(14.4.2006) Den höchsten kirchlichen Feiertag durch den höchsten Geistlichen der Kirche, Stammapostel Dr. Wilhelm Leber, erlebten in diesem Jahr die Mitglieder aus den 33 Gemeinden der Kirchenbezirke Kempten und Memmingen.
Dem Karfreitags-Gottesdienst in der feierlich dekorierten Halle "Big Box" in Kempten legte der Stammapostel als Bibelwort Römer 6, 8 ("Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden") zugrunde."Wir sind unendlich dankbar dafür, dass der Herr das Opfer gebracht hat!", so der Stammapostel. Er wünschte, das Karfreitagsgeschehen möge die Seele eines jeden berühren. Eine befriedigende, mit dem Verstand ganz nachvollziehbare Antwort auf die Frage, warum der Sohn Gottes dieses bittere Leiden und Sterben zur Erlösung der Menschen erleben musste, habe er nicht. Doch der Glaubende erhalte, wenn er sich in dieses Geschehen seelisch-geistig hineinführen lasse, eine Ahnung von der Größe der Liebe Gottes. "Der Herr ist für dich und mich gestorben, jeder ist da angesprochen", bekräftigte der Stammapostel, was schon im Lied zu Gottesdienstbeginn ausgedrückt worden war. Da hatten die rund 3500 Gottesdienstteilnehmer den Opfertod Jesu besungen ("Christus starb für mich"). "Ohne das Opfer Jesu wäre alles" – und damit bezog sich der Stammapostel auf die weitere Entwicklung der Kirche Christi und das Wirken ihrer Apostel – "nichts, es ist alles gegründet auf das Opfer Jesu".Jesus habe kein irdisches Reich angestrebt, und auch der Lebenssinn der Gläubigen, der eigentliche Lebensinhalt, sei nicht das Irdische. Daraus resultiere eine entsprechende Haltung. Beispielhaft nannte er die Freude auf Jesu Wiederkommen und das Vertrauen in den Herrn. Sich in die Hand Gottes zu begeben, wie dies Jesus vorgelebt habe, alles ihm anzubefehlen, gehe nicht "so automatisch", man müsse vielmehr sich selbst "befehlen". So sei auch das Bibelwort zu verstehen – geistlich, das heißt Sterben im Sinn von Verzicht, von Aufgeben, "dass man manches meidet um des Zieles willen" und sich nach Gottes Wollen ausrichte, sich unter seinen Willen demütige. Es könnten durchaus Verhältnisse kommen, wo man beweisen müsse, wen man mehr liebe, den Herrn oder das eigene Ich. Die Nachfolge Jesu fordere also auch zu Entscheidungen heraus ("Wie viel ist uns der Friede wert, wie viel die Freiheit in Gott?"). Der Herr werde in seiner Treue und in seiner Liebe zu den Glaubenden stehen, zu denen, die mit ihm im geistlichen Sinn gestorben seien – das sei das Schöne. "Wer mit Christus stirbt, der wird auch mit ihm leben", bekräftigte er.Der Stammapostel war in Begleitung von drei Bezirksaposteln: Bezirksapostel Klaus Saur als dem Gastgeber, Bezirksapostel Richard Freund aus den USA und Bezirksapostel Leslie Latorcai aus Kanada. Als Festgäste aus anderen Gebietskirchen nahmen ferner der in Nordrhein-Westfalen und Indien tätige Apostel Dewan Chowdhury sowie Apostel Willi Sommer aus Hessen teil. Die Apostel aus Süddeutschland waren ebenfalls dabei; nur Apostel Werner Kühnle, der Mitte Februar erkrankt war – zwischenzeitlich ist er in einer Spezialklinik in Frankreich erfolgreich operiert worden – konnte noch nicht teilnehmen.Zur weiteren Wortverkündigung rief der Stammapostel Bezirksapostel Freund, Bezirksapostel Latorcai und Apostel Sommer.Ein homogen singender Chor, den rund 500 Sängerinnen und Sänger der Gemeindechöre beider Bezirke bildeten, gestaltete den Karfreitagsgottesdienst mit innigen Liedvorträgen mit; Dirigent war Fritz Schwenger. Die etwa 80 Instrumentalisten im Orchester (Dirigent: Dieter Seyband), ebenfalls aus beiden Kirchenbezirken, trugen mit ihren Vorträgen vor dem Gottesdienst gleichermaßen zur erhebenden Feierlichkeit bei.Auch die auf den hinteren Plätzen der Halle sitzenden Gottesdienstbesucher konnten das Geschehen mittels Projektion auf eine Großleinwand mitverfolgen. Die Bild- und Tontechniker waren übrigens schon ab 3:00 Uhr vor Ort, denn da am Abend zuvor die Halle noch für ein Konzert vermietet war, konnte alles erst ab dem frühen Morgen für den Festgottesdienst vorbereitet werden. Um 5:30 Uhr wurde der Altar aufgebaut, Glaubensschwestern brachten dann um 6:00 Uhr den in Kirchen vorbereiteten Blumenschmuck für Altar, Altarpodest und Halle. Die Predigt wurde simultan in Englisch übersetzt, die Wortbeiträge der Bezirksapostel Freund und Latorcai konsekutiv ins Deutsche.In diesem Gottesdienst spendete der Stammapostel noch zwei Paaren den Segen zur goldenen Hochzeit (50 Jahre): dem im Ruhestand lebenden Bezirksapostelhelfer Ernst Horn und dessen Ehefrau sowie der leiblichen Schwester des Bezirksapostelhelfers Horn und deren Ehemann. Bezirksapostelhelfer i.R. Horn stammt aus dem Allgäu und ist Bayern noch sehr verbunden; als Apostel wirkte er in der Gebietskirche Kanada. Weitere Bilder Weitere Infos dazu finden Sie auf der Seite des Kirchenbezirks Kempten