"Herr Christ, mach uns zum Dienst bereit …" Mit diesem Lied, das auch die Bitte an den Herrn enthält: "Präg uns tief nach deinem Sinn!", begann der Gottesdienst, den Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, für die Amtsträger der Gebietskirche am Sonntag, 25. Oktober 2009, durchführte.
Der Gottesdienst, der in der Kirche in Backnang, Sulzbacher Straße 76, stattfand, wurde via Satellit in zentrale Gemeinden in den Kirchenbezirken Süddeutschlands übertragen, wo sich die Amtsträger und ihre ebenfalls dazu eingeladenen Ehefrauen versammelt hatten. Zudem wurde der Gottesdienst in Bild und Ton in Gemeinden von Ländern, die administrativ und seelsorgerisch von Süddeutschland aus mitbetreut werden, übertragen, so in die Ukraine, in Länder auf dem Balkan und in Arabien. Eine Übersetzung erfolgte simultan ins Englische und Russische (gesendete Sprachen) sowie vor Ort in weitere Sprachen.
Ein gemischter Chor und ein Orchester gestalteten den Gottesdienst mit.
Als Bibelwort nahm der Bezirksapostel für diesen Zielgruppen-Gottesdienst Römer 12, die Verse 7 und 8: "Ist jemand ein Amt gegeben, so diene er. Ist jemand Lehre gegeben, so lehre er. Ist jemand Ermahnung gegeben, so ermahne er. Gibt jemand, so gebe er mit lauterem Sinn. Steht jemand der Gemeinde vor, so sei er sorgfältig. Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er’s gern." Zur weiteren Wortverkündigung bat er die Apostel Hans-Jürgen Bauer, Herbert Bansbach und Jürgen Loy.
Zu Anfang seiner Predigt stellte der Bezirksapostel den Dank. Dabei bezog er sich in seinen einleitenden Worten zuerst auf den ehrenamtlichen Dienst für die Kirche, den die Amtsträger in den Gemeinden und Kirchenbezirken in ihrer freien Zeit unentgeltlich ausüben. "Wenn man sich den Brüdern und Schwestern zuwendet, dann […] wird ungeheuer viel Wertvolles getan", würdigte er die persönliche Seelsorge.
Diese nimmt in der Neuapostolischen Kirche einen sehr hohen Stellenwert ein: Jeder neuapostolische Christ hat einen Seelsorger, an den er sich in seiner persönlichen Situation wenden kann. Gemeindemitglieder, denen aufgrund von Altersbeschwerden oder Krankheit der Gottesdienstbesuch nicht möglich ist, werden, wenn sie dies wünschen, regelmäßig von Amtsträgern besucht; dabei wird mit ihnen auch das Sakrament Heiliges Abendmahl gefeiert.
Es werde durch die Geistlichen "so ganz in der Stille" in den Gemeinden viel gearbeitet, aber auch durch engagierte Gemeindemitglieder, hob der Bezirksapostel hervor. Dabei erwähnte er auch die vielen weiteren Schwestern und Brüder, die sich in unterschiedlicher Weise im Gemeindeleben engagieren, z.B. die vielen Lehrkräfte, all die Glaubensgeschwister, die Aufgaben erfüllen, "dass das Ganze gelingt". Schließlich sei es ein Gemeinschaftswerk. All jenen, die das aktive Gemeindeleben bewerkstelligen, insbesondere den Ehepartnerinnen der Amtsträger und ihren Familien, die das Engagement der Amtsträger mittragen, dankte er von Herzen.
In der Gebietskirche (ohne die betreuten Länder) sind knapp 7.000 Amtsträger in den rund 850 Gemeinden beauftragt. Sie sind Geistliche, zum Dienst für den Herrn und am Nächsten berufen, und sie verrichten ihren Amtsauftrag bis auf die wenigen hauptamtlichen Amtsträger – die neun Apostel und neun Bischöfe Süddeutschlands – ehrenamtlich, also ohne Bezahlung, neben dem Beruf.
Für ihre seelsorgerische Tätigkeit haben sie ein Gemeinde-Amt – Diakon, Priester, Evangelist oder Hirte – empfangen, oder sie sind in ein Amt ordiniert worden, das im Kirchenbezirk ausgeübt wird: Bezirksevangelist oder Bezirksältester. Die besondere Verantwortung für die einzelne Kirchengemeinde liegt beim Gemeindevorsteher; er trägt das Priester-, Evangelisten- oder Hirtenamt. Die Verantwortung für den einzelnen Kirchenbezirk hat der Bezirksälteste.
Das seelsorgerische Angebot ist breit gefächert; im Mittelpunkt stehen die Gottesdienste. Für die Amtsträger, aber auch die engagierten Gemeindemitglieder, die kirchliche Aufgaben erfüllen – wie z.B. Singen und Musizieren im Gottesdienst, Unterrichten der Kinder in Sonntagsschule, Religions- und Konfirmandenunterricht – gilt: Alles freiwillig, aufgrund eigener Überzeugung – zur Ehre Gottes und zum Wohl des Nächsten!