Der "Glaspalast" in Sindelfingen war am Sonntag, 20. Mai 2007, Gotteshaus, Begegnungsstätte von Gläubigen, Konzertsaal, Bühne und Filmraum in einem. Unter dem Motto "Fürchte dich nicht, glaube nur!" erlebten hier rund 4.300 junge Christen aus den Apostelbereichen Nürtingen, Tübingen und Stuttgart sowie ihre Seelsorger den Jugendtag 2007.
Der Gottesdienst am Vormittag, den Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, mit dem Bibelwort Johannes 6, 66-69 durchführte, stand im Mittelpunkt.
Apostel Wilhelm Hoyer als vom Stammapostel entsandter Gast aus Mühlheim an der Ruhr (Gebietskirche Nordrhein-Westfalen) sowie die süddeutschen Apostel Wolfgang Bott, Wolfgang Eckhardt, Volker Kühnle und Dieter Prause begleiteten den Bezirksapostel. Dieser bat Apostel Hoyer, Bezirksevangelist Wolfgang Oehler (Stuttgart), Bischof Eberhard Koch (Nürtingen) und Apostel Wolfgang Eckhardt (Lörrach) um einen Predigtbeitrag.
Nach dem gemeinsamen Eingangslied "Jesu, meiner Seele Leben", das Hinwendung und Bekenntnis zu Jesus ausdrückte, wünschte der Bezirksapostel der jungen Gemeinde, dass die Vorfreude auf die Jugendtage 2008 und 2009 zunehme und dass nun im Gottesdienst der Glaube eines jeden gestärkt werde und Impulse für den Alltag gegeben würden. Im Blick auf das Jahresmotto "Habe Mut, ein Leben im Glauben zu führen!" und speziell auf das Jugendtags-Motto "Fürchte dich nicht, glaube nur!" war es sein Wunsch, alle möchten einen Glauben wie ein Fels als Basis für das ganze Leben haben, der nicht grundsätzlich mehr in Frage gestellt würde. In seiner Predigt schilderte der Bezirksapostel zunächst den Kontext des Bibelworts – die Speisung der 5.000 war vorausgegangen ("Stellt euch vor, was für ein eindrucksvolles Erleben!") – und zeigte, dass der geistliche Bezug damals von dem Menschen nicht verstanden worden war. Als der Gottessohn damals von sich als dem "Brot des Lebens" gesprochen hatte, hatten viele seiner Jünger die Nachfolge Jesu aufgekündigt. Mit dem "goldenen Satz", der in Vers 69 des Bibelworts zitiert ist, habe Simon Petrus als Sprecher der Zwölf ein wunderbares Bekenntnis aus dem Glauben heraus gegeben. Petrus’ Frage "Wohin sollen wir gehen?" drücke nicht etwa Ratlosigkeit aus, sondern sei vielmehr Ausdruck von dessen "Glaubenssubstanz". "Petrus sagte: ‚Wir haben geglaubt und erkannt …’ – das ist ein Weg, der sich auch in unserem Glaubensleben abbilden muss", so der Bezirksapostel weiter. Jeder sei hier gefordert, sich "in die Hand Gottes fallen zu lassen", den Glauben festzumachen, hier auch einmal quasi "in Obligo zu gehen".
Er zitierte ferner die ersten drei Artikel des Glaubensbekenntnisses – die dem Apostolikum entsprechen – und zeigte, was es konkret bedeutet, den Glauben zu bekennen. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch das, was wenige Tage zuvor der Stammapostel in Freudenstadt ausgeführt hatte: Zum Bekenntnis des Glaubens gehöre eine "innere Grundfreude", ungeachtet der Lebensverhältnisse, und festes Vertrauen zu Gott haben, am Bekenntnis "Unser Herr kommt!" festhalten ("Ob man das in unserer aufgeklärten Welt akzeptiert oder nicht!"), sich gegenseitig zur Gottes- und Nächstenliebe und guten Werken motivieren, immer eine offene Hand haben für den, der Hilfe braucht, sowie selbstkritisch sein und souverän mit Schwächen anderer umgehen ... Dass er eine kleine Spinne am Mikrofon krabbeln sah, nahm der Bezirksapostel sogleich als Bild fürs Geistige: "Unser Bekenntnis zum Herrn, zum Glauben ist wie ein Faden, der nach oben weist, der uns in der innigsten Verbindung zu Gott hält."
Ein Jugendchor aus rund 1.600 Jugendlichen – Dirigent war wie in den Vorjahren Joachim Braun aus Steinenbronn – sowie ein ca. 120 Instrumentalisten zählendes Jugendorchester aus dem Apostelbereich Stuttgart gestalteten den Gottesdienst mit. Das Orchester dirigierte Tobias Haffner aus Stuttgart-Weilimdorf.
Die "Stunde der Jugend" am Nachmittag, durch die der Jugendpriester Arndt Bayer aus Rottenburg führte, enthielt neben musikalischen Programmpunkten einen Redebeitrag des "Gastapostels" Hoyer sowie einen zum Jugendtags-Motto sehr gut passenden Beitrag einer Jugendgruppe aus dem Apostelbereich Nürtingen.
Das Musikprogramm gestalteten Jugendchor und das Orchester, das bereits den Gottesdienst umrahmt hatte. Auf zwei Leinwänden, rechts und links vom Podium, auf dem der Altar aufgebaut war, konnte man auch von hinteren Plätzen das Geschehen gut verfolgen. Podium und Altar waren schon sommerlich mit Sonnenblumen, Rosen, Rittersporn und Gladiolen dekoriert und erinnerten an blühende Vorgärten, wie sie nach den furchtbaren Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs hier in der Gegend dann wieder angelegt worden sind. Dazu passte, dass an einem Gartentor in der Deko das Schild hing: "Kleines Paradies, heute geöffnet".
Am Ende des Jugendtags hatte man einmal mehr erlebt, was der Bezirksapostel im Gebet zu Gottesdienstbeginn als Dank ausgedrückt hatte: Die jungen Christen bringen sich ein und gestalten das Gemeindeleben aktiv mit.Alles, was die Jugendgruppen – einschließlich des Teams "Jugend online" aus Nordrhein-Westfalen – selbst über den Jugendtag 2007 in Sindelfingen zu berichten wissen, finden Sie gebündelt auf unserer "Jugendtags-Seite".