Die Kirche in Singen war am Sonntagmorgen, 3. Mai 2009, bis auf den letzten Platz besetzt, als zur freudigen Überraschung aller Anwesenden und der vielen, die den Gottesdienst per Satellitenübertragung mitfeierten, Stammapostel Wilhelm Leber, höchster Geistlicher der Neuapostolischen Kirche, zu Beginn an den Altar schritt.
Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Gebietskirche Süddeutschland und nach der ursprünglichen Planung der Gottesdienstleiter, sowie die neun Apostel aus Süddeutschland waren in seiner Begleitung. Er habe bei der Einteilung zum Gottesdiensthalten diesen Sonntag frei gelassen, weil er erst von einer Reise nach Nicaragua und Panama zurückgekommen sei, doch Bezirksapostel Ehrich habe ihn "bearbeitet" und ihm nahe gelegt, dass er eigentlich gar nicht anders könnte, als nach hier zu kommen.
"Es blieb mir gar nichts anderes übrig! Es ist schon so: Der Süden ist etwas Besonderes!", erklärte der Stammapostel augenzwinkernd den Überraschungsbesuch. Als Bibelwort legte er dem Gottesdienst Kolosser 3, 16 zugrunde: "Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen." Zur weiteren Wortverkündigung bat er den Bezirksapostel ("Ich will ihm nun natürlich die Arbeit nicht völlig wegnehmen …") und Apostel Hans-Peter Schneider, den Leiter des Apostelbereichs Heilbronn.
Ein gemischter Chor, den Sängerinnen und Sänger aus den eingeladenen Gemeinden des Kirchenbezirks Tuttlingen bildeten, sowie eine Instrumentalgruppe schufen mit ihren Vorträgen schon vor dem Gottesdienst eine schöne Atmosphäre, und der Chor gestaltete den von der großen Freude über den überraschenden Stammapostelbesuch geprägten Gottesdienst feierlich mit.
Traditionell hält der Bezirksapostel einmal jährlich einen Gottesdienst, der per Satellit in die ca. 370 Gemeinden in Baden-Württemberg und Bayern in Bild und Ton übertragen wird, deren Kirchengebäude mit einer Satelliten-Empfangsanlage ausgerüstet sind ("SAT-Gemeinden"). Mitglieder von umliegenden Kirchengemeinden werden in die jeweilige nächstliegende "SAT-Gemeinde" eingeladen. Etwa 52.000 Gemeindemitglieder in Süddeutschland haben diesmal teilgenommen.
Da der Gottesdienst auch nach Bosnien-Herzegowina, Israel, Mazedonien, Serbien und in die Ukraine übertragen wurde und in Süddeutschland regelmäßig auch Gottesdienste für anderssprachige Mitbürger durchgeführt werden, gab es eine Simultanübersetzung in die Sprachen Arabisch, Englisch, Italienisch, Russisch, Spanisch und Vietnamesisch. Sendestelle war Frankfurt am Main, Sitz des kircheneigenen Verlags Friedrich Bischoff.