(4.11.2013) In der "stillen Zeit" wird an Gedenktagen, so an "Allerseelen" und am "Totensonntag", der Verstorbenen besonders gedacht und für sie gebetet. Am Sonntag, 3. November 2013, feierten die neuapostolischen Gemeinden den dritten (und letzten) diesjährigen Gottesdienst, der dem Gedenken an Verstorbene gewidmet ist.
Dabei bleibt es nicht bei dem liebenden Gedenken, auch der Wehmut und Trauer um die, die einem nahestanden und verstorben sind.
Vielmehr beten die Glaubenden in der Überzeugung, dass Fürbitte für Verstorbene erforderlich ist und sich für sie auswirkt, für alle Seelen, die unerlöst in die jenseitige Welt gegangen sind. So wurde im Gottesdienst am 3. November nach der Feier des Heiligen Abendmahles in allen Gemeinden ein Fürbittgebet zugunsten Verstorbener gebetet.
Als Bibelwort lag an diesem Sonntag der Predigt 1. Mose 19, 17 zugrunde: "Rette dein Leben und sieh nicht hinter dich, bleib auch nicht stehen in dieser ganzen Gegend." Das Bibelwort stammt aus dem Geschehen um Lot, den Gott vor der Zerstörung der Stadt Sodom errettete.Im Gottesdienst ging es darum, dafür zu beten, dass viele Seelen sich aus den "Städten" der Gottferne herausführen lassen mögen.
Da die Apostel den Auftrag Jesu, das Evangelium zu verkündigen, die Sünden zu vergeben und die Sakramente zu spenden, an Lebenden wie an Toten erfüllen, vollzog Bezirksapostel Michael Ehrich, der die Gebietskirche Süddeutschland leitet, dies im Gottesdienst am 3. November. Er führte den Gottesdienst in Füssen (Apostelbereich München) durch.
Der Bezirksapostel wurde zu diesem Gottesdienst von allen Aposteln und Bischöfen aus Süddeutschland begleitet. Die Apostel Hans-Jürgen Bauer (Apostelbereich Ulm) und Jürgen Loy (Apostelbereich Stuttgart) sowie Bischof Udo Göhlmann (Apostelbereich Nürnberg) wurden um einen Predigtbeitrag gebeten.
Als Grundlage für die Predigt nahm er Apostelgeschichte 10,42: "Und er hat uns geboten, dem Volk zu predigen und zu bezeugen, dass er von Gott bestimmt ist zum Richter der Lebenden und der Toten."
Der Bezirksapostel erklärte: "In seiner Predigt beschreibt Apostel Petrus den Auftrag der Apostel: Es obliegt ihnen, zu verkündigen, dass Jesus der Retter ist, der den Lebenden und den Toten das Heil anbietet." Der dreieinige Gott sehe alle, die Gutes täten, und erhöre ihre Gebete – Erlösung jedoch sei ohne den Glauben an den Herrn, sein Opfer und seine Auferstehung nicht möglich.
Jeder Mensch werde bei seinem Tod in gewisser Weise "gerichtet", denn der Zustand seiner Seele im Jenseits entspreche seiner Nähe oder Ferne zu Gott. "Es steht uns nicht zu, ein Urteil über die Seelen im Jenseits zu fällen", so der Bezirksapostel, "aber wir sollen für sie im Gebet einstehen, damit sie die Heilsbotschaft empfangen und annehmen können."
Die Heilsvermittlung für Verstorbene geschieht, indem die jeweilige sichtbare Handlung an Lebenden vorgenommen wird, und so spendete der Bezirksapostel in diesem Gottesdienst stellvertretend für Verstorbene zwei Amtsträgern – den Bischöfen Paul Hepp (Apostelbereich München) und Rolf Ludwig (Apostelbereich Heilbronn) – die Sakramente der Heiligen Wassertaufe, der Heiligen Versiegelung und des Heiligen Abendmahles.