Die Gottesdienste am kirchlichen Festtag "Christi Himmelfahrt", 17. Mai 2007, fanden in den neuapostolischen Kirchengemeinden in Baden-Württemberg und Bayern am Vormittag statt; als Bibelwort lag Apostelgeschichte 1, 11 zugrunde.
Himmelfahrt sei das "Fest des Triumphes" von Jesus Christus, der nicht auf Erden geblieben, sondern aufgenommen worden sei im Himmel – Zeichen seiner Majestät (vgl. Markus 16,19). So äußerte sich einmal in einem Gottesdienst Stammapostel Dr. Wilhelm Leber, höchster Geistlicher in der Neuapostolischen Kirche.
Er war es auch, der unter diesem Gedanken den diesjährigen "Himmelfahrts"-Gottesdienst in Freudenstadt hielt. Eine festliche, freudige Stimmung herrschte in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche in der Schwanenstraße 50, wo sich Gläubige aus den Gemeinden des ganzen Kirchenbezirks eingefunden hatten. Dass der Stammapostel kommen würde, war bekannt – es war kein Überraschungsbesuch –, doch wurde der Gottesdienst nicht in die Gemeinden von Süddeutschland übertragen; es gab einzig eine Tonübertragung im Bezirk (in die Kirche Wittlensweiler) sowie in die Aula der nahe gelegenen Falkenschule, wo sich auch Gemeindemitglieder versammelt hatten.
Bezirksapostel Michael Ehrich, die Apostel der Gebietskirche Süddeutschland, Apostel Reinhard Hecht aus den USA und Apostel Bernd Koberstein aus Hessen waren in Begleitung des Kirchenoberhaupts, außerdem Stammapostel im Ruhestand Richard Fehr und Bezirksapostel im Ruhestand Klaus Saur. Zur Freude der Festgäste wurden sie von einem Kinderchor mit einigen Liedern begrüßt.
Ein Streichorchester stimmte alle auf den Gottesdienst ein, den ein großer gemischter Chor mitgestaltete, welchen SängerInnen der Gemeindechöre aus dem Bezirk bildeten. Einige der Lieder, die sie vortrugen, wurden durch ein Bläserensemble – ca. zehn Instrumentalisten – begleitet.
Zu Beginn seiner Predigt, der er als Bibelwort Hebräer 4, 14 zugrunde legte, las der Stammapostel vor, wie die Himmelfahrt Jesu Christi im Lukas-Evangelium beschrieben wird, und bestärkte die Festgemeinde darin, dies nicht nur so, wie es in der Heiligen Schrift niedergelegt ist, für wahr zu halten, zu glauben, sondern es als "Dreh- und Angelpunkt des Lebens" zu behalten. "So, wie der Herr aufgefahren ist gen Himmel, so wird er wiederkommen", unterstrich der Stammapostel. Auch das der Predigt zugrunde liegende Hebräer-Wort sei, da Jesus Christus als Hohepriester "die Himmel sozusagen durchschritten", den irdischen Lebensraum verlassen habe, um in die Gegenwart Gottes zu kommen; wahrhaftig ein Wort, das mit Himmelfahrt verknüpft sei. Bezüglich der weiteren Aussage im Hebräer-Wort sagte der Stammapostel: "Das ist meine Botschaft heute, ihr lieben Brüder und Schwestern hier in Freudenstadt und im ganzen Bezirk, alle, die gegenwärtig sind: Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis!" Er rief dazu auf, im Wort, aber auch in Taten, im Verhalten zu bekennen. Das Bekenntnis des Glaubens schließe ein, Vertrauen zu Gott zu haben, trotz Schwerem freudig sein zu können, souverän mit dem Irdischen umzugehen. Das Bekenntnis der Gotteskindschaft bedeute, Frieden zu halten, den Anderen nicht zu verurteilen, nicht gleich in Kritik zu verfallen. Zum Bekenntnis der Hoffnung gehöre, mutig, vertrauensvoll, freudig in dem Bewusstsein: "Dieser Tag [der Wiederkunft Jesu] ist nahe!" in die Zukunft hineinzugehen.
Zur weiteren Wortverkündigung rief er die Apostel Hecht, Koberstein und Prause.
In Freudenstadt werden seit 1910 regelmäßig Gottesdienste der Neuapostolischen Kirche gehalten; seit 1929 hat die Gemeinde ihre schöne, große Versammlungsstätte in der Schwanenstraße. Der Stammapostel, der im Urlaub schon einige Male hier den Gottesdienst besucht hatte, bemerkte, er habe den Eindruck einer sehr gläubigen, freudigen, starken Gemeinde bekommen. Freudenstadt ist namensgebend für den dortigen Kirchenbezirk, der 19 Kirchengemeinden umfasst.