(18.11.2013) Sie hatten Zeitzeugen, die die schlimmen Jahre des Zweiten Weltkriegs miterlebt hatten, befragt. Und sie hatten sich Gedanken gemacht, was deren leidvolle Erfahrungen für ihr eigenes Leben bedeuten können, ja müssen, die Jugendlichen der drei neuapostolischen Gemeinden Ehningen, Aidlingen und Weil der Stadt (Kirchenbezirk Sindelfingen).
Und so kam es, dass sich am Volkstrauertag 2013 am Ehrenmal in Ehningen ein besonderes Bild bot: Rund 15 Jugendliche, alle mit einer weißen Rose in der Hand, standen dort, als Bürgermeister Claus Unger ans Rednerpult trat. Er freute sich über die Beteiligung an der Feier und besonders über das Engagement der Jugendlichen.
Hirte Ulrich Bruhnke, Gemeindevorsteher der Kirchengemeinden Ehningen und Aidlingen, sprach, den Beitrag der Jugendlichen einleitend, ein paar Gedanken aus Anlass des Tages. Sein Resümee: "Der Weg zum Frieden beginnt in der eigenen Seele – und findet seine Erfüllung in der Gemeinschaft mit Jesus Christus."
Der Beitrag der Jugendlichen begann mit einem Dialog. Zwei von ihnen hatten mit Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs gesprochen. Daraus zitierten sie: "Wie verletzt muss eine Seele sein, die solche Schicksalsschläge erdulden musste? ... Ich war sehr viel krank, aber es reichte nie zum Sterben … Die Tagesration an Essen bestand oft nur aus wenigen Gramm Brot am Morgen und aus einer wässrigen Suppe am Abend." Beeindruckend, was und wie die Jugendlichen das vortrugen.
Jeder hatte daraus seine Schlüsse gezogen und brachte sie anschließend am Rednerpult zum Ausdruck: Friede zwischen den Ländern und im Alltag, Zusammenhalt, auch in schwierigen Situationen, Konflikte einvernehmlich beenden, Toleranz, Mitgefühl, mitleid(en), Respekt vor dem anderen … Nach und nach wurde es leer vor dem Ehrenmal, denn jedes Jugendliche steckte nach seinem Beitrag die mitgebrachte Rose in eine Vase und trat zur Seite.
Bürgermeister Unger zeigte sich in seinen Schlussworten beeindruckt und konnte nicht anders, als trotz des Ernst und Nachdenklichkeit fordernden Anlasses um Applaus für die Jugendlichen zu bitten, den sie dann auch reichlich bekamen.
Eine Geldspende seitens der Gemeinde gab es auch noch, aber die wollen die Jugendlichen nicht für sich behalten: Sie wird den Katastrophen-geschädigten Menschen auf den Philippinen zugute kommen.
Siehe auch Bericht auf der Website des Kirchenbezirks Sindelfingen