Nach einem grundlegenden Umbau der 1928 erbauten Kirche an der Hohenlohestraße 12 in Öhringen (Kirchenbezirk Künzelsau) feierte die Gemeinde am Samstag, 25. April 2009, mit einem Festakt die Einweihung der vollkommen neu gestalteten Räume.
Bereits am Donnerstagabend, 23. April, hatte der Weihegottesdienst mit Bezirksapostel Michael Ehrich , Präsident der Gebietskirche Süddeutschland, stattgefunden.
16 Monate hatte die Baumaßnahme gedauert; das Kirchengebäude war bis fast auf den Rohbau zurückgeführt worden. Es hat nun einen Sakralraum mit 280 Sitzplätzen, zwei Mehrzweck-Räume – u.a. für die kirchlichen Unterrichte – und die Sakristei. Der Sakralraum ist in hellen Farbtönen gehalten, klare Formen herrschen vor. Die abstrahierte, an eine Landschaft erinnernde Kunstverglasung (Künstler: Birgit und Kurt Entenmann aus Korb) verbindet Innen- und Außenraum und unterstreicht die lichte, freundliche Wirkung des Gebäudes. Ein Schmuckstück bildet die von Orgelbaumeister Andreas Offner (Kissing) neu aufgebaute Pfeifenorgel, deren Register vollständig in einem Schweller aus Glas stehen, der sich zum Altar und zum Kirchenschiff hin öffnet. Hinter den Glaslamellen stehen im Prospekt Pfeifen des Prinzipals (zum Kirchenschiff hin) und des Violoncello (zum Altar hin). Die Zusammenstellung der Register wurde so gewählt, dass sowohl barocke wie auch romantische Werke gut gespielt werden können. Für Planung und Projektsteuerung zeichnet Architekt Stephan Pfäffle (Bauabteilung der Verwaltung der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland) verantwortlich; Architekt Joachim Raff (Leiter der Bauabteilung) hatte die Projektleitung und das Architekturbüro Rößle GmbH (Remseck am Neckar) die Bauleitung inne.
Aus der Gemeindechronik
Die Gemeinde Öhringen besteht seit über 100 Jahren. Johann Hofmann aus Eichach im Oberamt Öhringen zählte zu den ersten neuapostolischen Christen am Ort und war Mitbegründer der Gemeinde. Im November 1907 empfing er das Priesteramt und den Auftrag, als Vorsteher die Gemeinde zu betreuen.
Das starke Anwachsen der Mitgliederzahl erforderte die Gründung von "Tochtergemeinden": in den Jahren 1924 und 1927 in Neuenstein und Waldenburg. Im Jahr darauf war Baubeginn für das Gotteshaus in der Hohenlohestraße 12 hier in Öhringen. Es wurde am 11. November 1928 durch Bezirksapostel Karl Gutbrod geweiht. 1952 wurde von Öhringen aus die Gemeinde Bretzfeld-Bitzfeld und 1953 die Gemeinde Pfedelbach gegründet. Als das Kirchengebäude in der Hohenlohestraße "in die Jahre gekommen" war und nicht mehr den Anforderungen entsprach, wurde es ab Juli 1970 umgestaltet. Im Gottesdienst am 12. März 1972 übergab Bezirksapostel Ernst Streckeisen das Gotteshaus erneut seiner Bestimmung.
13 Jahre später stand eine kleinere Baumaßnahme an – der feierliche Wiederbezug nach der Renovierung erfolgte mit einem Gottesdienst durch Apostel Emil Fischer am 8. Dezember 1985. 2006 beging die Gemeinde das 100-jährige Bestehen. Aus diesem Anlass hielt Bezirksapostel Michael Ehrich in der KULTURA in Öhringen einen Gottesdienst, zu dem Gemeinden aus dem gesamten Kirchenbezirk Künzelsau eingeladen waren. Ein Festakt, an dem Vertreter der Stadt sowie anderer christlichen Kirchen teilnahmen, und ein Orgelkonzert zum Jubiläum fanden im "Festjahr" 2006 ebenfalls statt.
Am 5. Januar 2008 wurde dann der letzte Gottesdienst im Kirchengebäude vor der grundlegenden Umgestaltungsmaßnahme gefeiert. Das Gebäude wurde bis auf den Rohbau zurückgeführt, die Substanz nachhaltig verbessert. Während der Baumaßnahme besuchten die Gemeindemitglieder die Gottesdienste in Neuenstein.
Nun sind die über 200 Gemeindemitglieder sehr dankbar und freuen sich, in dem schönen, fast "neuen" Gotteshaus mit geeigneten Nebenräumen wieder ihre Heimat zu haben. Seelsorgerisch betreut werden sie – außer vom Vorsteher, Hirte Ernst Schaffert – von sechs Priestern und sieben Diakonen.