(4.9.2013) Im Gottesdienst am Sonntag, 1. September 2013 , den Stammapostel Jean-Luc Schneider in Pforzheim durchführte, gab es einen Wechsel im süddeutschen Apostelkreis: Der langjährige Apostel Wolfgang Eckhardt trat altershalber in den Ruhestand. Als sein Nachfolger empfing der bisherige Bischof Martin Schnaufer das Apostelamt.
Zudem wurden in diesem Gottesdienst zwei Bischöfe ordiniert: Bischof Jörg Vester und Bischof Bernd Bornhäusser. Bischof Vester ist Nachfolger des bisherigen Bischofs Martin Schnaufer im Apostelbereich Karlsruhe und nun an der Seite des Apostels Herbert Bansbach, Leiter des Apostelbereichs Karlsruhe, für die Kirchenbezirke Bretten, Bruchsal, Calw, Heidelberg, Karlsruhe I, Karlsruhe II, Mannheim, Pforzheim-Ost, Pforzheim-West, Söllingen und Weinheim zuständig.
Bischof Bernd Bornhäusser übt im Apostelbereich Stuttgart dieses hohe Kirchenamt aus, das seit der Ruhesetzung von Bischof Bernd Dittus – im März 2013 ( wir berichteten ) – interimsweise zusätzlich von Bischof Georg Kaltschmitt ausgeübt worden ist. Bischof Bornhäusser betreut an der Seite des Apostels die Kirchenbezirke Bietigheim-Bissingen, Sindelfingen, Stuttgart-Bad Cannstatt, Stuttgart/Fellbach, Stuttgart/Leonberg und Stuttgart/Ludwigsburg.
Strukturelle Änderungen
Der Apostelbereich Freiburg, den Apostel Eckhardt leitete, ist nun mit dem Apostelbereich Tübingen zusammengeführt, für den Apostel Eckhardt seit der Ruhesetzung von Apostel Wolfgang Bott ebenfalls verantwortlich war. Als Leiter ist Apostel Martin Schnaufer beauftragt. Im Apostelbereich Freiburg/Tübingen sind an der Seite des Apostels Schnaufer die Bischöfe Urs Heiniger (Freiburger Teil des Apostelbereichs) und Georg Kaltschmitt (Tübinger Teil des Apostelbereichs) zuständig.
Zum Tübinger Teil des Apostelbereichs Freiburg/Tübingen gehören die Kirchenbezirke Albstadt, Freudenstadt, Nagold und Tübingen. Der Kirchenbezirk Calw, vormals Apostelbereich Tübingen, ist nun dem Apostelbereich Karlsruhe und der Kirchenbezirk Sindelfingen, ebenfalls zuvor Apostelbereich Tübingen, dem Apostelbereich Stuttgart zugeordnet.
Zum Freiburger Teil des Apostelbereichs Freiburg/Tübingen gehören die Kirchenbezirke Dornhan, Freiburg, Lörrach, Offenburg, Tuttlingen und Villingen-Schwenningen.
Verabschiedung in den Ruhestand
Seine Ansprache an Apostel Wolfgang Eckhardt vor der Ruhesetzung begann der Stammapostel mit Dank an Gott, dafür, dass der Apostel oft die Hilfe Gottes und Schutz und Bewahrung erlebte, auf den vielen Reisen niemals Schaden erlitt…: "Du hast den lieben Gott so oft erlebt! Du hast erlebt, dass er ganz nahe bei dir war, dass er mit dir war. Du hast auch erlebt, dass du ein Werkzeug in seiner Hand sein konntest und dass es dir immer eine besondere Freude war, ein Gottesknecht zu sein. Dem lieben Gott sei von ganzem Herzen dafür gedankt!" – In den Dank an den Apostel kleidete er u.a. den Dank seiner Vorgänger, der verschiedenen Stammapostel, die während der langen Amtstätigkeit des Apostels Eckhardt die Kirche leiteten, und der vielen, vielen Glaubensgeschwister. "Es ist natürlich für mich nicht einfach, solch einen Gottesknecht in den Ruhestand zu versetzen", meinte er und wandte das Bibelwort aus dem Lukas-Evangelium auf ihn an, wo es im Gleichnis von den anvertrauten Zentnern heißt: "Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht" (Lk 19,17). Der Stammapostel erklärte, er habe im Duden eine wunderbare Definition von "tüchtig" gefunden: Tüchtig sei, wer arbeite und mit Können und Fleiß seine Aufgabe verrichte. An den Apostel gewandt: "Dieses Zeugnis kann ich dir ausstellen. Du warst ein tüchtiger Arbeiter; mit Können und Fleiß hast du für den Herrn gearbeitet, sei es hier in den deutschen Gebieten, sei es in den Missionsländern, insbesondere in Afrika." Er kennzeichnete Apostel Eckhardt aber auch als treuen Arbeiter, weil er bei seinen Aufgaben dem Herrn immer treu geblieben sei und als ein von der Natur her eher stiller Mann in Demut, in der Stille im Sinne des Herrn gearbeitet habe. "Das hat sich segensreich ausgewirkt!" Der Stammapostel hob besonders auch die Liebe hervor, in der der Apostel sein Amt ausgeführt und dem Herrn und den Gemeinden gedient hatte. Er wünschte ihm, die Freude zu erleben, von der er im Bibelwort weiter heiße: "Gehe ein zur Freude deines Herrn." Dies möge schon jetzt geschehen, der Apostel möge in Freude in den Ruhestand treten mit dem Wissen, dass der Herr sein Wirken segne. "Diese Freude im Herzen soll auch für dich und für deine liebe Gattin die Auswirkung des Segens sein, dass ihr jetzt weiterhin, in den kommenden Jahren, immer diese Freude des Herrn im Herzen tragt und auch weiterhin austeilt. Das wünschen wir dir von ganzem Herzen."
