Wenige Tage nach Ostern – das in diesem Jahr für die orthodoxen und die westlichen Christen zeitgleich stattfand – besuchte Stammapostel Dr. Wilhelm Leber, höchster Geistlicher der Neuapostolischen Kirche, erstmals die neuapostolischen Gläubigen in der Westukraine.
In seiner Begleitung waren Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland – auch er erstmals in diesem Land –, sowie die Apostel Wolfgang Bott, Dieter Prause und Wolfgang Zenker aus Süddeutschland. Die drei Apostel sind "Länderverantwortliche" für die Gemeinden in verschiedenen Gebieten der Ukraine, wobei der Stammapostel bei dieser kurzen Reise nur in das von Apostel Wolfgang Bott betreute Gebiet – die Westukraine – kam. Dort führte er am Samstag, 14. April 2007, einen Gottesdienst für Amtsträger durch. Am Sonntag fand dann im "Eisenbahnerpalast", einer großen Kulturstätte in L’viv, dem ehemaligen Lemberg, ein Fest-Gottesdienst statt.
Über 500 Gemeindemitglieder aus sieben Oblasten in der West-Ukraine, die teils bis zu sechs Stunden Anfahrt hierfür auf sich genommen hatten, nahmen daran teil.Da erst eine Woche seit dem Osterfest vergangen sei, so der Stammapostel zu Beginn des Gottesdienstes, erlaube er sich, alle "mit dem schönen traditionellen Ostergruß" zu begrüßen: "Christos voskres!" [= "Christus ist auferstanden"] Prompt kam freudig, wie aus einer Kehle, von der Festgemeinde die Antwort zurück: "Vo istinu voskres!" [= "Ja, er ist wahrhaftig auferstanden!"] Die Auferstehung des Herrn sei nicht nur eine Geschichte von damals, sondern auch gegenwärtig eine frohe Botschaft, sagte der Stammapostel: "Der Herr ist auferstanden, und seine Kraft möge auch heute unsere Herzen erfüllen!"
Als Bibelwort lag der Predigt Offenbarung 2, aus Vers 10 zugrunde: "Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben". Der Stammapostel führte sieben Punkte an, bezogen auf das im Bibelwort genannte Treusein: "Treu" – im Sinne von "beständig, gleichmäßig, konstant, bis zum Ende" – sollten die Glaubenden bleiben im Glauben, im Bekennen, im Gebet, in der Liebe zu Gott und seinem Werk, im Opfer, in der Mitarbeit und in der Nachfolge. Dies gelinge, wenn man dem heiligen Geist im Herzen Raum gebe. Und gemäß der Verheißung im Bibelwort würden einmal diejenigen, die "getreu bis an den Tod" seien, als Sieger ausgezeichnet, die "Krone des Lebens" erhalten. Die größte Auszeichnung sei ewige Gemeinschaft mit Gott.
Der Gottesdienst wurde konsekutiv in die ukrainische Sprache übersetzt. Zur weiteren Wortverkündigung forderte der Stammapostel Bezirksapostel Wolfgang Nadolny sowie die Apostel Jens Lindemann und Rüdiger Krause auf, die er als Festgäste zu dieser Reise mit eingeladen hatte.Bezirksapostel Klaus Saur, der vor fast genau einem Jahr in den Ruhestand getretene frühere Präsident der Gebietskirche Süddeutschland, war ebenfalls unter den Reiseteilnehmern. Er hatte die Ukraine während seiner Amtszeit zweimal besucht und freute sich nun sehr, so manches bekannte Gesicht wieder zu sehen. An der Reise nahmen auch die Bischöfe Udo Göhlmann und Günter Schulz, die in der Ukraine an der Seite der "länderverantwortlichen Apostel" tätig sind, und einige Amtsträger teil, die vor allem in früheren Jahren häufiger zum Aufbau der Gemeinden und zur seelsorgerischen Pflege in die West-Ukraine gereist waren.Eine kleine Broschüre gab den Festgästen Einblick in die Entwicklung der Neuapostolischen Kirche in der Westukraine sowie einige geschichtliche und landeskundliche Informationen.