(28.7.2014) Eine große Festgemeinde aus dem Kirchenbezirk Calw (Apostelbereich Karlsruhe) feierte am Sonntagvormittag, 27. Juli 2014, in Sindelfingen Gottesdienst mit Stammapostel Jean Luc Schneider, dem höchsten Geistlichen in der Neuapostolischen Kirche.
In dem Gottesdienst empfingen zwei Paare, Apostel im Ruhestand Günter Beck und Ehefrau sowie Bischof im Ruhestand Hermann Kaupp und Ehefrau, den Segen zu ihrem Hochzeitsjubiläum: Das Ehepaar Beck beging nach 60 Ehejahren diamantene Hochzeit, das Ehepaar Kaupp hatte nach 50 Ehejahren das Fest der goldenen Hochzeit.
Der Gottesdienst in der Kirche in der Altinger Straße 8 wurde in einige weitere Kirchen übertragen, nach Bad Wildbad, Baiersbronn, Freudenstadt, Heidelberg-Werderstraße und Heidelberg-Wieblingen.
Für die musikalische Umrahmung sorgte ein gemischter Chor, den knapp 200 Sängerinnen und Sänger aus den 14 Gemeinden des Kirchenbezirks bildeten (Leitung: Michael Hochsprung). Vor dem Gottesdienst spielte ein achtköpfiges Blechbläserensemble (Leitung: Hans-Peter Adam) und es gab ein Vokalsolo (Sven Hildebrandt).
Mit dem Lied "Gott ist die Liebe" – eine Strophe davon in französischer Sprache – begrüßte ein Kinderchor (Leiterin: Judith Münter) den Stammapostel und seine Begleiter bei der Ankunft in der Kirche. Die kleinen Sänger sangen inbrünstig, mit kindlichem Glauben und Begeisterung, und so klang das Lied mit dem Refrain: "Er liebt auch mich!" zur Freude aller durch die Kirchenräume.
Der Stammapostel bezog sich zu Beginn seiner Predigt auf diesen Liedvortrag, als er das viele Leid und die dramatischen Ereignisse in jüngster Zeit ansprach. Dies gehe alle an: "Wir haben da, denke ich, alle ein offenes Herz und leiden dann auch mit unseren Mitmenschen mit."
Auf die Frage, ob es dazu ein Wort der Erklärung und des Trostes gebe, erklärte er, dass die Kinder dies mit ihrem gläubig gesungenen "Gott ist die Liebe!" gegeben hätten: Gott erwarte von den Glaubenden das Vertrauen in ihn und den kindlichen Glauben, der sich, auch wenn er die Zulassungen nicht verstehe, an Gott wende, "wie ein Kind zu den Eltern kommt". An diesem Glauben, diesem Gottvertrauen: "Du, Gott, bist die Liebe! Bei dir ist gut sein. Du bist die Hilfe!" gelte es festzuhalten. Am Ende werde man alles recht erkennen. "Heute müssen wir es noch glauben, ohne zu sehen, ohne zu verstehen. Aber wir bleiben dabei und glauben fest: Gott ist die Liebe! Und wir beten weiter für all die Menschen, die in tiefem Leid sind, die unter der Ungerechtigkeit, manchmal unter der Dummheit der Menschen leiden müssen."
Dazu führte er auch aus, Gott sei nicht nur die Liebe, sondern auch die Treue, er habe den Menschen geschaffen und ihm den freien Entscheidungswillen gegeben: Der Mensch dürfe sich immer wieder entscheiden für Gut oder Böse, für oder gegen Gott. Gott zwinge niemanden, doch müsse der Mensch die Folgen seiner Entscheidungen tragen. Am Ende der Zeiten jedoch, so der Stammapostel, "wird die Liebe definitiv siegen. Das ist unsere Sicherheit und das ist unser Vertrauen zu Gott!"
Aus der Bibel legte der Stammapostel für die Predigt ein Wort aus dem Johannes-Evangelium zugrunde, Kapitel 14, die Verse 2 und 3, aus den Abschiedsreden des Herrn: "In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin."
Dieses Wort beschreibt das Glaubensziel der neuapostolischen Christen: Sie erwarten die Wiederkunft Christi – nicht zum Jüngsten Gericht, sondern zum Heil, zur Vereinigung mit Jesus Christus bei seiner Wiederkunft. Darauf lassen sie sich durch die Apostel Jesu vorbereiten. So sind sie bestrebt, ihr Leben bis zu Christi Wiederkunft in seiner Nachfolge zu führen.
Auch Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Gebietskirche Süddeutschland und "Gastgeber" des Gottesdienstes mit dem Stammapostel, hatte im Vorfeld die Gottesdienstteilnehmer darauf hingewiesen: "Gläubig wollen wir aufnehmen, was uns der Herr anbietet, so dass wir mehr und mehr zu Christus hin wachsen und für seine Wiederkunft bereit werden."
Zur weiteren Wortverkündigung rief der Stammapostel Apostel Wolfgang Zenker (Apostelbereich München) und Bischof Georg Kaltschmitt (Apostelbereich Freiburg/Tübingen).