Stammapostel in Öhringen (10.5.2013) Das Fest der Erinnerung daran, dass der auferstandene Herr zum Himmel aufgefahren ist, begingen die Gemeinden der Gebietskirche Süddeutschland gemeinsam.
Denn zur großen Freude vieler hatte außerplanmäßig die Satelliten-Übertragung des Gottesdienstes realisiert werden können, den Stammapostel Wilhelm Leber an "Christi Himmelfahrt" in der "Kultura" in Öhringen feierte.
In die "Kultura" waren die Glaubensgeschwister aus dem Kirchenbezirk Künzelsau / Apostelbereich Heilbronn eingeladen (eine Übertragung fand im Kirchenbezirk zudem in die Kirche in Öhringen statt). Die Bild- und Tonübertragung erlebten die süddeutschen Gemeinden in über 370 für Satelliten-Empfang ausgestatteten Kirchen.
Den Stammapostel begleiteten Bezirksapostel Michael Ehrich, der die Gebietskirche Süddeutschland leitet, und die Apostel Wolfgang Eckhardt, Volker Kühnle, Dieter Prause und Hans-Peter Schneider aus Süddeutschland. Aus anderen Bezirksapostelbereichen waren die Apostel Hans-Jürgen Berndt (Berlin) und Rudolf Kainz (Österreich) dabei. Beide "Gast-Apostel" wurden vom Stammapostel zu einem Predigtbeitrag gerufen.
Der Predigt legte der Stammapostel das Bibelwort Kolosser 3,1 zugrunde: "Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes."
Vor der Predigt gab es eine Lesung aus dem Markus-Evangelium. Eine junge Glaubensschwester trug die Verse 14 bis 19 aus Kapitel 16 vor.
"Wer im Glauben steht, der spürt die Hand Gottes; den begleitet er durch alle Verhältnisse hindurch." Dies war die Botschaft, die der Stammapostel zu Beginn der Wortverkündigung vermittelte. Dabei knüpfte er an die Bibellesung an: In dem klaren Auftrag, den der Herr vor seiner Himmelfahrt den Elf gegeben habe – in alle Welt zu gehen und das Evangelium zu predigen –, habe dieser auch von Zeichen gesprochen, die auf den ersten Blick vielleicht ein wenig verwunderten.
Diese Zeichen deutete der Stammapostel auf geistlicher Ebene ("Lasst uns nicht so sehr auf das Irdische sehen!"). Wohl könne der Herr auch im Irdischen noch manche Wunder tun, wichtig aber sei: Dort, wo man das Evangelium Jesu Christi im Glauben aufnehme, habe dies auch immer Auswirkung.
Noch einen Schritt weitergehend, sagte er: "Der Herr bekennt sich dazu und wird solche, die im Glauben zu ihm aufschauen, nicht im Stich lassen." Unter diesem Gesichtspunkt gelte es, sich selbst immer wieder einmal zu überprüfen – bestimme der Glaube das Leben, müsse dies in Erscheinung treten, da müssten Zeichen sichtbar sein. "Einer, der ein Leben im Glauben führt, unterscheidet sich fundamental von einem, der sein Leben anders führt." Das bedeute nicht, dass man dann ein bequemes Leben hätte, aber doch, dass man dann in jeder Situation die Hilfe Gottes und seinen Beistand erlebe.
Noch einen tröstlichen Gedanken in Verbindung mit dem Himmelfahrtsgeschehen hatte er für die große Festgemeinde: Er erwähnte Epheser 4,10, wo davon die Rede ist, dass der, "der in den Himmel gefahren ist" – Jesus Christus – derselbe ist, "der auch herabgekommen ist in die Tiefen der Erde". Dies könne unterschiedlich interpretiert werden; eine naheliegende Deutung sei: "Der Herr Jesus hat die Tiefen des Menschseins durchkosten müssen."
So sollten die, die auffahren wollten zum Himmel – bei Christi Wiederkunft (vgl. Johannes 14,3) –, wenn es einmal ganz tief hinuntergehe, wenn manches an Leid, an Kummer, an Sorge, an Not durchlebt werden müsse, nicht verzweifeln. Sie sollten vielmehr getrost und mutig sein in dem Bewusstsein: Der Augenblick der Erhöhung kommt! Jedoch müsse, um bei Jesu Wiederkunft Himmelfahrt halten zu können, das Auferstehungsleben im Innersten mächtig und prägend sein: "Das muss zum Durchbruch kommen!"
Dazu, wie man das Auferstehungsleben fördern und kräftigen könne, gebe das Bibelwort Kolosser 3,1 den Ratschlag: "Sucht, was droben ist, wo Christus ist". Der Stammapostel nannte als das, was es zu suchen gelte, die Geborgenheit bei Gott, Kräfte von oben – durch Glauben und Vertrauen –, Gnade und Frieden, Freude aus dem Heiligen Geist sowie den Segen Gottes. Zwangsläufig löse sich jemand, der das suche, was droben sei, von dem, was unten sei, dem Irdischen: Aufgabe der Glaubenden sei es, "ein Limit einzuziehen" und nicht zu sehr mit dem Irdischen verhaftet zu sein.
Er wünschte, dass sich bald erfüllen möge, was bei der Himmelfahrt des Herrn angekündigt worden sei: "Dieser Jesus, den ihr habt gen Himmel fahren sehen, wird wiederkommen" (vgl. Apostelgeschichte 1,11).
An diesem letzten "Übertragungsgottesdienst" vor Pfingsten, den der internationale Kirchenleiter durchführte, nahmen außer den süddeutschen Gemeinden auch Gemeinden in Bosnien-Herzegowina, Israel, Mazedonien, Serbien und in der Ukraine teil, die neben vielen weiteren auch zum Arbeitsbereich des Bezirksapostels Michael Ehrich gehören.
Der aus Sängerinnen und Sängern der Gemeindechöre des Kirchenbezirks Künzelsau gebildete Chor, ein Frauenchor und ein Orchester trugen mit ihren Vorträgen zur feierlichen Mitgestaltung des Gottesdienstes bei. Schon lange vor Beginn hatten sie die über 1.000 Gottesdienstteilnehmer in der "Kultura" auf das Erleben eingestimmt.
Simultan wurde der Gottesdienst in die englische, italienische, spanische, russische und vietnamesische Sprache übersetzt.