(19.9.2010) In der Stadthalle in Eberbach – im gleichnamigen Kirchenbezirk (Apostelbereich Heilbronn) – hielt das geistliche Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche, Stammapostel Wilhelm Leber, am Sonntagvormittag, 19. September 2010, Gottesdienst.
Seiner Predigt legte er das Bibelwort 1. Könige 22,5 zugrunde: "Und Joschafat sprach zum König von Israel: Frage doch zuerst nach dem Wort des Herrn".
Bezirksapostel Michael Ehrich, als Präsident der Gebietskirche Süddeutschland der Gastgeber, sowie Bezirksapostel Theodoor de Bruijn aus den Niederlanden waren in Begleitung des Stammapostels; zudem – neben den neun Aposteln aus Süddeutschland – die Apostel Dieter Böttcher aus Mecklenburg-Vorpommern, Anatolij Budnik aus der Ukraine, Achim Burchard aus Niedersachsen und Ulrich Falk aus Schleswig-Holstein. Bezirksapostel de Bruijn und die Apostel Burchard und Falk wurden vom Stammapostel zur weiteren Wortverkündigung gerufen.
Ein großer gemischter Chor, den Sängerinnen und Sänger aus Gemeinden des Kirchenbezirks Eberbach bildeten, ein Kinderchor und Instrumentalisten gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit. Sie stimmten – gemeinsam und als gesonderte Klangkörper – die Gottesdienstteilnehmer schon vor Beginn darauf ein.
Gottesdienstteilnehmer waren die in der Stadthalle versammelte Festgemeinde aus dem Kirchenbezirk Eberbach, aber auch – via Satellitenübertragung – Glaubensgeschwister aus den Gemeinden Süddeutschlands, die in den rund 380 Kirchen zusammenkamen, welche mit einer entsprechenden Empfangseinrichtung ausgestattet sind. Auch Gemeinden in einigen der 30 Länder, die zum Arbeitsbereich des Bezirksapostels Ehrich gehören, waren in Bild- und Tonübertragung verbunden, so in Bosnien-Herzegowina, Israel, Mazedonien, Serbien und in der Ukraine.
Mit dem Singen des Liedes "Mit dir, o Herr, verbunden" (neuapostolisches Gesangbuch, Nummer 189) zu Gottesdienstanfang und des Liedes "Ich brauch dich allezeit" (neuapostolisches Gesangbuch, Nummer 199) zwischen zwei Predigtteilen drückte die große gottesdienstliche Gemeinde Glauben und Gottvertrauen aus. Dies in allen Situationen aufzubringen, war ein Gedanke in der Predigt des Stammapostels. Er richtete den Blick der Gottesdienstbesucher darauf, in allem zuerst – wie im Bibelwort angelegt – gläubig und vertrauensvoll nach dem Herrn zu fragen, zuerst nach dem Wesentlichen zu schauen.
Dabei gehe es nicht nur um die Reihenfolge, sondern um die besondere Gewichtung. So möge man zuerst Frieden suchen, zuerst sich mit dem Anderen versöhnen, zuerst selbstkritisch sein und, wie ein Gleichnis Jesu besage, den "Balken im eigenen Auge", nicht den "Splitter" im Auge des Nächsten wahrnehmen.
Vor seinen Ausführungen zu dem Bibelwort, das der Predigt zugrunde lag, brachte er einige Gedanken zu einem anderen Bibelwort zum Ausdruck: zu 2. Petrus 1,16, wo es heißt: "[…] wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen." Die "Herrlichkeit" des Gottessohnes, von der hier die Rede sei, beziehe sich auf das Geschehen auf dem Berg der Verklärung, das Apostel Petrus miterlebt habe, so der Stammapostel. Dies sei für Petrus so groß gewesen, dass er dies und nicht etwa die Wunder, die der Herr vollbrachte, angeführt habe.
Auch heutzutage könne der Glaubende "ein Stück göttlicher Herrlichkeit" sehen und erleben; es gebe viele Möglichkeiten, Herrlichkeit Gottes wahrzunehmen, im Gottesdienst, im Gebet, im Alltag. Er rief insbesondere auch die Jugend dazu auf, um solches Erleben zu beten: "Der Herr geht daran nicht vorüber", zeigte er sich überzeugt. Es müssten nicht Wunder sein, es müsste nicht immer etwas Großes erlebt werden – sondern es gehe um die persönliche Erfahrung, zu merken, dass Gott gegenwärtig sei.
Der Gottesdienst wurde simultan in die Sprachen Arabisch, Englisch, Italienisch, Russisch, Spanisch und Vietnamesisch übersetzt. Die Übersetzung erfolgte zentral an der Sendestelle des kircheneigenen Verlags Friedrich Bischoff in Frankfurt/Main, wo die DolmetscherInnen – ehrenamtlich im Dienst der Kirche – dieser Aufgabe nachkamen. Zudem wurden Gebet und Predigt vor Ort, wo nötig, in weitere Sprachen übersetzt.
Hatte der Stammapostel zu Gottesdienstbeginn sich zuerst an die Kinder gewandt – die ihn mit einer gebastelten Papyrusrolle als Willkommensgruß überrascht hatten –, so richtete er am Gottesdienstende ein paar Worte an alle, die an diesem Sonntag Geburtstag feierten, darunter Bezirksapostel Ehrich, und wünschte ihnen ein gesegnetes neues Lebensjahr.
Eindrücke aus dem Stammapostel-Gottesdienst und ein Vorbericht sind auf der Website des Eberbacher Bezirks publiziert. Einen Bericht über das Konzert, das am Samstag, 18. September, anlässlich des Stammapostelbesuchs in der Kirche in Heidelberg stattfand, finden Sie auf der Website des dortigen Kirchenbezirks .