(24.2.2011) "Auf den Tag genau vor 36 Jahren – am 23. Februar 1975 – hat Stammapostel Streckeisen hier in der Kirche Stuttgart-Süd sein hohes Amt angetreten", erklärte Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Gebietskirche Süddeutschland, im Gottesdienst am Mittwoch, 23. Februar 2011 , den er dort durchführte.
Er hatte den Gottesdienst in der Kirche in Stuttgart-Süd, Immenhofer Straße 62, in seinem Jahresplan vorgesehen, ohne sich zunächst dieses denkwürdigen Datums bewusst zu sein. Umso größer war die Freude der Gemeinde und des Bezirksapostels, dass sich sein diesjähriger Besuch – im Beisein von Apostel Jürgen Loy, dem Leiter des Apostelbereichs Stuttgart –so gefügt hatte.
Für die Predigt nahm der Bezirksapostel nun das Bibelwort, das auch im Gottesdienst am 23. Februar 1975 zugrunde gelegen hatte, Jesaja 61,1.2: "Der Geist Gottes des Herrn ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen; zu verkündigen ein gnädiges Jahr des Herrn und einen Tag der Vergeltung unsres Gottes, zu trösten alle Trauernden".
In seinen Ausführungen wies er darauf hin, dass sich seit 1975 vieles verändert habe. "Das Wesentliche indes ist unverändert geblieben: Wir kommen ins Haus Gottes, um ihn zu preisen und anzubeten, sein Wort zu hören, der Gnade teilhaftig zu werden und Heiliges Abendmahl zu feiern. Die von Christus selbst verheißene Wiederkunft steht im Mittelpunkt", so der Bezirksapostel. "Auf diesen Tag blicken wir – in unverbrüchlicher Treue und Liebe zum Herrn. Er kommt gewiss und wird denen, die auf ihn warten, ein Vollmaß göttlicher Gnade schenken."
Jesus Christus stand auch im Gemeindegesang zu Gottesdienstbeginn im Mittelpunkt. Der Bezirksapostel hatte das Lied gewählt, das die große Festgemeinde seinerzeit im Gottesdienst zum Amtsantritt des Stammapostels Ernst Streckeisen gesungen hatte: "Ich brauch dich allezeit, du gnadenreicher Herr". Darin wird bedingungsloses Gottvertrauen ausgedrückt, Christi Gnade gepriesen und um Segen gebeten. Auch wird In einer Liedstrophe die Bitte zum Ausdruck gebracht: "O Jesu, steh mir bei, dass ich bis in den Tod dir bleibe stets getreu".
Zur konsequenten, treuen Nachfolge gegenüber Christus hatte Stammapostel Ernst Streckeisen schon in der Zeit, als er Bezirksapostel in Württemberg war – von 1965 bis 1975 –, stets aufgefordert. Dies unterstrich Bezirksapostel Ehrich, und er appellierte: "Lasst uns das Evangelium, die gute Botschaft, ausbreiten durch Wort, Werk und Wesen!"
Ein kurzer Blick in die Chronik:
Der Schweizer Ernst Streckeisen trug bereits das Bezirksapostelamt (für die Gemeinden in der Schweiz), als er – am 18. August 1965 – zusätzlich als Bezirksapostel für Württemberg beauftragt wurde, da der langjährige Bezirksapostel von Württemberg, Georg Schall, an jenem Tag in den Ruhestand trat. Am 15. Februar 1975 wurde Bezirksapostel Streckeisen als Nachfolger des Stammapostels Walter Schmidt in das höchste Amt der Kirche berufen. Im Gottesdienst am 23. Februar 1975 in Stuttgart-Süd trat er das Stammapostelamt offiziell an.
Stammapostel Streckeisen erfüllte bis zum 4. Mai 1975, dem Tag der Ordination des Bezirksapostels Karl Kühnle zum Bezirksapostel für Württemberg – ebenfalls in Stuttgart, am Jugendtag auf dem Killesberg –, die Aufgaben des Bezirksapostels für die hiesigen Gemeinden weiter. Am 8. November 1978 verstarb Stammapostel Streckeisen überraschend in Kapstadt (Südafrika).