Im "Mühlacker Tagblatt"
vom 18.07.2006 wurde unter dieser Überschrift ein Bericht über eine Benefizaktion neuapostolischer Kinder publiziert: Kinder und Jugendliche der neuapostolischen Kirche spielen für guten Zweck Am Wochenende haben Kinder und Jugendliche des neuapostolischen Kirchenbezirks Pforzheim-Ost das Singspiel "Jakob" aufgeführt. Der Veranstaltungserlös fließt an eine soziale Einrichtung in Pforzheim. Langes graues Haar wallt um das Gesicht von Jakob, der im Schaukelstuhl sitzt. Um ihn herum rund 50 Kinder – alles seine Enkelkinder. Sie sind alle neugierig darauf, die Geschichte seines Lebens zu hören. Und sie waren damit nicht die einzigen am späten Samstagnachmittag. Rund 400 Gäste hatten bei der Benefiz-Aufführung in der Erlentalhalle Platz genommen. Nochmal doppelt so viele wurden am Sonntag beim Bezirksfest des neuapostolischen Kirchenbezirks Pforzheim-Ost in Ötisheim erwartet. Alle zwei Jahre lädt der Kirchenbezirk zu einer zweitägigen Veranstaltung ein. Am Sonntag wird die Gemeinschaft gepflegt. Mitglieder aus allen 14 Gemeinden von Pforzheim bis Mühlacker und von Neulingen bis Wurmberg kommen zu Sport und Spiel in und um die Erlentalhalle zusammen. Bezirksevangelist Michael Burkhardt über den Sinn des Treffens: "Damit man sich über die Gemeinde hinaus kennen lernt." Das Fest fördere das "Wir-Gefühl" und verhindere eine "Kirchturmpolitik". 50 Kinder entführen Publikum in den Orient Die Verbindung zwischen den Gemeinden stärke aber auch die gemeinsame Aufführung der Kinder aus den unterschiedlichen Orten. Thomas Hammer (Ötisheim) hatte Text und Musik für das Singspiel verfasst, das die biblische Überlieferung von Jakob zum Thema hatte. Rund 50 Kinder hatten seit Februar intensiv geprobt, um am Wochenende ihr Publikum tausende von Kilometer weit in den Orient und tausende von Jahren zurück in die Vergangenheit zu führen. Rückblickend erzählte ein in die Jahre gekommener Jakob, wie es sich damals zugetragen hatte, als er seinen Bruder Esau um das Erstgeborenenrecht betrog und anschließend vor dessen Rache flüchten musste. In kurzen Szenen spielten und sangen die Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren einige Episoden aus dem Leben Jakobs nach. Obwohl die jugendlichen Akteure vor einem altertümlich anmutenden Bühnenbild spielten, hatte Thomas Hammer die Geschichte in moderne Sprache gefasst. "Das kannst du dir abschminken", erteilte da der geschäftstüchtige Onkel Laban Jakob eine Abfuhr und sorgte für Schmunzeln im Publikum. Die Gäste erlebten am Samstag eine abwechslungsreiche Aufführung, für die zwar kein Eintritt verlangt wurde, Spenden aber willkommen waren. Der Erlös wurde dem Verein "Lilith" zur Verfügung gestellt. Die Beratungsstelle engagiert sich in Sachen Prävention und Information gegen sexuellen Missbrauch von Mädchen und Jungen. Psychotherapeutin Katja Leonhardt stellte die Einrichtung mit Sitz in Pforzheim vor und machte deutlich, wie wichtig Spendenaktionen sind. Die Arbeit von "Lilith" sei derzeit nur noch zu 75 Prozent finanziert. Es gebe jährlich ein Defizit von 50 000 Euro. (U.St.)