(3.8.2014) Die Nachricht vom völlig überraschenden Versterben des vormaligen Präsidenten der Gebietskirche Süddeutschland, Bezirksapostel im Ruhestand Klaus Saur, am Nachmittag des 29. Juli 2014 hat große Trauer und Betroffenheit ausgelöst, insbesondere unter den neuapostolischen Christen in Süddeutschland und Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland – Gebietskirchen, die er viele Jahre geleitet hatte.
Der am 3. Juni 1940 in Engen (Kreis Konstanz) geborene Klaus Saur war als junger Erwachsener in die Neuapostolische Kirche eingetreten: Am 6. August 1959 empfing er durch Bezirksapostel Friedrich Hahn das Sakrament der Heiligen Versiegelung.Er engagierte sich im kirchlichen Gemeindeleben, war u.a. Chorsänger und Dirigent.
Sein erstes kirchliches Amt – Unterdiakon – empfing er 1961. Im Laufe der Jahre wurde er dann in diese Ämter ordiniert: 1970 zum Priester, 1976 zum Gemeindeevangelisten und im selben Jahr zum Bezirksevangelisten. Im September 1979 empfing er das Bischofsamt und trat wenige Monate später in den hauptamtlichen Kirchendienst ein. Als er am 19. April 1981 durch Stammapostel Hans Urwyler zum Bezirksapostel gesetzt wurde, war er der Jüngste in diesem kirchenleitenden Kreis.
Für Generationen von Amtsträgern und Glaubensgeschwistern wirkte Bezirksapostel Saur prägend. Mit seinem Namen verbindet man in der Neuapostolischen Kirche einen festen und starken Glauben und ein stetes, unerschrockenes Eintreten für Jesus Christus und das Evangelium.
Anlässlich seiner Ruhesetzung, die am 23. April 2006 in Karlsruhe durch Stammapostel Wilhelm Leber erfolgte, bezeichnete ihn dieser in Bezug auf das Bibelwort Jesaja 52,7 ("Wie lieblich sind auf den Bergen die Füßen der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König!") als "Freudenboten", der in großem Segen gewirkt und die Freude der frohen Botschaft des Evangeliums vermittelt, Gutes – die göttliche Wahrheit – gepredigt und im Auftrag Christi Frieden und Heil in Jesus Christus verkündigt hatte.
Das Wirken des Bezirksapostels fasste Stammapostel Leber in der Würdigung so zusammen: "Überblickt man die 45 Jahre seiner Amtstätigkeit, staunt man über die gewaltige und segensreiche Arbeit, die geleistet wurde. So markant wie die äußere Erscheinung ist auch seine Gesinnung: gradlinig, konsequent, erfüllt von einem tiefen Sendungsbewusstsein, innig verbunden mit seinen Segensträgern, in väterlicher Liebe den Brüdern und Schwestern zugetan, allzeit in Treue und Demut dem Herrn anhangend."
Und Stammapostel Jean-Luc Schneider, nunmehriger Leiter der Neuapostolischen Kirche International, konnte dem Ruheständler das schöne Zeugnis der weiteren treuen Mitarbeit ausstellen, denn er engagierte sich auch im Ruhestand im Gemeindeleben und nahm sich mit liebevollem Herzen um Glaubensgeschwister an. Insbesondere "war es dem Bezirksapostel und seiner Gattin ein Bedürfnis, den Alleinstehenden und Trostbedürftigen nahe zu sein."
Abschied von Bezirksapostel Saur
Ein Rundschreiben mit der Trauernachricht ließ Bezirksapostel Michael Ehrich, Amtsnachfolger von Bezirksapostel Saur, nach dem Sonntagsgottesdienst am 3. August 2014 in allen Kirchengemeinden in Süddeutschland vorlesen.
Darin drückte er seinen persönlichen Herzensdank dafür aus, dass Bezirksapostel Saur ihm, seit er gerufen worden war, seine Arbeit weiterzuführen, stets in der Stille betend zur Seite stand.
Auch dankte er den Gemeinden für die Gebete und das Mitgefühl, das besonders der Ehefrau (Saurs hatten 2013 "goldene Hochzeit") und Familie des Verstorbenen gilt, und richtete den Blick auf die Erwartung der Wiederkunft Christi und die Vereinigung mit Jesus Christus zur Teilhabe an seiner Herrlichkeit: "Die Gewissheit, dass wir unsere Lieben am immer näher kommenden Augenblick der Wiederkunft Christi wiedersehen und mit ihnen eine gemeinsame Zukunft haben, ist ein großer Trost im Abschiedsschmerz."
Stammapostel Jean-Luc Schneider wird die Trauerfeier am Samstag, dem 9. August 2014, um 11:00 Uhr in der Kirche in Karlsruhe-Mitte durchführen. Es erfolgt eine Satelliten- Übertragung in einige Mittelpunktskirchen in Süddeutschland und in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, so dass für viele die Möglichkeit besteht, Abschied von diesem besonderen Mann des Glaubens zu nehmen.
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