(31.07.06) In unserer mehrsprachigen Lebenswelt engagieren sich zahlreiche Mitglieder der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland zum Teil schon lange Zeit, um auch den Menschen aus anderen Ländern und mit anderer Muttersprache eine seelische Heimat zu bieten.
Menschen mit Migrationshintergrund sollen bestmöglich in das kirchliche Leben einbezogen werden. Um diese Integration im Stuttgarter Raum neu zu beleben, fand am Sonntagvormittag, 30. Juli, in der neuapostolischen Kirche in Waiblingen, Kirchenbezirk Stuttgart-Bad Cannstatt, ein "internationaler Gottesdienst" statt. Der Gottesdienst enthielt deutsche, englische, französische, italienische und serbokroatische Predigtbeiträge. Für ein internationales Gepräge sorgten überdies Chordarbietungen in Deutsch, Englisch, Italienisch und Serbokroatisch. Als Bibelwort diente Maleachi 3, 18. Darauf bezogen, wurde – im englischen Predigtbeitrag – von "the big difference" gesprochen zwischen fromm und gottlos, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der dies nicht tut … Dass hingegen sprachliche Differenzen gut zu überbrücken und beileibe kein Hemmnis im gemeinsamen Gottesdienst-Feiern sind, können die überaus zahlreichen BesucherInnen (aus allen angebotenen Sprachgruppen) aus eigenem Erleben bezeugen. Nach dem Gottesdienst nahmen die meisten gerne die Einladung zu einem Imbiss – selbstredend mit internationalen Köstlichkeiten – an, und es ergaben sich im fast "babylonischen Sprachengewirr" viele rege Gespräche. Dass ein Gottesdienst nicht nur in deutscher Sprache im "Ländle" angeboten wird, hat in der Neuapostolischen Kirche hier zu Lande Tradition. Ab Mitte der 1960er-Jahre begann man in Württemberg, auch fremdsprachige Gottesdienste durchzuführen, um die damals vor allem aus dem Süden und Südosten Europas nach hier übersiedelten Menschen in ihrer Muttersprache seelsorgerisch zu betreuen bzw. mit der Neuapostolischen Kirche bekannt zu machen. Zuerst fanden an einigen Orten Gottesdienste in italienischer Sprache statt – der erste Chor in dieser Sprache hier zu Lande wurde im Stuttgarter Raum gegründet –, später in serbokroatischer, spanischer und rumänischer Sprache. Als vermehrt Menschen aus afrikanischen und fernöstlichen Ländern hierher kamen, wurden auch Gottesdienste in Englisch, Französisch und Tamil angeboten. Im Jahr 1988 fanden in Württemberg und Bayern (damals zwei eigenständige Gebietskirchen, Kirchenpräsident beider war Bezirksapostel Karl Kühnle, Stuttgart) regelmäßig Gottesdienste in Arabisch, Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Polnisch, Rumänisch, Serbokroatisch, Spanisch, Türkisch, Ungarisch und Vietnamesisch statt. Amtsträger mit entsprechenden Sprachkenntnissen waren als Seelsorger für die Glaubensgeschwister und Gäste der jeweiligen "Sprachgruppe" beauftragt. Auch 2006 besteht in Süddeutschland immer noch ein – zwischenzeitlich etwas reduziertes – "Fremdsprachen-Angebot" der Kirche, das r egelmäßige Gottesdienste in Fremdsprachen enthält.