Das "Forum Fasanenhof e.V. – Begegnungsstätte der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland" ist eröffnet. Nach einem internen Festakt am Freitagabend, 20. Juli, zu dem die Mitglieder des Vereins geladen waren, nahm das Forum mit einem "Tag der offenen Tür" am Samstag, 21. Juli 2007, seinen Betrieb auf.
"Heute steht die Freude darüber im Vordergrund, dass wir das 1968 errichtete, architektonisch durchaus ansprechende Kirchengebäude nun als Begegnungsstätte und Forum in das kirchliche Leben – und wohl auch ein Stück weit in das öffentliche – integrieren können", so Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Gebietskirche, die das "Forum Fasanenhof" finanziert, das er als "innovatives Projekt der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland" bezeichnete.
In seiner Ansprache zur Eröffnung des Forums dankte er allen am Umbau Beteiligten. "Dank der konstruktiven und ideenreichen Zusammenarbeit unserer Bauabteilung mit den Mitgliedern, Ausschüssen und Vorständen des Vereins ‚Forum Fasanenhof’ ist eine eindrucksvolle, mitten im Grünen und vor allem auch zentral gelegene Begegnungsstätte entstanden", zog er als Resümee. Unweit des Verkehrsknotenpunktes Stuttgart-Echterdingen kommen drei Apostelbereiche – Stuttgart, Nürtingen und Tübingen – mit insgesamt 300 Kirchengemeinden zusammen. Diese Tatsache sei es auch gewesen, die den Ausschlag gegeben habe, das Projekt zu realisieren.
Sein Amtsvorgänger, Bezirksapostel Klaus Saur – der am Festakt als Ehrengast teilnahm – habe nach einer Begehung des Geländes im Frühjahr 2004 mit seinem überzeugten Ja die letzten Hindernisse aus dem Weg geräumt und den Startschuss für das Projekt gegeben. Nach einer Umbauzeit von rund 15 Monaten und Bauwerkskosten von 410.000 Euro zeigen sich das Innere des Gebäudes und der großzügige Außen- und Gartenbereich grundlegend verändert. "Ich bin überzeugt, dass hier Familien, aber auch einzelne Gruppen wie unsere Kinder, die Jugend, auch die Senioren und weitere Interessen- oder Aktivitätsgruppen ein vielfältiges Angebot finden, welches das kirchliche Leben auf sinnvolle Weise fördert und ergänzt", meinte der Bezirksapostel.
Architekt Joachim Raff, Leiter der Bauabteilung in der Verwaltung der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, erläuterte die Entstehung des Projekts und gab eine Projektbeschreibung. Das Gebäude sei als Gemeindehaustypus "in qualitätvoller, konsequenter Architektur der 60er-Jahre errichtet worden" (die Weihe als Gotteshaus war im Jahr 1968). Es handelt sich um einen Kubus, der großzügige halbgeschossig versetzte Geschosse auf insgesamt sechs Ebenen aufweist. Die Nutzfläche beträgt 475 qm, wobei das Raumangebot nun zur multifunktionalen Nutzung konzipiert wurde. So hat das Gebäude einen Saal mit Empore, der in beide Richtungen bespielbar ist und 100 bis 160 Plätze aufweist; die niedrige Empore kann gut als Bühne dienen. Im Foyer steht eine Multifunktionstheke, es hat eine Küche mit robuster Ausstattung und es gibt im Obergeschoß einen Mehrzweck-Raum mit 30 bis 60 Plätzen (in diesem fand als erste Veranstaltung überhaupt die ordentliche Mitgliederversammlung des "Missionswerks" der Gebietskirche am Freitagnachmittag, 20.7., statt). Im Gartengeschoss befindet sich der Jugendraum mit Atrium. Ein Aufzug wurde eingebaut, damit auch Gehbehinderte barrierefrei überall hingelangen können, auch gibt es ein Behinderten-WC. Eine großzügige Gartenterrasse lädt im Sommer zum Aufenthalt im Freien ein. Architekt Raff hob hervor, dass die Umgestaltung in Anlehnung an die Bauzeit erfolgt sei, mit Schwarz- und Grautönen als Ergänzung zu den vorhandenen Elementen, sowie Farbtupfern in Rot.
