(16.3.2010) Nach über zweijähriger Bauzeit wurde am Sonntag, 14. März, die komplett umgestaltete und modernisierte Kirche in Freiburg-Ost, Seminarstraße 22, durch Bezirksapostel Michael Ehrich wieder ihrer Bestimmung übergeben.
Da das 1960 erstellte Kirchengebäude funktional nicht mehr den Bedürfnissen der Gemeinde entsprochen hatte sowie bautechnisch und energetisch modernisiert werden musste, wurde es grundlegend umgebaut. Gemeinsam mit der Gemeinde wurde der Zielkatalog formuliert, der eine barrierefreie Zugangssituation, die funktionale und gestalterische Aufwertung der Räume für die unterschiedlichsten Gemeindeaktivitäten, die ansprechende sakrale Gestaltung des Kirchenschiffs und ein modernes Energiekonzept mit ökologisch ausgerichteter Energieversorgung beinhaltete.
Der Entwurf für das Umbau-Projekt stammt von Architekt Jochen Uhlmann (Architekturbüro Mühleisen und Partner, Stuttgart), die Projektleitung hatte Architekt Wolfgang Plautz (Verwaltung der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, Abteilung Bau und Unterhalt) inne.
Die achteckige Grundform des Baukörpers blieb Bestandteil der Großform des Kirchengebäudes. Über einen neu definierten öffentlichen Platz entstand ein eng an das Bestandsgebäude anliegender schmaler Foyerpavillon. Neue Öffnungen an Wänden und im Dach sowie das Verschließen von ungünstigen Fenstern ermöglichten eine gezielte Lichtführung und die sakrale Umgestaltung des Kirchenschiffs. Das Kirchenschiff wird nun über eine Überkopfverglasung entlang der Außenwände mit weichem Licht stimmungsvoll durchflutet, Geschlossenheit einerseits und Weite andererseits erzeugen eine interessante Spannung.
Zu Beginn des Festgottesdienstes erläuterte der Bezirksapostel den neuen Blickfang an der Seitenwand im Kirchenschiff, eine Installation der Stuttgarter Künstlerin Verena Frank: Sie besteht aus Glasschalen unterschiedlicher Größe und Farbe, die nach dem Sternbild "Kreuz des Südens" angeordnet sind. Dieses Sternbild diente in früherer Zeit christlichen Seefahrern als Orientierung in unbekannten Meeren, und es wurde auch während der Ausbreitung des Christentums direkt mit dem Kreuz Christi in Verbindung gebracht.
Der Bezirksapostel meinte, entsprechend möge die Kirche für die Gläubigen Orientierung sein, wobei der Altar – an dem die Sakramente gespendet werden und die Evangeliumsverkündigung erfolgt – im Mittelpunkt stehe. Konsequent bildet architektonisch der Altar den Mittelpunkt des Gotteshauses. Dieser rund geformte Altar aus Naturstein (portugiesischem Quarzid) nimmt einen großzügigen Raum ein, definiert über ein zweistufiges Podest. Zur großen Freude der Gemeinde wurde eine neue dreimanualige Pfeifenorgel (Orgelbaufirma Fischer und Krämer, Endingen) eingebaut, sie ist seitlich im Kirchenschiff platziert.
Die für weitere Gemeindeaktivitäten genutzten Räume im Erdgeschoss orientieren sich nach dem Umbau nach Westen, dem begrünten Innenhof der Wohnbebauung zu, lichtdurchflutet und hell mit direktem Außenbezug.
Einen Bericht zum Weihegottesdienst – dem der Bezirksapostel das Bibelwort aus Jakobus 4,8 zugrunde legte ("Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen") – finden Sie auf der Seite des Kirchenbezirks Freiburg