Dem Tageszentrum des Sozialpsychiatrischen Dienstes in Stuttgart übergaben am 16. September 2003 als Vertreter der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland Bezirksältester Manfred Fröhlich und Dr. med.
Bärbel Wolff eine Spende von 5.000 Euro."Neben der Verkündigung des Evangeliums und der Seelsorge ist die Zuwendung zu in Not Gekommen und Bedürftigen ein zentraler Punkt des christlichen Glaubens. Auch die Neuapostolische Kirche engagiert sich zunehmend auf diesem Gebiet, und zwar unterstützen wir hier in Süddeutschland über unser ‚Missionswerk‘ staatliche, kirchliche und private Hilfseinrichtungen", erklärte Fröhlich, Zweiter Vorsitzender des "Missionswerks", bei der Überreichung des Spendenschecks. Hoch erfreut und sehr dankbar über diese Hilfe zeigten sich die Fachdienstleiterin, Dorothee Bächtold, und ihr Team. Bächtold erläuterte die Aufgaben des Sozialpsychiatrischen Dienstes, der dem "Caritas-Verband für Stuttgart e.V." angegliedert ist: "Wir beraten und begleiten Menschen mit psychischen Erkrankungen, wenn sie nach der Entlassung aus einer psychiatrischen Klinik Unterstützung benötigen, in einer Krise nicht mehr weiter wissen, persönliche oder familiäre Probleme haben, sich in einer sozialen Notlage befinden, Kontakte suchen oder ihnen die Lebensgestaltung zum Problem wird." Dazu werden im Tageszentrum in der Schlosserstraße 28 A Einzelgespräche und Hilfen zur Bewältigung des Alltags angeboten, es gibt eine Beratung für Angehörige, überdies für Betroffene diverse Aufenthalts- und Begegnungsangebote. Die überaus engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen aus den Berufsfeldern Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Psychologie. Sie vermitteln auch psychiatrische Pflege und hauswirtschaftliche Hilfen, Plätze im ambulant-betreuten Wohnen und in Wohnheimen und stellen Kontakte zu Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und Freizeitangeboten im Stadtgebiet Stuttgart her. Nicht nur aus diesem Grund ist das Tageszentrum des Sozialpsychiatrischen Dienstes eine wichtige Anlaufstelle für psychisch kranke Menschen. Da sie häufig unter Einsamkeit oder gar Ausgrenzung leiden, sind solche Anlaufstellen – wo ihnen Respekt und Verständnis, bedarfsgerechte Hilfe und individuelle Zuwendung geschenkt wird – nötig, um ihre Isolation zu durchbrechen. So hat sich das Stuttgarter Team des Sozialpsychiatrischen Dienstes "Hereinkommen erwünscht!" auf die Fahne geschrieben. Wie die beiden Vertreter der Neuapostolischen Kirche erfuhren, kommen viele Klienten täglich zum Sozialpsychiatrischen Dienst, ohne Gesprächstermin bzw. ein konkretes Anliegen. "Manche verbringen den ganzen Tag im und ums Haus herum. Ihre individuelle Tagesgestaltung richtet sich an unseren Angeboten, aber auch nach unseren alltäglichen Arbeitabläufen aus."Andere kommen mit der Frage: "Gibt es heute wieder Arbeit?", denn der Sozialpsychiatrische Dienst bietet für psychisch kranke Menschen – die meist erwerbsunfähig sind – auch eine Arbeitsbörse. Hier können sie stundenweise einfache Arbeiten annehmen und sich so nicht nur einen kleinen Verdienst erwerben, sondern Anerkennung und eine gewisse Selbstbestätigung finden.