Der Amoklauf eines Jugendlichen am 11. März in Winnenden und Wendlingen hat viele Menschen tief betroffen gemacht. "Was passiert ist, hat auch in unsere Reihen viel Leid gebracht", so Bezirksältester Jörg Friedrich, Leiter des Kirchenbezirks Stuttgart-Bad Cannstatt – zu dem die Gemeinde Winnenden zählt – in einem an alle von ihm betreuten Gemeinden gerichteten Rundschreiben.
Als Ausdruck des Mitgefühls mit den Familien der beim Amoklauf in Winnenden getöteten Schüler und Lehrer und um Unterstützung und Trost zu geben, fand am Sonntagabend, 15. März, in der neuapostolischen Kirche in Winnenden eine Gedenkfeier mit Apostel Jürgen Loy und Bischof Bernd Dittus statt. Im Angesicht des Leides und der Trauer haben Amtsträger der Neuapostolischen Kirche auch an zwei Gottesdiensten teilgenommen, die zum Gedenken an die Opfer stattfanden.
Im benachbarten Leutenbach-Weiler zum Stein fand der Gottesdienst bereits am vergangenen Freitag statt, in Schwaikheim am Samstag. In Abstimmung mit Bezirksapostel Michael Ehrich, dem Präsidenten der Gebietskirche Süddeutschland, hat jeweils der Vorsteher der dortigen neuapostolischen Gemeinde ein Fürbittgebet gesprochen – beide Male waren die evangelischen und katholischen Geistlichen auf die Neuapostolische Kirche zugekommen und hatten dazu eingeladen. Junge neuapostolische Christen aus dem Jugendchor des Kirchenbezirks brachten sich in Schwaikheim mit Liedvorträgen ein.
Dies sei eine selbstverständliche Bezeugung der Anteilnahme und Betroffenheit, erklärte der Bezirksapostel, dem es wichtig war, auch in dieser Weise ein Zeichen des christlichen Zusammenstehens in großem Leid zu setzen. So würden auch an der zentralen, vom Land Baden-Württemberg veranstalteten Trauerfeier in der St.-Karl-Borromäus-Kirche in Winnenden am Samstag, 21. März, Vertreter der Neuapostolischen Kirche teilnehmen. Das furchtbare Geschehen sei, so der Bezirksapostel, auch Anlass, der weltweit unzähligen Gewaltopfer, die es täglich gebe, betend zu gedenken. Er selbst reihte sich in dem großen Gottesdienst, den er in der Kirche in Fellbach am Sonntag, 15. März, durchführte, in diesem Sinne in die Reihen der Fürbittenden ein. An diesem Gottesdienst nahm auch die Familie der beim Amoklauf in Winnenden getöteten jungen Referendarin, einer Glaubensschwester aus der Gemeinde Backnang, teil. Für sie wird, in angemessenem zeitlichem Abstand zum Geschehen, in ihrer Heimatgemeinde ein Gedächtniskonzert stattfinden.