Apostel- und Bischofsordinationen
In der Ansprache vor der Ordination des Apostels Martin Schnaufer und der Bischöfe Bernd Bornhäusser und Jörg Vester betonte der Stammapostel, natürlich müsse die Arbeit in den Apostelbereichen, Kirchenbezirken und Gemeinden organisiert werden, aber es gehe hier "nicht um Management, es geht um Seelenarbeit".
Das Wichtigste dabei sei die Vorbereitung auf Christi Wiederkunft. Dazu bräuchten die Gemeinden Seelsorger, in denen das Wesen Christi offenbar werde, die sich vom Heiligen Geist inspirieren ließen und auch imstande seien, die Impulse des Heiligen Geistes weiterzugeben. Und "der Herr … braucht Knechte Gottes, die seine Liebe erfahrbar machen."
Er unterstrich: "Die Liebe des Herrn ist nicht etwas Theoretisches, das da im Himmel schwebt; sie muss ganz konkret erlebbar und erfahrbar werden." Diese Liebe des Dreieinigen möge, so wünschte er, durch den Apostel und die Bischöfe erfahrbar werden.
Hinsichtlich der – durchweg ehrenamtlichen – Geistlichen in den Kirchenbezirken und Gemeinden, die Mitarbeiter der Apostel und Bischöfe sind, sagte der Stammapostel: "Sie brauchen einen großen Bruder – sie brauchen keinen Chef." Sie bräuchten einen großen Bruder, der Zeit für sie habe, sie anhöre, verstehe, verteidige, motiviere und aufmuntere und sie tröste. "Unsere Amtsbrüder brauchen solche ‚großen Brüder‘!"
Der nunmehrige Apostel Martin Schnaufer ist Jahrgang 1961 und gebürtiger Pforzheimer. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sein erstes geistliches Amt – das Unterdiakonenamt – empfing er mit 18 Jahren, acht Jahre später wurde er zum Priester ordiniert. Als Priester war der heutige Apostel einige Zeit auch Vorsteher der Kirchengemeinde in Keltern-Dietlingen. Im Jahr 1995 wurde er zum Bezirksevangelisten ordiniert, und am 23. Juli 1997 empfing er das Bezirksältesten-Amt und den Auftrag, den damaligen Kirchenbezirk Pforzheim-West zu leiten.
Die Kirchenbezirke Pforzheim-West und Pforzheim-Ost sind seit Jahresbeginn zum Bezirk Pforzheim vereinigt. So traf es sich schön, dass der Gottesdienst am 1. September 2013 – der im Rahmen des Kirchenjubiläums "150 Jahre Neuapostolische Kirche" gefeiert wurde – im Congress Centrum in Pforzheim stattfand. Der Gottesdienst bildete den Höhepunkt des Pforzheimer "Bezirkstags" zum Kirchenjubiläum.
Bischof Jörg Vester, Jahrgang 1964, stammt ebenfalls aus Pforzheim. Auch er ist verheiratet und hat zwei Kinder. 1984 wurde zum Unterdiakonen und somit in sein erstes geistliches Amt ordiniert, vier Jahre danach zum Priester – das Amt, das durch den Apostel Auftrag und Vollmacht erhalten hat, die Heilige Wassertaufe zu spenden, die Sündenvergebung zu verkündigen und das Heilige Abendmahl auszusondern und zu spenden. Wieder nach vier Jahren empfing er das Bezirksevangelisten-Amt. Bezirksevangelisten sind im Kirchenbezirk tätig, Bezirksevangelist Vester in Pforzheim.
Bischof Bernd Bornhäusser, Jahrgang 1956, wurde in Ludwigsburg geboren. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Schon als 19-Jähriger wurde er in sein erstes geistliches Amt – Unterdiakon – ordiniert; im Jahr 1983 empfing er das Priesteramt. Im Jahr 2000 wurde er zum Bezirksevangelisten für den Kirchenbezirk Stuttgart/Ludwigsburg ordiniert, 2006 zum Bezirksältesten, verbunden mit dem Auftrag, diesen Kirchenbezirk zu leiten.