(19.06.2005) Seit 100 Jahren besteht die Gemeinde Freiburg im Breisgau.
Dieses Jubiläum war mit der Grund, dass der turnusmäßig in einer Gemeinde der Gebietskirche Süddeutschland geplante Gottesdienst des Stammapostels am 19. Juni in der südlichsten Großstadt Deutschlands stattfand.
Begleitet wurde Stammapostel Wilhelm Leber zum Gottesdienst in der Breisgau-Metropole von Bezirksapostel Klaus Saur – dem Gastgeber –, Apostel Alain Dubois (Frankreich)und Apostel Dewan Chowdhury (Nordrhein-Westfalen) sowie den neun Aposteln der Gebietskirche Süddeutschland einschließlich der im Ruhestand lebenden Apostel Günter Beck, Emil Fischer, Herbert Schneider und Helmut Keck. Auch der an Pfingsten 2005 in den Ruhestand getretene Stammapostel Richard Fehr befand sich mit seiner Frau unter den Festgästen.
"Wir leben in einer Zeit […], die uns sehr fordert, und da kann es schon sein, dass der Dank ein wenig auf der Strecke bleibt", ging der Stammapostel zu Beginn seiner Predigt auf den Vortrag des Chores ein, der von Lob und Preis gegenüber Gott gesungen hatte. "Ich möchte uns alle bitten […], dass wir miteinander einen Augenblick innehalten und unserem Gott besonders danken!" Er wünschte, der Dank möge ins "Zentrum des Bewusstseins" rücken und das Denken und Handeln der neuapostolischen Christen bestimmen. Wer Vertrauen habe in Gott, könne eine Haltung entwickeln, die nicht abwarte, wie alles sich entwickle, und dann hinterher vielleicht Dank offenbare, sondern vielmehr den Dank gegenüber Gott vornean setzen. "Wenn man dann anfängt mit Loben und Danken, bereitet Gott die nötige Hilfe", zeigte sich der Stammapostel überzeugt. Loben und Danken schaffe ein besonderes Verhältnis zu Gott, es öffne "die Tür zum Segen" und gebe eine freudige Grundstimmung in die Seele. Als Bibelwort legte er seiner Predigt Hebräer 6, 11 ("Wir wünschen aber, dass jeder von euch denselben Eifer beweise, die Hoffnung festzuhalten bis ans Ende") zugrunde. Er verband dies mit dem 100-jährigen Gemeindejubiläum und wünschte, die Mitglieder möchten Eifer haben, die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi (das Glaubensziel der neuapostolischen Christen) festzuhalten bis ans Ende. "In einer anderen Übersetzung ist die Rede von der ‚vollen Gewissheit der Hoffnung’. Unsere Hoffnung ist nicht eine vage Hoffnung, nicht etwas, das man vielleicht noch in Betracht zieht [..]. Sondern die Hoffnung muss verknüpft sein mit der ‚vollen Gewissheit’: ‚Unser Herr kommt!’ In dem Eifer, uns danach auszurichten, dies in den Mittelpunkt unseres Lebens zu stellen, wollen wir nicht erlahmen!"
"Eifer" sei ein zentraler Begriff, der sicherlich sehr unterschiedlich interpretiert werden könne. Er nannte dann einige Merkmale, die er damit im Zusammenhang sah: Wenn man für etwas Eifer aufbringe, konzentriere man sich darauf, man sei mit ganzem Herzen dabei ("Das ist doch nicht etwas, das einen kalt lässt, sondern da ist man ganz bei der Sache!"), und man setze dafür auch etwas ein. So sollten die Gläubigen Eifer beweisen beispielsweise im Gebet, im Verteidigen der göttlichen Werte, im Engagement in der Gemeinde und darin, "aufmerksam zu machen auf das großartige Evangelium". Und wenn in der Offenbarung die Rede davon sei, man solle "eifrig sein und Buße tun", wolle er dies nun im Sinn einer "Kurskorrektur" verstanden wissen: Es dürfe einen nicht gleichgültig lassen, welche Schwächen man persönlich habe, sondern auch da gelte es, mit Eifer daran zu arbeiten, sie zu überwinden. Die beiden Gäste unter den anwesenden Aposteln, Alain Dubois und Dewan Chowdhury, der in Indien tätig ist, wurden vom Stammapostel aufgefordert, die Predigt zu ergänzen.Einen Höhepunkt dieses Sonntagsgottesdienst bildete die Segensspendung für die beiden Jubelpaare Schneider: Apostel Hans-Peter Schneider und seine Ehefrau Heidrun sowie der im Ruhestand lebende Apostel Herbert Schneider und seine Ehefrau Fine standen vor dem Altar, um den Segen zur silbernen bzw. zur goldenen Hochzeit zu empfangen. Den beiden Paaren gab der Stammapostel Römer 8, 31 als Bibelwort für die Zukunft mit. Diese Stelle heiße in einer anderen Bibelübersetzung etwa so: "Steht Gott auf unserer Seite, dann kann uns niemand etwas anhaben." Dies sei Aufgabe des Glaubenden. Gott stehe immer auf der Seite der Dankbaren, da Dankbarkeit ihm wohlgefällig sei, auf der Seite derer, die ihm treu seien, und der Eifrigen, wie in der Predigt ausgeführt.