Unter dem Motto "Benin braucht Brunnen" versammelten sich über 650 Jungen und Mädchen im Alter von sechs bis vierzehn Jahren sowie um die 500 Amtsträger und Kinderbetreuer aus dem Apostelbereich Karlsruhe am Sonntag, 17. Mai, zu einem Kindertag in den Mannherz-Hallen in Reilingen.
Angeregt durch die Tätigkeit in den von der Gebietskirche Süddeutschland aus betreuten Ländern, hatte der Leiter des Apostelbereichs, Apostel Herbert Bansbach aus Karlsruhe, dazu aufgerufen, sich am Nachmittag an einem Wettkampf "Benin braucht Brunnen" zu beteiligen: Das Wettkampfergebnis sollte eine Aktion der humanitären Hilfe für Benin ergeben.
Zunächst aber begann dieser Sonntag mit einem Gottesdienst, der das Motto des Tages unterstrich: "Und Gott tat ihr die Augen auf, dass sie einen Wasserbrunnen sah" (1. Mose 21 aus Vers 19). In seiner auf das Verständnis der Schulkinder ausgerichteten Predigt verglich der Apostel Wasserbrunnen mit einem Gottesdienst: Dort spricht Gott mit uns. Ist uns das immer bewusst? Er erläuterte anschaulich den Unterschied zwischen einer Sonntagsschule und einem Gottesdienst. Zur Co-Predigt rief er Bischof Jürgen Kieselmann auf.
Vor dem Kindergottesdienst stimmten der große Kinderchor und das im vergangenen Jahr gegründete Kinderorchester des Apostelbereichs Karlsruhe die junge Gemeinde unter dem Gedanken ein: "Heute ist ein Fest". Beide Klangkörper gestalteten auch den Gottesdienst mit, den die vielen teilnehmenden Kinder mit bemerkenswerter Stille und Konzentration miterlebten.
Mit einem Beamer wurde zudem vor dem Gottesdienst eine Multimediashow präsentiert: Sie gab eindrückliche Einblicke in das Alltagsleben, informierte über die Tätigkeit der Neuapostolischen Kirche, die seit 1980 in Benin vertreten ist, und vermittelte vor allem spezielle Informationen über das Land selbst. Die Kinder erfuhren u.a., dass im agrarisch geprägten Benin etwa 8,1 Millionen Menschen wohnen. Kleinere Familienbetriebe bauen die heimischen Agrarprodukte wie Hirse, Mais und Maniok an, während die Exportgüter Baumwolle, Kakao, Kaffee, Erdnüsse und Teakholz in staatlichen Plantagen kultiviert werden.
Das Land hat im Bereich der Küste – wo man gar vom "Venedig Westafrikas" spricht – reichlich Süßwasservorkommen in Form von zahlreichen Seen und Gewässern, im Landesinneren hingegen herrscht ein akuter und chronischer Mangel an hygienisch unbedenklichem Trinkwasser. Jedem leuchtete ein: "Benin braucht Brunnen!"
Im Nachmittagsprogramm hatten die Kinder dann u.a. die Aufgabe, Wasser aus einem Brunnen zu pumpen und in ein Gefäß mit einem Rauminhalt von 1.000 Litern zu schütten. Es war angekündigt, dass die Kirche für jeden geschöpften Liter Wasser 10 Euro zum Brunnenbau spenden würde. Außerdem hatten die Sonntagsschüler aus jedem der zehn Kirchenbezirke einen Programmpunkt vorbereitet, der sich mit dem Thema Wasser beschäftigte.
Zwei Gruppen spielten den Tagesablauf "Ein Sonntag in Deutschland" und "Ein Sonntag in Benin" – der damit begann, dass in "Benin" schon früh morgens Wasser nicht wohltemperiert und sauber aus der Dusche kam, sondern mühevoll aus dem Brunnen geschöpft und in die Hütten getragen werden musste. Dass Apostel Bansbach bei einer weiterer Station dieser Darstellung mitspielte, verdiente natürlich starken Szenenapplaus!
Weiter gab es szenische Darstellungen biblischer Berichte im Zusammenhang mit Wasser, wie beispielsweise die "Sintflut", "Mose schlägt Wasser aus dem Felsen", "Rebbeka tränkt die Kamele", der abermalige "Fischzug des Petrus" (als die Jünger Jesu gläubig auf Geheiß des Herrn die Netze auf die andere Seite auswarfen, s. Lukas 5, 1ff) und vieles mehr – jedes szenische Spiel forderte tosenden Applaus der begeisterten Zuschauer, alt und jung, heraus!
Der Botschafter von Benin in Deutschland bedauerte in einem Grußwort, dass er aufgrund seines übervollen Terminkalenders nicht persönlich am Kindertag anwesend sein könne. Er bedankte sich für das Projekt und gab seiner großen Freude Ausdruck, dass die Neuapostolische Kirche damit zu einem besseren Leben der beninischen Bevölkerung beitrage.
Am Ende des Kindertags verkündete Apostel Bansbach – stimmig in beninische Landestracht gewandet –, dass die Kinder tatsächlich 1.000 Liter Wasser aus dem Brunnen geschöpft hatten und somit 10.000,00 Euro als Spende der Kirche zum Bau von drei bis vier Brunnen nach Benin fließen werden. Die Freude aller darüber krönte den rundum gelungenen Kindertag, der von einer "Bombenstimmung" geprägt und von herrlichem Wetter mit fast afrikanischen Temperaturen begleitet war.