(19.09.2006) Bischof Hans-Jürgen Bauer (Apostelbereich Ulm) überreichte anlässlich einer Äthiopien-Reise im September 2006, bei der er die von Süddeutschland aus betreuten Gemeinden besuchte, in Dire Dawa eine finanzielle Unterstützung für obdachlos gewordene Einwohner.
Das Geld stammt aus Mitteln des "Missionswerks" der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland. Aufgrund starker Regenfälle waren Teile Äthiopiens wenige Wochen zuvor von Überschwemmungen heimgesucht wurden. Um die 1.000 Tote dort sind zu beklagen, und über 10.000 Menschen wurden obdachlos. Unter anderem ist die Stadt Dire Dawa betroffen, in der es eine neuapostolische Gemeinde gibt. Tief betroffen von der Katastrophe, berichtete der Bischof: "Am 6. August hat um 2:00 Uhr morgens eine fürchterliche Flut, die aus den die Stadt umgebenden Bergen ins Tal stürzte, Dire Dawa erreicht. Es wird vermutet, dass um die 1.000 Menschen starben, 10.000 sind nun obdachlos. Die betroffenen Menschen wurden von der Flut im Schlaf überrascht. Man kann die furchtbaren Ereignisse und Folgen kaum beschreiben – Leichen wurden über eine Strecke von 15 Kilometern in andere Häuser und Hütten gespült, ganze Hütten über Kilometer hinweg gerissen. Mütter mit Kindern in den Armen lagen tot im Wasser, nur die Köpfe ragten heraus. Manche Toten sind noch unter den von den Wassermassen mitgeführten Sandmassen verschüttet ... Man kann sich nicht vorstellen, was solche Regengüsse, Wassermassen alles auslösen können! Ganze Straßen wurden weggespült, Fundamente bis zu 4 Meter Tiefe mitsamt den darauf stehenden Mauern hinweggeschwemmt ... Es ist ein schrecklicher Anblick, der sich auch heute noch zeigt." Der (muslimische) Bürgermeister der Stadt Dire Dawa, der die Spende als "Soforthilfe" dankbar entgegennahm, bat die örtlichen Seelsorger der Kirche um Mithilfe: Sie sollten die Menschen, die den Verlust ihrer Angehörigen verkraften müssen oder Hab und Gut verloren haben, "mental" unterstützen, seelsorgerisch mitbetreuen. "Niemand aus unserer Gemeinde musste den Tod erleiden", so Bischof Bauer. "Nur einer unserer Glaubensbrüder hat alles verloren. Auch ihm konnte Hilfe gegeben werden."
Weggespülte Straßen Nähe Dire Dawa Obdachlosenlager Dire Dawa
Obdachlosenlager Dire Dawa Spendenübergabe beim Bürgermeister von Dire Dawa
Schule in Tefki kurz vor Baubeginn Bei dieser Reise konnten auch die Verhandlungen zum Bau einer Schule in der Stadt Tefki, ca. 35 km Luftlinie südwestlich von Addis Abeba, abgeschlossen werden. Wie bereits in Sebeta, soll nun in Tefki aus "Missionswerk"-Mitteln eine Schule erstellt werden, in der dann überwiegend Kinder mittelloser Eltern und Waisen unterrichtet werden sollen. Geplant sind bis zu 600 Unterrichtsplätze. Die Schule in Sebeta wurde 2005 eingeweiht. Neuapostolische Christen aus dem ehemaligen Kirchenbezirk Immenstadt (Allgäu) – die Gemeinden des Bezirks sind zwischenzeitlich den Bezirken Kempten und Ravensburg zugeordnet – hatten gespendet bzw. Spenden gesammelt. Dies war der Beginn der "Selam Hiwot School", die überwiegend von "Aids-Waisen" und total verarmten Kindern ("Street Children") besucht wird; zurzeit sind es 340, mit sieben Lehrern. In drei Klassenzimmern wurden die Schüler zunächst im "Schichtbetrieb" unterrichtet. Im Februar 2006 erhielt die Schule aus Mitteln des "Missionswerks" ein weiteres Gebäude. Eine stufenweise Erweiterung, finanziert durch das "Missionswerk" im Rahmen der humanitären Hilfe der New Apostolic Church Ethiopia, ist in der Planungsphase. Nach der letzten Ausbaustufe werden es sieben Schulgebäude mit je drei bis vier Klassenzimmern sowie Verwaltungsräume sein.