Seit über zwei Jahrzehnten unterstützt die Neuapostolische Kirche Süddeutschland die in Calw ansässige Fachstelle für Suchtberatung.
Am 27. Juni 2007 war es wieder soweit: Eine Spende von 3.000 Euro wurde überreicht. Heiderose Nestle-Röhm, Leiterin der Fachstelle Sucht, nahm mit ihrer Kollegin, der Suchttherapeutin Sabine Schmidt, den Spendenscheck in Empfang. Heinz Rempfer, Suchtbeauftragter der Gebietskirche und als solcher erster Ansprechpartner für Suchtgefährdete und -kranke und Bindeglied zu den Fachleuten, erklärte, die Kirche unterstütze unabhängig von ihrem jährlichen Förderschwerpunkt (2007 sind dies Einrichtungen für misshandelte Frauene und Kinder) solche Institutionen, für die er auch Motivationsarbeit leistet.
Ihm geht es vor allem darum, unter Wahrung der Schweigepflicht sowie der vollen Freiwilligkeit von Seiten des suchtkranken Menschen die Zusammenarbeit von Betroffenen – hauptsächlich Alkoholkranke – und Fachleuten zu koordinieren, auch Therapie-Angebote zu vermitteln und damit "erste Hilfe" zu geben. Von alleine nähmen leider die wenigsten Menschen Hilfe in Anspruch, bei einer Suchterkrankung sei oft die Behandlungsbereitschaft sehr gering.
Dennoch nutzten, so Nestle-Röhm und Schmidt, vergangenes Jahr rund 600 Menschen die Hilfe der Fachstelle Sucht in Calw. Die größte Gruppe Hilfesuchender bildeten dabei Alkoholkranke, außerdem kamen nicht wenige Heroin- oder Methadonabhängige zur Beratung.
Das Thema "Abhängigkeit und Süchte" – bei Heranwachsenden – wurde auch im Zuge des Projekts " Elternbrief" behandelt, mit dem sich die Neuapostolische Kirche Süddeutschland seit einigen Jahren an die Kirchenmitglieder, insbesondere an Eltern, Amtsträger und Lehrkräfte wendet: So ging es im Elternbrief 8, herausgegeben im September 2005, um "Alkoholkonsum und -missbrauch" und im Elternbrief 9, herausgegeben im April 2006, um "Drogen und nichtstoffliche Abhängigkeiten". Auch in den in diesem Zusammenhang angebotenen Elterngesprächskreisen konnten diese wichtigen Themen ausführlich erörtert werden.