Zauberei bezichtigen", schrieb der Bezirksapostel in seinem Reisebericht. In der Presse war gemeldet worden, dass immer mehr Kinder in Afrika der Hexerei und Zauberei beschuldigt und aus diesem Grund gequält oder gar umgebracht würden. Bei der Hälfte von 200 Fällen sogenannter "Hexen-Kinder", denen die Presseagentur AP nachging, hätten Geistliche die Hand im Spiel gehabt.
Ein Sprecher von Unicef, Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, erklärte dazu: "Wenn eine Gemeinschaft unter Druck gerät, sucht sie einen Sündenbock." Es entspreche den traditionellen Vorstellungen, dass an Veränderungen zum Schlechten jemand schuld sein müsse – und Kinder seien nun mal wehrlos. Nach Unicef-Angaben sind Tausende Kinder in Afrika betroffen.