Konzentration der süddeutschen Apostelbereiche (2.7.2013) Am Dienstag, 2. Juli 2013, fand für die Mitglieder der Gebietskirche Süddeutschland erstmals ein zentraler Gemeindeabend statt.
Von der Kirche Karlsruhe-West aus erfolgte via Satellit eine Übertragung in Bild und Ton in nahezu 390 Kirchen in Baden-Württemberg und Bayern.
Der Kirchenpräsident, Bezirksapostel Michael Ehrich, informierte im Gemeindeabend über Veränderungen in der Gebietskirche Süddeutschland und sprach einige weitere Themen an. Zuerst jedoch gab er den Glaubensgeschwistern die Trauernachricht bekannt, dass Stammapostel im Ruhestand Richard Fehr knapp 74-jährig am vergangenen Sonntag verstorben ist (siehe Bericht ).
Die Trauer und Betroffenheit über das Ableben des hochverehrten Geistlichen, der 17 Jahre lang das höchste Amt in der Kirche bekleidet hatte, ist groß. Dies war auch in der Schweigeminute zu Beginn des Gemeindeabends spürbar.
Hinsichtlich der Veränderungen in Süddeutschland wurden zunächst einige Hintergrundinformationen über die gesellschaftliche Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten gegeben, insbesondere zum demografischen Wandel. Dazu gab es einen kurzen Beitrag, in welchem sich auch eine Sozialwissenschaftlerin der Hochschule Regensburg zum Thema äußerte. Denn es sei wichtig zu verstehen, dass die Hintergründe der Veränderungen in der Gebietskirche nicht "NAK-typisch" seien, meinte der Bezirksapostel. Vielmehr sei die Kirche als Teil der Gesellschaft der demografischen Entwicklung und den geänderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen unterworfen. Beispielsweise mache sich die rückläufige Geburtenrate in den kirchlichen Unterrichten und im Gemeindeleben bemerkbar.
Gemeindezusammenführungen
Die Kirche müsse sich den heutigen Herausforderungen stellen und verantwortlich handeln. Dies gelte zum Beispiel auch im Blick auf Gemeindezusammenführungen. Er versicherte: "Ohne Not werden keine Standorte aufgegeben!"
Grundsätzlich sehe er nur zwei Gründe für Gemeindezusammenführungen: die Gemeindesituation oder der Zustand des Kirchengebäudes . Die Gemeindezusammenführungen – also weniger Gemeinden – "bedingen auch die Notwendigkeit der Konzentration von Arbeitsbereichen", erläuterte der Bezirksapostel.
Überdies habe sich teils das Aufgabengebiet der Apostel und Bischöfe (die in Süddeutschland bei der Kirche angestellt sind) insofern verändert, dass die Selbständigkeit in betreuten Gebietskirchen zugenommen habe (so dass von Süddeutschland aus weniger Aufgaben in den rund 30 Ländern seines Arbeitsbereichs erfüllt werden müssen).
Konzentration der Apostelbereiche und neue Bezirkszuordnungen
Konkret sprach der Bezirksapostel an, dass in den nächsten rund sechs Jahren aus dem Kreis der Apostel und Bischöfe Süddeutschlands fünf Apostel – Wolfgang Eckhardt, Hans-Peter Schneider, Dieter Prause, Wolfgang Zenker und Volker Kühnle – sowie vier Bischöfe – Rolf Ludwig, Eberhard Koch, Udo Göhlmann und Georg Kaltschmitt – in den Ruhestand gehen würden. Orientiert an der Ruhesetzung dieser Geistlichen würden die derzeit neun Apostelbereiche auf sechs konzentriert. "Dieser Änderungsprozess ist also auf einen Zeitraum von gut sechs Jahren ausgelegt."
In Süddeutschland wird es dann diese sechs Apostelbereiche geben: Freiburg/Tübingen, Heilbronn/Nürnberg, Karlsruhe, München, Nürtingen/Stuttgart und Ulm. Zur Frage der künftigen Benennungen äußerte sich der Bezirksapostel nicht.
Er gab bekannt, dass die Neuordnung der Apostelbereiche mit der Ruhesetzung von Apostel Wolfgang Eckhardt beginnt. Dieser ist Leiter der Apostelbereiche Freiburg und – seit der Ruhesetzung von Apostel Wolfgang Bott im November 2012 – auch des Apostelbereichs Tübingen. Apostel Wolfgang Eckhardt wird am 1. September 2013 in den Ruhestand treten.
Im Weiteren informierte der Bezirksapostel über die Notwendigkeit, einige Kirchenbezirke einem anderen Apostelbereich zuzuordnen. Dies solle erfolgen, damit die Apostelbereiche von der Anzahl der Gemeinden und der zu betreuenden Gemeindemitglieder so weit wie möglich ausgewogen seien.
Der Bezirksapostel erläuterte: "Die Zahl der Gemeinden, die jeder Apostel zu betreuen hat, wird sich im Vergleich zum Jahr 1996 nicht wesentlich verändern." 1996 entstand die Gebietskirche Süddeutschland, zwar noch nicht juristisch, aber de facto – als für die Gebietskirchen Baden, Bayern und Württemberg Bezirksapostel Klaus Saur, Amtsvorgänger von Bezirksapostel Ehrich, verantwortlich wurde.
Um die Thematik noch etwas näher zu beleuchten, stand der Bezirksapostel mit den beiden Aposteln Dieter Prause und Jürgen Loy in einer (zuvor aufgezeichneten) Gesprächsrunde Rede und Antwort. Es sei ihm wichtig, dass die Gemeinden bei den notwendigen Schritten mitgingen, unterstrich der Bezirksapostel abschließend: "Denn nur wenn ihr – die ihr das Gemeindeleben ja gestaltet – notwendige Veränderungen mittragt, werden wir weiterhin aktive, lebendige Gemeinden haben."