"Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg, und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker." Dieses Bibelwort –- Matthäus 13, 44 – legte Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, seiner Predigt im Jugendgottesdienst am Jugendtag 2007 in der "Frankenhalle" in Nürnberg zugrunde.
Es war der letzte der drei Jugendtage, die dieses Jahr in seinem deutschen Arbeitsbereich für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie ihre Seelsorger stattfanden. Zum Jugendtag in die "Frankenhalle" waren die jungen Christen und ihre Seelsorger aus den Apostelbereichen Nürnberg, München und Ulm eingeladen, und knapp 3.000 waren dieser Einladung gefolgt.
Sie erlebten am Vormittag den Jugendgottesdienst, in dem auch Apostel Jens Lindemann aus Hessen, den der Stammapostel zum Jugendtag entsandt hatte, sowie Bezirksevangelist Paul Hepp aus dem Apostelbereich München, Bezirksältester Harald Hiltensberger aus dem Apostelbereich Ulm und Apostel Dieter Prause (Leiter des Apostelbereichs Nürnberg) mit einem Predigtbeitrag mitwirkten. Der Jugendtag, an dem von Süddeutschland aus die Apostel Wolfgang Bott, Günter Eckhardt, Volker Kühnle, Dieter Prause, Hans-Peter Schneider und Wolfgang Zenker – stellvertretende Kirchenpräsidenten – teilnahmen, ist das jährliche "Highlight" für die jungen Christen.
Sie engagierten sich in der "Stunde der Jugend" am Nachmittag in besonderer Weise, indem sie mit musikalischen Vorträgen von Chor und Orchester sowie einer kombinierten Film-/Bühnenaufführung den inhaltlichen Löwenanteil übernahmen. Auch den Gottesdienst am Vormittag prägten das 55 Instrumentalisten starke Orchester aus dem Apostelbereich München (Dirigent: Martin Ditscherlein) sowie ein Chor, den 1.100 Sängerinnen und Sänger (Dirigent: Roland Ländle) aus den Jugendchören der eingeladenen Apostelbereiche bildeten, in feierlicher Weise mit.
In seiner Predigt erläuterte der Bezirksapostel das Gleichnis Jesu: Man könne das darin genannte "Himmelreich" als den Gottessohn selbst bzw. die Gemeinschaft mit ihm verstehen. "Ein altes Dichterwort besagt: ‚Wo du Wohnung hast genommen, da ist lauter Himmel hier’. – Wo des Herrn ‚Wohnung’ ist, da ist Himmelreich." Dies sei heute schon erlebbar. Dass das Himmelreich mit einem im Acker verborgenen Schatz verglichen werde, bedeute, dass man nicht an der Oberfläche bleiben dürfe, sondern tief graben müsse. Er ging hier auch auf das parallele Gleichnis ein vom Kaufmann, der eine kostbare Perle fand und dann alles verkaufte, was er hatte, um diese Perle zu erwerben (vgl. Matthäus 14, 45.46). Daraus sei auch ersichtlich, dass man das Himmelreich erlangen könne, aber sich darum bemühen müsse.Der Bezirksapostel zeigte dann, dass der "Acker" wiederum die Gemeinde des Herrn sei. Und da man gemäß dem Gleichnis den Schatz nicht haben könne, ohne den Acker zu kaufen, "geht es also nicht ohne die Gemeinde", so die Schlussfolgerung. "Jesus Christus in der Gemeinde" – die Frage, die sich jedem stelle, sei nun: "Erkennen wir den Herrn in der Gemeinde?" Weiter stelle sich dann die Frage nach der Bereitschaft, alles zu "verkaufen", also herzugeben, um "den Acker zu erwerben". Dies meine, dem Herrn zum einen Zeit zu schenken ("Der liebe Gott verlangt nichts Unmögliches von uns […], aber doch, das eine und andere mal zurückzustellen"), zum anderen, Kraft und Engagement in der Gemeinde unter Beweis zu stellen, die persönlichen Gaben einzubringen. Ebenso gehöre dazu, dem Herrn uneingeschränktes Vertrauen zu schenken. Sicherlich müsse man sich auch im Irdischen behaupten, habe seine Interessen usw., es sei aber eine Frage der Gewichtung und Priorisierung. "Gott muss Priorität in unserem Leben haben!", appellierte der Bezirksapostel. Wer den Schatz richtig erkannt habe, gestalte sein Leben entsprechend und erlebe: "Der Schatz macht dich reich, er erfüllt dich, er bringt Freude und Seligkeit. – Diesen Schatz halte fest!"
Nachdem pünktlich zum Jugendtag-Wochenende der Sommer zurückgekehrt war, genossen viele Jugendtag-Teilnehmer über die Mittagszeit das herrliche Sommerwetter draußen vor der (angenehm gekühlten) "Frankenhalle". Sommerlich war auch der Schmuck am Altar, den Glaubensgeschwister angebracht hatten: Rosen, Lilien und Rittersporn in den Farben weiß, gelb und blau.
Am Nachmittag konnte man dann fast meinen, man würde eine Zeitreise in das antike Troja machen, denn im Beitrag einer Jugendgruppe aus dem Kirchenbezirk Kempten (Apostelbereich Ulm) ging es um das "Trojanische Pferd". 130 Jugendliche hatten die Sage auf die geistige Ebene genommen und jugendnah für ihr Glaubensleben umgesetzt. Dies passte hervorragend zum Motto des Jugendtags – diesmal ein Bibelzitat: "Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark" (1. Korinther 16, 13) und stimmte mit dem Jahresmotto der neuapostolischen Christen in Süddeutschland ("Habe Mut für ein Leben im Glauben!") überein.
Mehr über diesen rundum "sonnigen" Festtag der Jugend – Stimmungsberichte, Interviews und vor allem viele Bilder – enthält die Jugendwebsite , die von einem Jugendteam gepflegt wird.