(6.2.2010) Regen Zustrom gab es beim Tag der offenen Tür am 6. Februar 2010 in Neubulach (Kirchenbezirk Calw): Das im Dezember 2009 durch Apostel Wolfgang Bott geweihte neue Gotteshaus im Zeisigweg 5 wurde der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der signifikante Solitärbaukörper wirkt wie ein Monolith in der durch Wohnhäuser und Gewerbebetriebe heterogen geprägten Umgebung und behauptet sich durch seine eigenwillige Gestaltung. Er ist zentral auf dem Grundstück platziert und wird durch eingeschobene Wandscheiben gegliedert, die verschiedene Außenbereiche abgrenzen. Dabei bildet der nördliche Kirchplatz, der bis an die Straßenecke anschließt und durch Solitärbäume begrenzt ist, einen offenen, übersichtlichen Eingangsbereich.
Zur westlichen ruhigen Gartenseite hin ist – vor den Nebenräumen – eine Terrasse angelegt, die durch eine Außenmauer zur Umgebung optisch abgeschirmt ist. Der Gebäudekorpus ist mit einem tonfarbenen Putz in Sichtbetonoptik überzogen. Im Gegensatz dazu sind die eingeschobenen Wandscheiben mit naturgrauen rauen Betonmodulsteinen verkleidet. Im Inneren des Gebäudes dominieren helle Wand- und Deckenflächen sowie graue Fliesenbeläge. Die Nebenräume wurden wie Inseln mit Parkettbelägen ausgestattet. Beim Innenausbau überwiegt ebenfalls der Werkstoff Holz.
Über das zentrale Foyer gelangt man in den wichtigsten Gebäudeteil, den Kirchensaal (mit 168 Sitzplätzen): Der Altarbereich befindet sich am Hochpunkt des aufsteigenden Raumes und wird durch die besondere Lichtführung markiert. Im seitlichen "Orgelerker" soll im Sommer eine mechanische Pfeifenorgel (Orgelbau Scharfe aus Ebersbach) integriert werden. Der daneben liegende, seitliche Glasschlitz sowie die gegenüber liegenden Fensterelemente wurden von Tobias Kammerer (Rottweil) künstlerisch gestaltet; sie tragen dazu bei, dass der sakrale Charakter des Raumes spürbar wird, auch nach außen hin. An der Rückseite des Kirchensaals befindet sich eine Empore, die über eine freie Treppe im Foyer erschlossen ist.
Im Mittelteil des Kirchengebäudes gibt es zwei multifunktionale Räume – zum Beispiel für Sonntagsschule und Vorsonntagsschule –, die durch mobile Trennwände untereinander und zum Foyer hin geöffnet werden können. Sie sind zur Gartenseite hin großzügig verglast; die Außenterrasse bildet, auch durch die Materialien der Beläge, eine optische Raumerweiterung. Diese Nebenräume einschließlich der Teeküche können auch für Aktivitäten im Sinne eines Gemeindehauses genutzt werden. Die gesamte Wärmeerzeugung erfolgt durch Geothermie, d.h. das Kirchengebäude wird – aus dem Gedanken der Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit heraus – komplett mit Erdwärme beheizt.
Für die Projektleitung zeichnet Architekt Jürgen Häußer von der Abteilung Bau/Unterhalt der Kirchenverwaltung verantwortlich. Architekt Wolfgang Plautz, ebenfalls von der Abteilung Bau/Unterhalt, war mit der Planung betraut, die Bauleitung hatte Architekt Christoph Rist (Stuttgart) inne.
Die schätzungsweise 500 BesucherInnen aus Neubulach und Umgebung, die am 6. Februar den Tag über kamen, sahen sich nicht nur in den neuen Räumen um, sondern zeigten auch Interesse an der Diashow, die über die vielfältigen Aktivitäten in der Gemeinde Neubulach informierte, und an den Ausstellungstafeln, die Einblick in den neuapostolischen Glauben und die Gemeindechronik gaben. Viel Beifall fand das kleine Konzert, das stündlich vom gemischten Chor, Kinderchor und Orchester gegeben wurde.
Lesen Sie auch auf der Seite des Kirchenbezirks Calw die Berichte zum Kirchenneubau, insbesondere zum Festakt anlässlich der Weihe der Kirche, der im Dezember 2009 stattfand.