Bei seiner Rückblende in die Projektgeschichte schilderte er, dass im Jahr 2000 die Gemeinde Stuttgart-Fasanenhof in die Kirchengemeinde Möhringen integriert und das Kirchengebäude im Fasanenhof frei geworden war. Nach der Erarbeitung von Analysen und Machbarkeitsstudien und der Erarbeitung eines Nutzungs-, Umbau-, Betreuungs- und Kommunikationskonzepts hatte der Landesvorstand der Gebietskirche unter Vorsitz von Bezirksapostel Klaus Saur im März 2004 grünes Licht für das Projekt gegeben, im Juli 2004 erfolgte die Freigabe der Entwurfsplanung und des Umbaubudgets, im Dezember 2004 kam die behördliche Baugenehmigung. Im Juli 2005 wurde der Verein "Forum Fasanenhof" gegründet, und im Mai 2006 gab es eine schon sehr gut besuchte Auftaktveranstaltung, bis dann im Monat darauf der Baubeginn erfolgte.
Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann als Vertreter der Landeshauptstadt Stuttgart überbrachte Grüße und gute Wünsche des Oberbürgermeisters und des Gemeinderats (drei Stadträtinnen nahmen am Festakt teil). In seinem Grußwort betonte er, die Kommune sehe es als hochwichtig an, dass ein solches Projekt – das er als "mutig und zukunftsweisend" wertete – ins Leben gerufen worden sei. Das Forum sei eine "tolle Ergänzung" des kommunalen Angebots, zumal es auch an Private vermietet werde. Er wünschte, dass dieses "große, schöne Gebäude mit Leben erfüllt" werde und dass auch nach Jahren noch festzustellen sein möge, dass diese Entscheidung positiv war.
Die Sonderbroschüre zur Eröffnung des Forums, als "News 4" herausgegeben, gibt Einblick in die im zweiten Halbjahr 2007 geplanten Veranstaltungen und zeigt, dass die Forum-Mitglieder sehr engagiert dabei sind, es "mit Leben zu füllen". Außer regelmäßigen offenen Treffs im Seminarraum, darunter Jugendtreffs und Single-Treffs, werden Kurse und Workshops angeboten; es gibt Vorträge über verschiedenste Themen, man kann bei Wanderungen, bei Stadtführungen und einer Weinprobe mitmachen, es hat Angebote zur Thematik "Sport und Spiel", ebenso zur Musik ... Kinder dürfen sich freuen auf die "Fasanenhof-Spiele für Kinder" am Freitag, 10. August, oder auf ein Spieleturnier, das am 16. September veranstaltet wird. Im Herbst ist für sie ein Laternenfest und im Advent dann "Lebkuchenhaus-Bauen" geplant. Gespräche über Glaubensthemen und weitere Veranstaltungen runden das vielfältige, interessante Programm des Forums ab, zu dem die drei Bischöfe des Vorstands – Eberhard Koch, Bernd Dittus und Georg Kaltschmitt – im Vorwort der Sonderbroschüre ausdrücklich festgehalten haben, es solle "als Forum für Kultur und Kommunikation das kirchliche Leben ergänzen und bereichern – und keinesfalls in Konkurrenz treten zu den unterschiedlichen Aktivitäten, die in den Kirchenbezirken stattfinden". In ehrenamtlicher Tätigkeit wurde das Veranstaltungsprogramm von den Ausschüssen des Vereins geplant und wird auch so organisiert. Das vielseitige Angebot zeigt die große Brandbreite der Nutzungsmöglichkeiten dieser Begegnungsstätte, die von der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland finanziell getragen wird. Ansonsten lebt das Forum, wie es ebenfalls im Vorwort heißt, von ehrenamtlicher Mitarbeit und Spenden.Den Veranstaltungskalender und viele Informationen rund ums "Forum Fasanenhof" finden Sie auf dessen Website . weitere Bilder