(17.12.2006) Den Gottesdienst am dritten Adventsonntag, 17. Dezember 2006, feierten die Mitglieder der Reutlinger Stadtgemeinden mit Stammapostel Dr. Wilhelm Leber, dem Präsidenten der Neuapostolischen Kirche International und höchsten Geistlichen der Kirche.
Instrumentalisten, ein großer gemischter Chor – den SängerInnen der eingeladenen Gemeinden bildeten – und ein Kinderchor stimmten die Gemeinde schon vor Gottesdienstbeginn ein und gaben mit ihren Vorträgen während des Gottesdienstes diesem ein festliches Gepräge.Zu Beginn seiner Predigt in der adventlich geschmückten, voll besetzten Kirche in der Dürrstraße 3 ging der Stammapostel auf das 100-Jahr-Jubiläum der Neuapostolischen Kirche in Reutlingen ein ( siehe unser Jubiläums-Vorbericht ), wodurch hier das ganze Kirchenjahr "ein wenig überstrahlt und erhöht" werde. Zu diesem Anlass gab er den Gemeinden in Reutlingen sowie auch jenen, die ebenfalls in diesem oder im nächsten Jahr Jubiläum feiern, das Wort aus 1. Korinther 15, 57: "Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!" "Siege" in den vergangenen 100 Jahren seien es gewesen, wenn zum Beispiel Sünder Buße getan hätten, wenn Vergebung der Sünden erfolgt sei, wenn ein Ungläubiger gläubig und ein Törichter "weise zum Himmelreich" geworden sei. In diesem Sinn seien viele Siege errungen worden, die Gott bereitet habe: "Das ist nicht menschlicher Verdienst!" Der Jubiläumswunsch des Stammapostels war, dass weiterhin solche "Siege" offenbar sein möchten und in der Gemeinde auch spürbar sein möge, dass jeder auch Anteil habe an der "göttlichen Natur". Damit schlug er den Bogen zum Bibelwort – 2. Petrus 1, aus 4 –, das der Predig zugrunde lag, und sagte, göttliches Leben und Wesen solle sich im Inneren des Menschen entfalten. So sei die Liebe ("Gott ist Liebe!") "göttliche Natur" und es gelte, in ihr sich zu bewegen und sie zum Ausdruck zu bringen gegenüber allen, die mit einem Umgang hätten. Als weitere Elemente nannte der Stammapostel Harmonie – die erreicht werde, wenn der Friede Gottes das Herz regiere und für Ausgleich sorge – und eine gewisse Souveränität über irdischen Dingen, die einem widerfahren würden. Ideal sei es, souverän damit umzugehen und zu sagen: "Wir legen es in die Hand Gottes!" Weitere Schwerpunkte in seiner Wortverkündigung bildeten gemäß dem Bibelwort göttliche Verheißungen, darunter die von dem Wiederkommen Jesu Christi (vgl. Johannes 14, 3).Begleitet wurde der Stammapostel vom Präsidenten der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, Bezirksapostel Michael Ehrich, den Aposteln Dieter Böttcher aus Mecklenburg-Vorpommern und Klaus Katens aus Berlin, den Aposteln aus Süddeutschland – mit Ausnahme des nach wie vor im Krankenstand lebenden Apostels Werner Kühnle (Apostelbereich Stuttgart) – und weiteren geistlichen Würdenträgern. Die Apostel Böttcher und Katens sowie Bischof Herbert Bansbach (Apostelbereich Karlsruhe) wurden zur weiteren Wortverkündigung gerufen.Mittels Satelliten-Übertragung konnten die neuapostolischen Christen in über 360 Kirchen in Baden-Württemberg und Bayern diesen Adventsgottesdienst mitfeiern. Auch in Gemeinden von Israel, Mazedonien und der Ukraine – Ländern, die von Süddeutschland aus betreut werden –, wurde gesendet. Simultan wurde der Gottesdienst in Arabisch, Englisch, Italienisch, Russisch, Spanisch und Vietnamesisch (gesendete Sprachen) sowie in Ukrainisch und Serbokroatisch (vor Ort) übersetzt. Überdies erfolgte in der Kirche in Stuttgart-Vaihingen, Sterneckerstraße 3, eine Übersetzung in die Gebärdensprache für Gehörlose.Reutlingen ist namensgebend für zwei Kirchenbezirke – Reutlingen-West und Reutlingen-Süd –, zu denen insgesamt 27 Gemeinden gehören. In der Stadt selbst hatte die Kirche dieses Jahr einige Veranstaltungen im Rahmen ihres 100-Jahr-Jubiläums, so am 28. Oktober ein Konzert in der "Listhalle" und im Mai eine besondere Aktion der Jugend in der Kirche Reutlingen-Süd, Alexanderstraße 80, der "Muttergemeinde" der weiteren Reutlinger Gemeinden. Bildergalerie