(3.6.2011) Das Fest "Christi Himmelfahrt" feierten die elf Gemeinden des Kirchenbezirks Offenburg (Apostelbereich Freiburg) mit einem Gottesdienst, den Stammapostel Wilhelm Leber hielt, Präsident der Neuapostolischen Kirche International und höchster Geistlicher.
Die leitenden Amtsträger der Kirchenbezirke des Apostelbereichs Freiburg (Bezirksämter) sowie alle Gemeindevorsteher aus dem Apostelbereich nahmen ebenfalls daran teil.
Als Grundlage für die Predigt des Stammapostels diente das Bibelwort Markus 16, Verse 19 und 20: "Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber zogen aus und predigten an allen Orten. Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen." Die Bibellesung zu Gottesdienstbeginn – Apostelgeschichte 1, die Verse 4 bis 12 – erfolgte durch einen Jugendlichen aus dem Kirchenbezirk, Frederik Baumann.
In Begleitung des Stammapostels befanden sich Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, und die neun Apostel aus Süddeutschland. Aus anderen Gebietskirchen hatte der Stammapostel die Apostel Anatolij Budnik aus der Ukraine, Heinz Lang aus der Schweiz, Franz-Wilhelm Otten aus Nordrhein-Westfalen und Erhard Suter aus Spanien eingeladen. Auch der vormalige Präsident der Gebietskirche Süddeutschland, Bezirksapostel im Ruhestand Klaus Saur, und die Apostel im Ruhestand Günter Beck, Günter Eckhardt, Helmut Keck, Werner Kühnle und Herbert Schneider waren dabei.
Ein gemischter Chor, den Sängerinnen und Sänger der Gemeindechöre des Kirchenbezirks Offenburg bildeten, gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit (Chorleiter: Markus Schilli). Die Feier des Heiligen Abendmahls umrahmten ein Frauenchor und ein Streicherquartett. Ein Kinderchor, dirigiert von Karin Kussin, hatte vor dem Gottesdienst die Besucher musikalisch willkommen geheißen und wirkte auch im Gottesdienst mit.
Einen Schwerpunkt in der Predigt legte der Stammapostel auf die im Bibelwort erwähnten Zeichen und führte aus, Himmelfahrt sei nicht nur ein einmaliges Geschehen, sondern Himmelfahrt sei ein Zeichen der göttlichen Macht, Würde und Kraft, ebenso ein Zeichen der Gnade Gottes. "Die Gnade des Herrn, die sich an Himmelfahrt manifestierte, indem er sich zur Rechten des Vaters gesetzt hat, ist auch heute noch gegenwärtig". Zudem sei Himmelfahrt ein Zeichen der Zukunft, denn: "Der Herr wird wiederkommen!"
Wenn es im Bibelwort heiße: "Der Herr wirkte mit ihnen", dann bedeute dies, dass der gen Himmel Gefahrene dennoch bei den Seinen gewesen sei. Das, was damals erlebt werden konnte, solle weiterleben und auch in der Gegenwart für die Glaubenden wirksam werden. Der Herr habe damals schon "mitfolgende Zeichen" gegeben, und es sei, so der Stammapostel, sein fester Glaube: "Auch heute gibt es solche ‚mitfolgenden Zeichen’!" Damit bestätige der Herr, dass er es sei, der – wie es in einem Lied heißt – im Regiment sei und die Glaubenden für seine Wiederkunft bereite. Beispielhaft nannte der Stammapostel einige "mitfolgende Zeichen", so u.a. den Frieden aus Jesus Christus, der beim Heiligen Abendmahl in die Seele gelegt wird.
Zur weiteren Wortverkündigung rief der Stammapostel die Apostel Lang, Otten und Suter. Der Gottesdienst wurde simultan in die russische und spanische Sprache übersetzt.
Bezirksältester Jürgen Schmidt, der Leiter des Kirchenbezirks Offenburg , hatte den Gottesdienst am Himmelfahrtstag 2011 zum Anlass genommen, in die Chronik zurückzublenden und an die bisherigen Stammapostel-Besuche zu erinnern:
Die Ursprünge der Neuapostolischen Kirche im Ortenaukreis, der "baden-württembergischen Toskana", gehen auf 1900 zurück, als Glaubensbrüder der Gemeinde Strasbourg über den Rhein nach Offenburg kamen. Die ersten neuapostolischen Christen aus Offenburg hatten im August 1902 in Strasbourg das Sakrament Heilige Versiegelung empfangen; sie wurden anfänglich von Geistlichen aus Strasbourg seelsorgerisch betreut.
Aus kleinen Anfängen nahm die Schar Glaubender in Offenburg zu, und auch in den umliegenden Ortschaften konnten bald weitere Gemeinden gegründet werden. Im November 1930 war es dann soweit, dass der Kirchenbezirk Offenburg gebildet wurde. "Ein erster herausragender Höhepunkt für den Bezirk war der Besuch von Stammapostel Johann Gottfried Bischoff am 23. August 1953", so Bezirksältester Schmidt. Diesem ersten Stammapostel-Gottesdienst im Offenburger Bezirk lag das Bibelwort Offenbarung 3, 20-23 zugrunde.
Knapp zehn Jahre später, am 24. Februar 1963, besuchte Stammapostel Walter Schmidt die Gemeinden im Kirchenbezirk Offenburg. Er verwendete für die Predigt Psalm 18, 26.27. Fast 30 Jahre dauerte es dann bis zum nächsten Stammapostel-Besuch: Am 26. April 1992 hielt Stammapostel Richard Fehr in der Schwarzwaldhalle in Appenweier einen Gottesdienst, der in weitere Apostelbereiche übertragen wurde. Als Grundlage diente das Bibelwort 2. Mose 4,31. Mit Stammapostel Fehr erlebten die hiesigen Glaubensgeschwister auch den Jahresabschluss-Gottesdienst 1998, der in der Kirche in Offenburg gefeiert wurde. Bibelwort war damals Psalm 126,3.