Rund 12.000 Amtsträger – aktive und solche im Ruhestand –, Jugendleiter und Lehrkräfte aller Unterrichtsstufen haben an 153 Stationen in Baden-Württemberg und Bayern durch eine Live-Übertragung via Satellit aus Uster (Schweiz) am Info-Abend teilgenommen, den Stammapostel Dr. Wilhelm Leber leitete.
Er und sein Co-Referent, Bezirksapostel Dr. Hagen Wend (Gebietskirche Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland), behandelten in der ersten weltweit durchgeführten Informationsveranstaltung der Neuapostolischen Kirche am 24. Januar 2006 wichtige Lehrthemen, die neu definiert bzw. präzisiert wurden.
Bedeutendste Neuerung ist die Änderung des Taufverständnisses: Die Neuapostolische Kirche anerkennt seit diesem 24. Januar die in anderen kirchlichen Gemeinschaften vollzogene Taufe, wenn die Handlung formgerecht (trinitarisch und mit Wasser) erfolgte. Dazu erläuterte der Stammapostel, die Taufe sei die "erste und grundlegende Gnadenmitteilung" Gottes an den Menschen, der an Christus glaube – so sind alle Getauften Christen –, der Täufling werde damit in "ein erstes Näheverhältnis zu Gott" geführt, der ihm den Weg zum Heil und letztlich zur völligen Erlösung eröffne.
Auch das Verständnis von Heil war ein Thema sowie, damit verbunden, der Heilsvermittlung und "Exklusivität". Der Stammapostel stellte klar, der Glaube, dass "das Apostelamt für die Bereitung der Brautgemeinde unerlässlich ist", schließe nicht aus, dass es auch außerhalb der Neuapostolischen Kirche "in kirchlichen Gemeinschaften, die Christus wahrhaftig bekennen, vielfältige Elemente von Wahheit" gebe. Nach der Lehre der Kirche – die ausgeprägte eschatologische Elemente enthält – könnten letztlich alle Menschen Heil erlangen, auch wenn sie nicht Mitglied der Neuapostolischen Kirche gewesen seien. Es sei insofern unzutreffend, die Neuapostolische Kirche als "allein selig machend" zu bezeichnen und zu behaupten, sie unterliege einem "Absolutheitsanspruch".
Einen "Absolutheitsanspruch" allerdings kenne die Kirche: Er beziehe sich auf Jesus Christus, denn nur in ihm sei das Heil (vgl. Johannes 14, 6, Apostelgeschichte 4,12). Dennoch – auch das wurde an diesem Abend deutlich gesagt – sei es notwendig, "mit allen Religionen der Welt friedlich und gutnachbarlich zusammen zu leben"; jede Art von religiösem Fanatismus sei abzulehnen.
Mehr über die Inhalte des Informationsabends, an dem auch Stammapostel i.R. Richard Fehr teilnahm – der sich zustimmend dazu äußerte –, finden Sie auf der Webseite der Neuapostolischen Kirche International:
• Informationsabend in Uster
http://www.neuapostolischekirche.de/news/20060124-381-d.html
• Neuapostolische Kirche präzisiert ihre Heilslehre
http://www.neuapostolischekirche.de/news/20060124-382-d.html
• Neuapostolische Kirche ändert Taufverständnis
http://www.neuapostolischekirche.de/news/20060124-380-d.html