Heiß war es – über 40 Grad Celsius wurden gemessen –, als Stammapostel Wilhelm Leber am dritten Juliwochenende nach Skopje/Mazedonien kam.
Es war seine erste Reise in diesem höchsten geistlichen Amt der Neuapostolischen Kirche nach hier, und die Glaubenden freuten sich riesig über den Besuch.
Bezirksapostel Michael Ehrich, als Präsident der Gebietskirche Süddeutschland auch zuständig u.a. für die Neuapostolische Kirche in Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Serbien, sowie der für diese Länder verantwortliche Apostel Wolfgang Bott begleiteten den Stammapostel. Außerdem waren – als Gäste aus anderen neuapostolischen Gebietskirchen – die Apostel Danilov, Kondrashov und Malyshev aus Russland sowie Apostel Anatolij Budnik aus der Ukraine dabei, einem ebenfalls von der Gebietskirche Süddeutschland betreuten Land.
Der Stammapostel kehrte mit ihnen zunächst in der Kirche in Skopje ein, wo Kinder sie mit einem in deutscher Sprache vorgetragenen Lied und mit Blumen empfingen. Im Kirchengebäude hatten sich die Glaubensgeschwister aus Skopje versammelt. Der Stammapostel wandte sich mit einigen Worten an sie und stellte ihnen seine nicht süddeutschen Begleiter vor: Apostel Vladimir Danilov aus St. Petersburg, Apostel Alexander Kondrashov aus Moskau, Apostel Aleksandr Malyshev aus Sterlitamak Baschkortostand und Apostel Anatolij Budnik aus L’viv.
Trotz der großen Hitze wollte sich der Stammapostel anschließend etwas in der Stadt umsehen und machte zusammen mit dem Bezirksapostel und Apostel Bott einen Spaziergang durchs Zentrum. Abends hatten die Apostel und die leitenden Amtsträger der hiesigen Kirchenbezirke eine Zusammenkunft in Skopje. Am Sonntag, 19. Juli, wurde dann gemeinsam Gottesdienst gefeiert, dem der Stammapostel als Bibelwort Markus 12, 17 zugrunde legte: "Da sprach Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Und sie wunderten sich über ihn."
Die drei Apostel aus Russland bat er um einen Predigtbeitrag. Der Gottesdienst wurde konsekutiv in die mazedonische Sprache und simultan in die serbische und russische Sprache übersetzt.
Außer den Glaubensgeschwistern aus Mazedonien waren auch die Kirchenmitglieder aus Serbien und Bosnien-Herzegowina zum Gottesdienst eingeladen. Mit Bussen reisten sie an, insgesamt wurden etwas über 300 Teilnehmer gezählt. Zur Freude aller verabschiedeten sich der Stammapostel und seine Begleiter nach dem Gottesdienst von ihnen mit einem Händedruck.
Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien sind 1991 der heutigen Gebietskirche Süddeutschland zur seelsorgerischen und administrativen Betreuung zugeordnet worden. In Bosnien-Herzegowina gibt es zurzeit nur eine neuapostolische Gemeinde. In Mazedonien, wo die Entwicklung der Neuapostolischen Kirche 1958 in Skopje begann, hat die Kirche um die 450 Mitglieder. In Serbien bekennt sich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung zum Christentum, etwa 6,3 Millionen Glaubende zur serbisch-orthodoxen Kirche; neuapostolische Gemeinden hat es nur vier im Land (ca. 300 Mitglieder).
Die ersten neuapostolischen Gemeinden in Mazedonien und Serbien wurden durch Roma gegründet, die in Deutschland die Neuapostolische Kirche kennen gelernt hatten. Inzwischen gehören auch Menschen slawischer Abstammung zur Neuapostolischen Kirche, doch die größte Gruppe der Mitglieder und Amtsträger bilden nach wie vor die Roma.