(26.12.2014) An Weihnachten feiern Christen die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, dieses nur im Glauben fassbare Geschehen, Ausdruck der Liebe Gottes zu den Menschen.
Die Gottesdienste am ersten Weihnachtstag des Jahres 2014 fanden in Süddeutschland am Vormittag dieses hohen kirchlichen Festes statt.
Für die Predigt diente das Bibelwort aus dem Lukas-Evangelium als Grundlage, das von der Geburt Jesu handelt: "Und sie [Maria] gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge" (Kapitel 2, Vers 7).
Jesu Geburt in Armut und Niedrigkeit
Die Geburt Jesu, des Heilands und Erlösers ("Jesus = "Der Herr rettet"), in Armut und Niedrigkeit ist der von Gott gewählte Weg, um den Menschen das Heil zu bringen. Dazu vermittelte Stammapostel Jean-Luc Schneider, das geistliche Oberhaupt der Kirche, sinngemäß diese Gedanken: Jesu Weg auf Erden ist gekennzeichnet von Demut, ja von Erniedrigung – geboren in einer Krippe, eingezogen in Jerusalem auf einem Esel, abgelehnt von den Menschen, gekreuzigt als der Niedrigste unter ihnen. Dennoch ist sein Leben ein großartiger Beweis der Kraft Gottes: Niemand konnte ihn aufhalten, sich als der Erretter und Erlöser zu offenbaren und mit seinem Opfer die Möglichkeit zu schaffen, dass die in Sünde verstrickten Menschen daraus erlöst werden. Um errettet zu werden, müssten die Menschen, Arme und Reiche, "im Glauben reich sein" (Jakobus 2,5), so der Stammapostel.
Materielle Not sei keine Gewähr für das Heil, genauso wie materieller Reichtum es nicht verhindere.
Es kam aber auch zum Ausdruck, dass Gott erwarten darf, dass die Glaubenden dem Nächsten zu Hilfe kommen.
Das Geschenk der Gottesliebe erwidern
Bezirksapostel Michael Ehrich, Leiter der Gebietskirche Süddeutschland, schrieb im Monatsbrief vom Dezember 2014 an die Geistlichen in seinem Arbeitsbereich: "… Wir durchschreiten die Adventszeit und feiern als Krönung dieser Zeit das Weihnachtsfest, das oft auch als ‚Fest der Liebe‘ bezeichnet wird." Das Geschenk der Gottesliebe erinnere einen an das Doppelgebot der Liebe, in dem der Herr deutlich mache, dass die Liebe zu Gott und zum Nächsten der Kern des Evangeliums sei, so der Bezirksapostel. Er nannte einige erschütternde Fakten, unter denen die Nächsten – denen die Liebe gelten soll – weltweit leiden, wie z.B. dass über 800 Millionen Menschen (andere Statistiken sprechen von über 1.300 Millionen) hungern, dass rund 900 Millionen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und dass 51 Millionen Menschen auf der Flucht sind. Mitgefühl und im Rahmen der Möglichkeiten eine offene Hand zu haben, täglich für diese Menschen zu beten, sei wichtig. "Lasst uns Weihnachten, das Fest der Liebe, wo wir der Geburt unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus dankbar gedenken, auch dazu nutzen, der Liebe Jesu Christi in unserem Herzen dauerhaft mehr Raum zu geben", appellierte der Bezirksapostel.
Den Gottesdienst am ersten Weihnachtstag führte er in Freiburg-Ost (Kirchenbezirk Freiburg, Apostelbereich Freiburg/Tübingen) durch. Apostel Martin Schnaufer und Bischof Urs Heiniger waren in seiner Begleitung. Zu einem Predigtbeitrag wurde der Apostel gerufen.
Das Geschenk der Gottesliebe kam im Weihnachtsgottesdienst auch zum Ausdruck, als der Bezirksapostel ein Kind taufen und ihm sowie zwei weiteren Kindern die Gabe Heiligen Geistes spenden konnte.
Bibellesung aus dem Matthäus-Evangelium
Die Bibellesung im Weihnachts-Gottesdienst erfolgte in allen Gemeinden aus dem Evangelium des Matthäus, Kapitel 1, das von Jesu Geburt so berichtet: "Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist. Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen. Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: ‚Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben‘, das heißt übersetzt: Gott mit uns" (Verse 18-23).
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