Ein "Meilenstein" in der Entwicklung der Neuapostolischen Kirche in Mazedonien wurde bei der Reise gesetzt, die Apostel Wolfgang Bott – der "länderverantwortliche Apostel" unter anderem für die von der Gebietskirche Süddeutschland aus betreuten Länder auf dem Balkan – vom 8. bis 10. Juni 2007 nach Skopje unternahm.
Im Mittelpunkt dieser Mazedonien-Reise stand der Gottesdienst am Sonntag, 10. Juni 2007, in dem der Apostel die in Skopje errichtete neue Kirche weihte. Bei sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein war der Apostel mit seinen Begleitern aus Deutschland – Bischof Georg Kaltschmitt (Tübingen) sowie Hirte Heinz Kauth (Ofterdingen) und Gemeindeevangelist Bernd Kecker (Stuttgart, Architekt in der Bauabteilung der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland) – auf dem Flughafen in Skopje angekommen.
Der Leiter des dortigen Kirchenbezirks, Bezirksältester Stojan Manevski, und zwei Gemeindeevangelisten nahmen die kleine Reisegruppe herzlich in Empfang und führten sie nach dem Einchecken im Hotel sogleich zur Besichtigung der neuen Kirche. Übereinstimmend stellten alle fest, dass die Arbeiten am Neubau trotz der frühzeitigen Fertigstellung sehr qualifiziert durchgeführt worden sind; sogar die Außenanlagen sind bereits fertig. Die Freude über das gelungene Bauwerk ist bei der Reisegruppe, der Kirchenleitung und vor allem bei der Gemeinde sehr groß.
Als bei der Besichtigung durch die Reisegruppe Bezirksältester Manevski die neue Bibel auf den Altar legte, schlug sie der Apostel spontan auf und las die Verse 6 und 10 aus Psalm 36: "Herr, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen. […] Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht." Dieser Ruhm der Güte und gnädigen Zuwendung Gottes bildete auch einen schönen Akzent im Weihe-Gottesdienst.
Die Amtsträger vor Ort hatten anlässlich der Kirchenweihe eine kleine bebilderte Broschüre erstellt, die auch eine Kurzchronik der Neuapostolischen Kirche in Mazedonien enthält. Hierin wird u.a. auf die Anfänge der Kirche im Land hingewiesen, die auf eine Glaubensschwester zurückgehen. Der Apostel sprach bei seinem Besuch im Haus dieser Schwester über die damalige Zeit und dankte ihr herzlich für ihr von Glauben getragenes Engagement und ihre Treue zum dreieinigen Gott.
Auch im Weihe-Gottesdienst gab er seiner Dankbarkeit und Freude für die Entwicklung bis hierher sowie insbesondere über das Bauwerk Ausdruck und brachte den Sinn des Gebäudes auch sogleich auf den Punkt: "In dieser Kirche werden gläubige Menschen durch den Heiligen Geist, den Geist Gottes, seelisch bedient; es wird ihnen Heil und Erlösung aus Jesus Christus angeboten, und sie werden auf die Wiederkunft Jesu Christi vorbereitet." Damit stimmen die Bibelworte überein, die er dem Weihe-Gottesdienst zugrunde legte – die Verse 1 bis 4 aus Psalm 103 – : "Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit". Nach seinen Dankesworten an alle am Bau Beteiligten sowie an die Mitglieder der Gemeinde, die zum Gelingen der Bauarbeiten beigetragen haben, sprach der Apostel das Weihe-Gebet. Anschließend las Bezirksältester Manevski die Kurzchronik der Gemeinde Skopje vor.
Bezogen auf das Textwort, appellierte der Apostel an die Festgemeinde, alle möchten ihr Leben so gestalten, dass es zum Lob Gottes diene. Vorträge des gemischten Chores, eines Streichquartetts und eines Männerchores bildeten den festlichen Rahmen des Weihe-Gottesdienstes. Zur Überraschung und Freude aller traten nach der Feier des Heiligen Abendmahles die Kinder aus der Gemeinde vor den Altar, um mit ihrem Flötenspiel die Gottesdienstteilnehmer zu erfreuen.
Hierzu passte, dass der kleine David, Sohn des Bezirksältesten Manevski, in diesem Gottesdienst das Sakrament der Heiligen Versiegelung (= Übermittlung der Gabe des Heiligen Geistes) empfing. Zudem konnte der Apostel im Weihegottesdienst den Vorsteher der Gemeinde Skopje-Stadt, Gemeindeevangelist Sande Jakimovski, zum Hirten ordinieren.
Die Architektin, die vor Ort die Bauleitung hatte, Iskra Mizei, sowie Architekt Bernd Kecker stellten die Baulichkeit im Detail vor. Insgesamt gibt es einschließlich der Nebenräume 230 Sitzplätze. Die Mitglieder der Gemeinde Suto Orizari kommen künftig zu den Gottesdiensten am Sonntag in diese neue Kirche nach Skopje, der Wochengottesdienst hingegen wird weiterhin getrennt in den jeweiligen Gemeinden durchgeführt.
Außer dem Weihe-Gottesdienst hielt der Apostel noch einen Gottesdienst für die Amtsträger, zu dem auch deren Ehefrauen eingeladen waren. Für die Predigt in diesem Gottesdienst nahm er als Bibelwort das Grußwort des Stammapostels von Pfingsten 2007, Johannes 14, 1: "Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!"
Da das Kirchengebäude früher als geplant fertig geworden war, hatte Apostel Bott einen Reisetermin getauscht (ursprünglich wollte er zu diesem Zeitpunkt in die West-Ukraine reisen, für die er ebenfalls "länderveranwortlicher Apostel" ist), um die Kirche in Skopje zeitnah zur Fertigstellung ihrer Bestimmung übergeben zu können. Bewegende Dankesworte zum Geschenk der neuen Kirche – insbesondere auch im Hinblick auf die vielen Opfer der Glaubensgeschwister aus Süddeutschland – brachte der Bezirksälteste dem Apostel und seinen Begleitern entgegen. Das Bauwerk ist, wie alle Kirchenbauten, die der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland gehören, ausschließlich aus freiwillig gegeben Opfergeldern von Gemeindemitgliedern finanziert, denn die Kirche erhebt weder Kirchensteuern noch verlangt sie irgendwelche Pflichtbeiträge. Die Opfergelder werden üblicherweise anonym in den Opferkasten im Kirchengebäude gelegt (es gibt keine Kollekte). Wer will und eine Spendenbescheinigung möchte, kann natürlich auch eine Spende überweisen.