(31.12.2005) Den letzten Gottesdienst im Jahr 2005 hielt Stammapostel Wilhelm Leber in Ravensburg / Gebietskirche Süddeutschland.
Er wünschte den in der dortigen Kirche versammelten Glaubensgeschwistern Zuversicht und Vertrauen auf des Herrn Hilfe auch im neuen Jahr. Im Rückblick auf den vergangenen Zeitabschnitt bleibe "nur Dankbarkeit dem Geber aller guten Gaben gegenüber", auch wenn man Phasen erlebt habe, "die nicht einfach waren, die vielleicht auch Leid hervorgerufen haben, wo es besonders schwer war, wo Dinge sich anders entwickelt haben, als man gedacht hat. Es gab sicherlich nicht nur Augenblicke des Glückes in diesem Jahr. Aber wenn man dann feststellen kann: Gott hat doch hindurch geholfen, und es war doch immer seine Hand über uns, es war doch so, dass wir letztlich sagen müssen: ‚Er hat es wohl gemacht!’, dann ist das gut!" So habe er den Gedanken, diesen Gottesdienst zu einem Gedenkgottesdienst in speziellem Sinn zu machen. Es sei gut, einmal inne zu halten und dessen zu gedenken, wie Gott die Gläubigen geführt habe. "Das schließt nicht aus, dass man selbst manches verkehrt gemacht hat. Das schließt auch nicht aus, dass man manches erleben musste, was einem nicht gefiel. Aber wenn wir die Geschehnisse im Zusammenhang sehen, stellen wir dann nicht fest, dass doch die Hand Gottes über uns stand? […] Es ist ein unendlich tröstender Gedanke, dass man weiß, man steht ganz fest in Gottes Hand." Der Gläubige möge sich vergegenwärtigen, dass er Gnade empfangen habe und Gottes Liebe wirksam geworden sei. "All das Gute, das Gott hineingelegt hat in dein Leben – gedenke daran!" Der Gottesdienst, an dem rund 1.700 neuapostolische Christen teilnahmen und der auch nach Friedrichshafen übertragen wurde, stand unter dem Bibelwort aus Psalm 106, 1: "Halleluja! Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich." Dazu führte der Stammapostel u.a. aus, er sei überzeugt, Jesus habe seinem Vater immerzu gedankt. Es gebe Schilderungen in der Bibel, in denen diese Dankbarkeit einen besonderen Akzent habe, zum Beispiel, als 5.000 Menschen gespeist wurden: "Die Jünger machten Jesus, dem die Menschenmenge zuhörte, darauf aufmerksam: ‚Es wird Abend. Schicke sie nach Hause, damit sich jeder versorgen kann.’ Dieser sagte einfach: ‚Gebt ihr ihnen Speise!’ Das hat wohl die erste Verwunderung ausgelöst, die Jünger haben sicher gedacht: ‚Wie soll das werden?’ Sie gingen dann zum Herrn und sagten: ‚Ja, wir haben gesammelt, was an Essbarem da ist – es sind nur ein paar Brote und Fische!’ Die Skepsis klingt da durch: ‚Was sollen wir denn damit machen? Wie können damit 5.000 Menschen satt werden? Unmöglich!’" Das Sehen auf den Mangel, auf das Wenige, sei typisch, so der Stammapostel. Im Zurückblicken könnte vielleicht auch jemand in diesem "Nur"-Gedanken stehen und sagen: "Ach, ich habe so viele Schwierigkeiten gehabt, so viel Probleme! Da ist nur so wenig, was mir geblieben ist!", doch dann gelte es, nicht nur auf den Mangel zu sehen, "sondern auf das, was der Herr bereitet! Jesus hat einfach das, was vorhanden war, genommen, aufgesehen zu Gott und gedankt. Dann gab er die Brote den Jüngern; die haben sie ausgeteilt: Alle wurden satt. Das Wunder der Vermehrung geschah aus der Dankbarkeit. So wollen wir es auch machen: nicht auf den Mangel sehen, nicht auf das, was besser sein könnte, sondern zufrieden sein mit dem, was der Herr schenkt, aufschauen zu Gott und ihm danken! Dann kann das Wunder der Vermehrung geschehen, dann kann Gott aus dem Wenigen viel machen und uns über alle Maßen segnen."Der Herr sei "freundlich", wie es im Psalm heiße, er schenke liebevolle Zuwendung. Seine "Güte" erlebe man in seiner Gnade. Dabei erinnerte der Stammapostel allerdings an das göttliche Wort, das zu Paulus seinerzeit gesagt wurde: "Lass dir an meiner Gnade genügen" (vgl. 2. Korinther 12, 9), und meinte: "Gnade in dem Maße, wie der Herr sie schenkt, möge uns genug sein!" Schließlich sei die göttliche Sehensweise anders als die menschliche. "Wenn man Tragkraft hat in ganz widrigen Verhältnissen, wenn es schwer wird – ist das nicht Gnade? Wenn man Freude hat, auch unter Schmerzen – ist das nicht Gnade, wenn man so stark sein kann aus der Kraft Gottes heraus? […] Wir wollen auch für solche Art der Gnade dankbar sein! Dankbar, dass wir in allen Verhältnissen immer noch die Perspektive haben, auf das Wesentliche sehen zu können; dankbar, dass wir trotz allem in der Seele Freude und Frieden haben, dass wir sicher sein können: Unser Herr kommt!" Begleitet wurde der Stammapostel von Bezirksapostel Armin Studer aus der Schweiz, Bezirksapostel Klaus Saur, dem Gastgeber, und den Aposteln Wolfgang Bott, Günter Eckhardt, Wolfgang Eckhardt, Michael Ehrich, Volker Kühnle, Werner Kühnle, Dieter Prause, Hans-Peter Schneider und Wolfgang Zenker aus Süddeutschland. Die beiden Bezirksapostel wurden zur weiteren Wortverkündigung gerufen. Bildergalerie