(16.12.2010) Einen zweiten einheimischen Apostel haben die neuapostolischen Gemeinden im Land Elfenbeinküste am dritten Adventssonntag erhalten: Stammapostel Wilhelm Leber, höchster Geistlicher in der Neuapostolischen Kirche, ordinierte im westafrikanischen Benin den seitherigen Bischof Konan Jules Kouadio zum Apostel.
In dem Gottesdienst, der in Benins Hauptstadt Porto Novo stattfand, wurden auch sechs "Bezirksämter" (= leitende Amtsträger in Kirchenbezirken) für Benin ordiniert.
Ursprünglich hatte der Stammapostel geplant, außer in Benin auch Gottesdienste in Guinea zu halten. Jedoch musste dieser Teil der Reise aufgrund von Unruhen in Guinea abgesagt werden. Da derzeit im Land Elfenbeinküste ebenfalls Unruhen bestehen, war die geplante Apostelordination für die Elfenbeinküste eine Zeit lang fraglich. Nun konnte die verkürzte Reise nach Benin wie geplant durchgeführt werden.
In Begleitung des Stammapostels befanden sich Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Gebietskirche Süddeutschland, sowie die Bezirksapostel Charles Ndandula aus Zambia und Shadreck Lubasi aus Kenia. Zudem hatte Bezirksapostel Ehrich die Apostel aus Benin, Togo, der Elfenbeinküste und Ghana eingeladen – sämtlich Länder, die zu den seelsorgerisch und administrativ von Süddeutschland aus mitbetreuten Gebieten gehören. Aus Süddeutschland waren die länderverantwortlichen Apostel Herbert Bansbach, Hans-Jürgen Bauer und Wolfgang Eckhardt mitgereist.
Am Gottesdienst in Porto Novo nahmen über 4.000 Glaubensgeschwister teil; nur ca. 800 davon fanden in dem hierfür gemieteten Centre des Jeunes Platz. Die vielen weiteren Glaubenden waren um die Halle herum in Zelten versammelt und erlebten den Gottesdienst durch Übertragung mit. Als Bibelwort für die Predigt hatte der Stammapostel Lukas 1,68 gewählt: "Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk ..."
Vor seinen Ausführungen zum Bibelwort nahm der Stammapostel Bezug auf die Zeit vor Weihnachten, in der in Europa oftmals die Häuser mit vielen Lichtern geschmückt seien, was eine spezielle Atmosphäre erzeuge: "Wenn man die vielen Lichter sieht, gibt das einem ein Gefühl der Wärme und Hoffnung", und Licht vermittle ja auch Orientierung.
Nach einem Wort des Herrn sollten die Apostel und alle, die dem Herrn nachfolgten, Licht sein in der Welt. Dies sei also eine Aufgabe für jeden Christen. Wenn die Glaubensgeschwister in Benin solche Lichter seien – "Christi Nachfolger, mit Glauben erfüllt" –, dann bereite das eine besondere Atmosphäre, Wärme der Liebe, dann schenke dies auch Hoffnung auf die Wiederkunft des Herrn.
Die Neuapostolische Kirche hat im Land Elfenbeinküste etwa 27.000 Mitglieder; in Benin gibt es über 300 Kirchengemeinden mit insgesamt rund 30.000 Mitgliedern.