(20.11.2005) Über 600 Glaubensgeschwister – Italiener und Deutsche aus allen Apostelbereichen Süddeutschlands – und Gäste versammelten sich am Sonntag, 20. November 2005, zum Festgottesdienst in der Kirche in Ludwigsburg, den Apostel Orando Mutti (Italien) durchführte.
Zu Beginn seiner ausschließlich in italienischer Sprache gehaltenen Predigt erinnerte Apostel Mutti daran, dass vor genau 50 Jahren der trattato del reclutamento dei lavoratori stranieri geschlossen worden war, dass also seit 50 Jahren Italiener zur Arbeit nach Deutschland kommen. Er drückte in diesem Zusammenhang den Dank gegenüber den Deutschen aus, während Apostel Volker Kühnle – der für die Fremdsprachentätigkeit in der Gebietskirche Süddeutschland verantwortliche Seelsorger – von der Dankbarkeit gegenüber den nach hier gekommenen italienischen Arbeitern und ihren Familien sprach. In seiner Copredigt, die übersetzt wurde, wies Apostel Kühnle auch darauf hin, dass seit 45 Jahren regelmäßig Gottesdienste in italienischer Sprache in Süddeutschland durchgeführt werden und dieses Jahr die "Italienerchöre" in Ludwigsburg und Göppingen seit 25 Jahren bestehen – auch dies Grund zu großer Dankbarkeit. Da passte es, dass der Altarschmuck nicht nur in den Farben Italiens gehalten war, sondern auch in diesen Farben vor dem Altar ein mit frischen Blumen in Grün, Weiß und Rot gebildeter "italienischer Stiefel" aufgebaut war. Zwei Weltkugeln symbolisierten zum einen Gottes Liebe, die allen Menschen gilt, und zum anderen auch die weltweite Verbreitung der Neuapostolischen Kirche. Rote Rosen um die beiden "Weltkugeln" bedeuteten den "Liebesbund ums Erdenrund" der neuapostolischen Christen.Als Textwort lag dem Gottesdienst Lukas 9, 62 ("Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes") zugrunde. Bezogen auf das Bibelwort, erläuterte Apostel Mutti in seiner Predigt, das Zurücksehen berge insbesondere die beiden Gefahren: entmutigende Unzufriedenheit mit dem, was war, und Selbstzufriedenheit. Er ermunterte die Gemeindemitglieder, nicht an irgendwelchen Dingen stehen zu bleiben, sondern wie der Bauer am Pflug den Blick nach vorne gerichtet zu halten und weiterzugehen ("vorwärts, avanti!"). Dazu erwähnte er auch Bezirksapostel Ernst Streckeisen, der zu seiner Amtszeit die fremdsprachigen Gottesdienste in Württemberg und Bayern initiiert hatte und von 1975 bis 1978 das Stammapostelamt trug. Dieser habe in einem Bahnhof einmal das Schild gelesen: "Nicht stehen bleiben!", was er auf das Glaubensleben der neuapostolischen Christen, nämlich die konsequente Nachfolge Jesu – also Leben nach dem Evangelium – und die seelische Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi (= Glaubensziel), übertragen hatte. Apostel Mutti sprach im Zusammenhang mit dem Bibelwort noch davon, dass ein Arbeiter am Pflug auch einmal gesundheitliche Störungen haben könne. In diesem Zusammenhang verglich er Orientierungsprobleme mit Zweifel, Gleichgewichts- und Herzrhythmusstörungen mit fehlenden Impulsen von oben, das heißt mit mangelhafter Verbindung zu Gott, und "Atemnot" mit nachlassendem oder unterbleibendem Gebetsleben. Dem allem gelte es entgegenzuwirken.Außer Apostel Volker Kühnle wurden zur Wortverkündigung der für die italienische Sprachgruppe verantwortliche Amtsträger, Bezirksevangelist Joachim Raff, sowie zwei Amtsträger gerufen, die in diesem Gottesdienst in den Ruhestand traten: Priester Hermann Lay und Diakon Bruno Lorenzetto .
Einen Höhepunkt im Gottesdienst bildete die Heilige Wassertaufe und Heilige Versiegelung der kleinen Hannah Giada, die durch Apostel Mutti somit die "Wiedergeburt aus Wasser und Geist" (vgl. Titus 3, 5) erlebte.Ein Chor aus rund 250 Sängerinnen und Sängern aus allen "Italienerchören" Süddeutschlands, von Lörrach bis Nürnberg, gestaltete den Gottesdienst mit zu Herzen gehenden Beiträgen feierlich mit. Bereits am Samstagabend zuvor, dem 19. November 2005, hatte Apostel Mutti in der Kirche in Tamm einen Gottesdienst für die Amtsträger der italienischen Sprachgruppe in Süddeutschland sowie deren Ehefrauen durchgeführt. In diesem Gottesdienst predigten außer Apostel Mutti noch Apostel Volker Kühnle, Bischof Eberhard Koch (Reutlingen), der ebenfalls für die Fremdsprachentätigkeit in Süddeutschland mit verantwortlich ist, sowie Bezirksevangelist Joachim Raff.
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