Im Flyer, den Bezirksapostel Michael Ehrich zum Erntedanksonntag, 5. Oktober 2008, an die Gemeinden in Süddeutschland schicken ließ, wird über den Förderschwerpunkt der humanitären Hilfe, die die Gebietskirche Süddeutschland im laufenden Jahr im Inland leistet, berichtet: Kriseninterventionsdienste und Telefonseelsorge.
Insgesamt hat die Kirche hierfür aus Mitteln ihres Missionswerks – über das Benefizveranstaltungen und Maßnahmen der humanitären Hilfe abgewickelt werden – 72.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Kriseninterventionsdienste werden bei akut psychisch traumatisierenden Unfällen, Notfällen und Katastrophen gerufen. Die speziell zur Krisenintervention ausgebildeten, erfahrenen HelferInnen betreuen unmittelbar nach einem Unglücksfall unverletzte Beteiligte und Angehörige von Opfern, damit diese es schaffen, in solch einer Ausnahmesituation mit ihrer Handlungsunfähigkeit, Hilflosigkeit, ihrem Entsetzen, ihrer Trauer und Angst umzugehen.
Telefonseelsorge: Berichte von solchen Einrichtungen unterstreichen, dass vielfach Kinder und Jugendliche diese anonyme Hilfe nötig haben: Sie sind von Vernachlässigung und Vereinsamung betroffen, erleiden psychische und physische Misshandlungen durch Familienmitglieder, haben alle möglichen Schwierigkeiten in der Schule (bis hin zum Mobbing), Geldprobleme/Schulden, es geht um Drogen- und Alkoholabhängigkeit, um Straftaten … – das Spektrum der "Hilferufe", die an die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen bei der Telefonseelsorge eingehen, ist überaus groß.
Förderschwerpunkt 2009: der "Weiße Ring"
Förderschwerpunkt im kommenden Jahr ist der Verein "Weißer Ring", der zu einem großen Teil von ehrenamtlicher Tätigkeit lebt und Kriminalitätsopfern Beistand und praktische Hilfestellung bei der Bewältigung der Tatfolgen gibt.In den 70er-Jahren hatte Eduard Zimmermann Erfolg mit seiner Sendung "Aktenzeichen XY", einer Art Verbrecherjagd am Fernseher. Im Zusammenhang mit dieser Sendung wurde Zimmermann darauf aufmerksam, dass Opfern von Verbrechen und deren Angehörigen wegen der erlittenen physischen und psychischen Verletzungen und Traumata Beistand brauchen und "Wegweisung" zu den einzelnen Behörden und Hilfseinrichtungen. So wurden Kriminalitätsopfer Gegenstand seiner Sorge und Bemühungen, und er gründete 1976 den Verein "Weißer Ring" (WR). Helfen – Beraten – Vorbeugen, war und ist das Anliegen.
Seit der Gründung hat der WR Verbesserungen beim Schutz der Opfer erwirkt und ein Betreuungsnetz aufgebaut. 3.000 ehrenamtliche MitarbeiterInnen in ganz Deutschland engagieren sich heutzutage zugunsten von Kriminalitätsopfern und deren Familien; das Hilfsspektrum reicht von der persönlichen Betreuung, Hilfe im Umgang mit Ämtern und Behörden, Begleitung zu Gerichtsterminen bis zur Vermittlung von Hilfen anderer Organisationen sowie Erholungsmaßnahmen für Opfer und ihre Familien. 60.000 Mitglieder gehören dem WR an.Der WR finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen , Spenden, Nachlässen und Zuweisungen von Geldbußen durch Gerichte und Behörden. Mehr über die Arbeit des WR finden Sie unter www.weisser-ring.de