Wieder führte eine der Architektur-Rundfahrten am Tag der Architektur, zu einem Gebäude der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland: Am Samstag, 28. Juni 2008, war die Kirche in Tübingen, Brunsstraße 24, zu besichtigen.
Unter dem Motto "Architektur belebt!" haben die Architektenkammern der Länder wieder in ganz Deutschland Touren angeboten, die Architektur-Interessierte zu privaten, öffentlichen und gewerblichen Bauten brachten.
"Das Gesicht der Bauhaus-Zeit wurde wieder richtig schön zum Vorschein gebracht", so Architektin Barbara Winkler von der Kammergruppe Tübingen über die neuapostolische Kirche in der dortigen Brunsstraße. Die Kirche im Bauhaus-Stil , im Jahr 1931 durch Bezirksapostel Karl Gutbrod geweiht, ist 2004 aufwendig renoviert worden. Dazu hatte die Bauabteilung der Kirchenverwaltung der Gebietskirche Süddeutschland Architekt Helmut Dasch vom Stuttgarter Architekturbüro Dasch, Zürn, von Scholley / Freie Architekten BDA beauftragt.
Architekt Jürgen Häußer von der Bauabteilung der Kirchenverwaltung der Gebietskirche Süddeutschland erläuterte den zahlreichen Architektur-Interessierten das Gebäude mit seiner Bauhaus-Formensprache und ging auch auf dessen Geschichte ein. "Wir dürfen schon stolz sein auf unsere architekturhistorisch bedeutsamen Kirchengebäude wie dieses", meinte er und sprach in diesem Zusammenhang auch davon, dass es heute für die Gebietskirche Süddeutschland wichtig sei, wie damals Kirchen zu errichten, die als solche in Erscheinung träten, als "äußere Zeichen des Glaubens".
Ausführlich informierte er über die Renovierungsmaßnahmen , bei denen man in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt den Charakter der "Neuen Sachlichkeit" wieder herausgearbeitet hatte.
Auch Bischof Georg Kaltschmitt war als Mitglied der Kirchenleitung und damit Vertreter des Bauherrn am Tag der Architektur in der Kirche in Tübingen vor Ort.
Die hiesige Kirchengemeinde besteht seit 1908. Aufgrund des raschen Wachstums der Gemeinde mussten anfangs immer wieder größere Versammlungsstätten angemietet werden, bis dann in der Brunsstraße 24 die – heutzutage denkmalgeschützte – Kirche errichtet und am 22. November 1931 geweiht wurde. Die Gemeinde hat heute um die 500 Mitglieder, die von 22 ehrenamtlichen Seelsorgern betreut werden.