Am Sonntag, 29. April 2007, führte Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, in der Kirche in München-Giesing, Plecherstraße 4, einen Gottesdienst für die Amtsträger in Baden-Württemberg und Bayern durch.
Es war der erste Gottesdienst für diese Zielgruppe in seinem süddeutschen Arbeitsbereich, den der im April 2006 in dieses Amt ordinierte Bezirksapostel gehalten hat. Durch Satellitenübertragung in Bild und Ton konnte der Gottesdienst in jedem Apostelbereich in einigen Empfangsstationen mitgefeiert werden, so dass alle Amtsträger die Möglichkeit hatten, daran teilzunehmen. Aus diesem Grund war der reguläre Sonntagsgottesdienst in allen süddeutschen Gemeinden auf den frühen Samstagabend vorverlegt worden. Außer den Amtsträgern waren auch ihre Ehefrauen eingeladen.
Der "besonderen Gemeinde" widmete der Bezirksapostel zu Beginn seiner Predigt Sirach 34, 19, ein Bibelwort, das er in der Sakristei vor Gottesdienstbeginn aufgeschlagen hatte: "Die Augen des Herrn sehen auf die, die ihn lieb haben." Gewiss habe jeder der Versammelten den Herrn lieb, denn sonst hätten die Männer nicht "Ja" zum Amtsauftrag gesagt, und die Frauen würden deren Amtstätigkeit nicht "in dieser schönen Weise" unterstützen. "Tue das, was du kannst, mit dem, was du hast, da, wo du bist!", zitierte der Bezirksapostel einen Staatsmann und führte aus, es sei heutzutage, wo es viele Anforderungen an den Einzelnen gebe, wichtig, dass sich die Seelsorger auf ihre "Kernaufgaben" konzentrierten und verantwortungsbewusst mit der Zeit umgingen. Daher sollten sie "nicht zu viel hineinpacken", jedoch den "Kernauftrag" – den jeder entsprechend dem Amt hat, in das er ordiniert wurde – "nicht aus Pflichtbewusstsein, sondern aus Liebe zu Gott und seinem Werk und aus Liebe zu den Anvertrauten" zu erfüllen suchen.
Der Bezirksapostel sprach auch davon, dass es den Amtsträgern wesentlich leichter falle, ihren Amtsauftrag zu erfüllen, wenn sie wüssten, dass ihre Ehefrauen Verständnis dafür hätten, ihnen zur Seite stünden und ihnen auch hier und da einmal den Rücken frei hielten. Partnerschaft bedeute ein gutes Zusammenwirken beider Partner. Es dürfe nicht sein, dass die Amtsträger für alle in der Gemeinde da seien, bloß nicht für die eigene Ehefrau und Familie. "Das wäre nicht gut!", stellte er klar und empfahl, wenn dies im einen und anderen Fall so wäre, dies offen miteinander zu besprechen und nach einer Lösung zu suchen. Als Bibelwort wählte der Bezirksapostel 1. Korinther 3, 9: "Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau" – ein Wort, mit dem Stammapostel Dr. Wilhelm Leber vor wenigen Tagen in der Ukraine einen Gottesdienst für Amtsträger und deren Ehefrauen gehalten hatte.
Der Schwerpunkt in der Wortverkündigung lag auf dem Gedanken "[…] ihr seid Gottes Ackerwerk". Dazu erläuterte der Bezirksapostel, Sinn eines Ackerfeldes sei, dass es Frucht hervorbringe – was erfordere, dass gepflanzt und gepflegt (gegossen, gedüngt, Unkraut beseitigt) werde. Dieses Bild übertrug er auf die Seelenpflege, wobei er den Akzent setzte, es gelte stets mit Bedacht zu handeln, und man müsse auch Entwicklungen Zeit lassen. Den im Bibelwort erwähnten Begriff vom "Bau" griff er abschließend kurz auf und sagte, bezogen auf das Geistliche: "Jesus Christus ist das Fundament, er ist der Eckstein. Ein Bau kann nur dann bestehen, wenn aufgebaut und in guter Weise Stein für Stein ineinander gefügt wird". Dies brauche Zeit, und die Amtsträger sollten sich nicht mit allem überfordern, sondern auch gut Ding ein wenig Weile lassen.
Die beiden in Bayern tätigen Apostel Dieter Prause, Leiter des Apostelbereichs Nürnberg, und Wolfgang Zenker, Leiter des Apostelbereichs München, sowie Bischof Udo Göhlmann (Apostelbereich Nürnberg) wurden zu einer Predigtzugabe aufgerufen. Ein von den Amtsträgern, die in der Kirche München-Giesing versammelt waren, gebildeter Chor stimmte die Gottesdienst-Teilnehmer auf den Gottesdienst ein und gestaltete diesen mit seinen Vorträgen auch mit. Turnusgemäß findet ein solcher überregionaler Gottesdienst für Amtsträger einmal im Jahr statt.