(17.1.2012) Mit einem Festakt am Sonntag, 15. Januar 2012, feierte die Gemeinde Neuhausen auf den Fildern die Fertigstellung und Weihe ihrer neuen Kirche in der Bernhäuser Straße 18.
Der Weihegottesdienst hat bereits im Dezember 2011 stattgefunden (wir berichteten).
Das in 16-monatiger Bauzeit errichtete Gebäude wurde konzipiert als massive Konstruktion aus Stahlbeton mit einer Sichtbetonoberfläche und einem mehrschaligen Fassadenaufbau. Es wurde ausschließlich mit den Materialien Beton, Aluminium, Holz und Glas gearbeitet.
Durch die Abstufung der Dachhöhen vom Kirchensaal zu den Nebenräumen vermittelt das Gebäude zur Nachbarbebauung. Mit seiner klaren, präzisen Formgebung bringt es Ruhe in die vielfältige Bebauung der Umgebung.
Der Kirchensaal als sakraler Zentralort im Gebäude ist durch seine Zweigeschossigkeit klar von außen ablesbar. Der für den Entwurf und die Planung verantwortliche Architekt, Stephan Pfäffle, hat ein bedeutendes Element in der sakralen Baugeschichte aufgegriffen: die Stütze. Die Stützen erfüllen hier einerseits konstruktive und statische Anforderungen, andererseits gliedern und gestalten sie den Baukörper. Die Stützen entlang des Kirchensaals prägen den Sakralraum.
Durch die Fenster mit der Lamellenverglasung entsteht zudem eine ständig wechselnde Lichtsituation im Inneren. In Abhängigkeit vom Sonnenstand wird der Besucher von einer Vielzahl unterschiedlicher Stimmungen und Lichtbilder erfasst; dieses Lichtspiel lässt den Raum lebendig wirken. Der natürliche Lichteinfall, der durch die Holzlamellen gefiltert wird, erzeugt eine warme Atmosphäre.
Der Baukörper soll als massives Ganzes verstanden werden. Weißer Sichtbeton, Holz und große Glasflächen prägen das Erscheinungsbild nach außen. Im Inneren wurden helle, natürliche Materialien verwendet; weiß verputzte Wandflächen, Eichenholzmöbel und der geschliffene, fugenlose weiße Betonboden erzeugen einen angenehmen, freundlichen Eindruck.
Die Nebenräume, wo zum Beispiel die kirchlichen Unterrichte und Gemeindeaktivitäten stattfinden – da das Gebäude auch die Funktion eines Gemeindehauses erfüllt –, werden durch großzügige Fassadeneinschnitte belichtet. An diesen tiefen Fassadeneinschnitten kommt das Gebäudeinnere aus Holz und Glas zum Vorschein, der mehrschalige Aufbau der Fassade wird so unterstrichen.
Im Kirchensaal ist eine zweimanualige Pfeifenorgel (Orgelbaumeister Stephan Oppel, Schmallenberg) eingebaut, deren fast 500 Pfeifen nach alten englischen Maßen und Bauformen hergestellt wurden. Für die Glaskunst im Eingangsbereich zeichnet der Künstler Kurt Entenmann aus Korb verantwortlich.
Die Projektleitung hatten die Architekten Stephan Pfäffle und Wolfgang Plautz von der Bauabteilung der Gebietskirchen-Verwaltung in Stuttgart inne, mit der Bauleitung war Adolf Bühler von Bühler Planen und Bauen (Reutlingen) betraut.
Lesen Sie auch den Bericht über den Festakt auf der Website des Kirchenbezirks Esslingen .