Gleich zwei neuapostolische Kirchen aus dem "Ländle" werden im 2007 erschienenen Architekturführer "Architektur neues Baden-Württemberg" vorgestellt: In dem mit Unterstützung der Architektenkammer Baden-Württemberg und des Wirtschaftsministeriums des Landes Baden-Württemberg herausgegebenen Führer wird die Kirche in Mühlacker, Lienzinger Straße 81, sowie die Kirche in Kieselbronn, Enzberger Straße 9, vorgestellt.
Bauherr ist beide Male die Neuapostolische Kirche Süddeutschland, K.d.ö.R., mit Sitz in Stuttgart.
Die Kirche in Mühlacker entstand in den Jahren 2000 und 2001, die Kirche in Kieselbronn 2004 und 2005. Beide waren auch schon Ziel am "Tag der Architektur" (lesen Sie dazu unseren Bericht aus dem Jahr 2005 ). Wie alle ihre Gebäude, hat die Neuapostolische Kirche beide Bauten ausschließlich aus Eigenmitteln finanziert.
Die Kirche in Mühlacker – Architekt Jürgen Häusser / Bauabteilung der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland (Stuttgart) – wird im Architekturführer so beschrieben: "Das Ensemble teilt sich in zwei Baukörper – einen schmalen, transparenten für das Foyer und die notwendigen Nebenräume sowie einen scheibenartigen Hauptbaukörper, der durch seine klare Architektursprache besticht. Zur Straße ist dieser Raum mit einem massiven Wandwinkel gegen den Verkehrslärm abgeschirmt. Beide Gebäude sind weiß verputzt und zeigen hellgrau gestrichene Fensterprofile. Zentrale Idee des Entwurfs war das Bild des ‚Sichbegegnens’ verschiedener Wege, Umfelder und Richtungen in einer offenen und zugleich verbindenden Struktur des Glaubens der Kirche. Das Zentrum stellt der Sakralraum mit 250 Sitzplätzen und der großzügig dimensionierten Orchesterfläche dar."
Zu der von Dorner und Partner (Altensteig) geplanten Kirche – Architekt Wolfgang Plautz – in Kieselbronn wird im Architekturführer gesagt: "Die frei stehende Kirche befindet sich auf einem stark geneigten Grundstück am Ortsausgang. Von der Straßenseite ist sie als eingeschossiger Baukörper erkennbar. Durch das überstehende Erdgeschoß wirkt der talseitig zweigeschossige Sakralbau fast schwebend. Die Grundkonstruktion besteht im Wesentlichen aus Betonaußenwänden mit einem hell getönten Wärmedämm-Verbundsystem. Der klar strukturierte Bau trifft sich harmonisch in die Umgebung ein. Die ostseitige Giebelwand, gleichzeitig auch die Altarrückwand, bildet den Gebäudeabschluss zum Ortsrand. Der Kirchensaal ist von außen durch ein schlichtes, der ländlichen Umgebung angepasstes Satteldach ablesbar. Nebenräume und Seitengänge wurden als untergeordnete kubische Gebäudeteile ausgeführt."
Der Architekturführer (Redaktion: Birgit Schmolke, Sophie Steybe, Franziska Nauck), erschienen im Verlagshaus Braun, kann zum Preis von 19.90 Euro im Buchhandel erworben werden. Es werden Wohn- sowie Geschäftshäuser, Werkstätten, Hallen und weitere Bauten vorgestellt, daneben auch so illustre Gebäude wie das Mercedes-Benz-Museum und das neue Kunstmuseum in Stuttgart oder das Museum Ritter in Waldenbuch.