(06.03.2006) Am ersten Märzwochenende besuchte Stammapostel Wilhelm Leber in Begleitung von Bezirksapostel Klaus Saur, dem Präsidenten der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, von wo aus die administrative und seelsorgerische Arbeit in Sierra Leone unterstützt wird, die dortigen neuapostolischen Christen.
Er führte am Samstag in Port Loco und am Sonntag in der Landeshauptstadt Freetown einen Gottesdienst durch.Im Gottesdienst am Sonntag, 5. März 2006, in der Kirche Freetown Central bekam das Land mit dem vormaligen Bischof Albert Garber einen weiteren Apostel, so dass die teils 250 bis 350 Gemeinden umfassenden Arbeitsgebiete der Apostel in Sierra Leone nun etwas verkleinert werden können. Für die Elfenbeinküste wurde in diesem Gottesdienst ebenfalls ein weiterer Apostel ordiniert: Der seitherige Bischof Beugre Farras Koffi empfing das Apostelamt. Außerdem bekamen die beiden in Guinea und Liberia tätigen Apostel zu ihrer Unterstützung einen Bischof an die Seite gestellt: Für Guinea empfing Bezirksältester Bonhando Tolno und für Liberia Bezirksevangelist Alexander Wreh das Bischofsamt.Freetown, 1785 ursprünglich als neue Heimat für befreite Sklaven gegründet, ist eine moderne Stadt auf dem afrikanischen Kontinent. Hier befindet sich auch der Verwaltungssitz der dortigen neuapostolischen Gebietskirche. Sie ist seit Anfang der 80er-Jahre in diesem westafrikanischen Land anerkannt, das etwa doppelt so groß wie die Schweiz ist. Sierra Leone hat etwa 5,2 Millionen Einwohner; es leben dort über 100.000 neuapostolische Christen. Mit Richard Fehr kam im November 1990 erstmals ein Stammapostel ins Land, für das er am 22. Mai 1988 in der Kirche in Fellbach den ersten einheimischen Apostel – Barba Komba Gborie – ordiniert hatte. Apostel Gborie und die weiteren in Sierra Leone tätigen Apostel Alex Bangura und Sanpha Sesay befanden sich in Begleitung des Stammapostels Leber an den Festtagen im März, zu denen auch die Bezirksapostel Wolfgang Nadolny aus Berlin und Guillermo José Vilor aus Buenos Aires eingeladen worden waren. Aus Süddeutschland reiste Apostel Günter Eckhardt mit, da der länderverantwortliche Apostel Werner Kühnle erkrankt ist. Aus Guinea waren die Apostel Martial Bangoura und Antoine Malano, aus dem Land Elfenbeinküste Apostel Isaac Newton Amoah und aus Liberia Apostel Robinson Saidu dabei. Im Gottesdienst am Samstagvormittag in der Halle des Port Loco Teacher’s College verwendete der Stammapostel für die in Englisch gehaltene Predigt, die konsekutiv in eine Landessprache übersetzt wurde, als Grundlage Lukas 12, 49 ("Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte."). Dieses Wort beschreibe den Auftrag des Gottessohnes, der das "Feuer des Evangeliums" gebracht habe, das die Herzen erwärme und den Menschen auch ein Licht sei. Der Stammapostel beleuchtete in seinen Ausführungen dann das "Feuer des Glaubens". Beispielhaft erwähnte er den Hauptmann von Kapernaum, der zu Jesus gesagt hatte: "Sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund" (vgl. Matthäus 8, 5-8). Er wünschte, auch das "Feuer der Liebe" möge im Herzen der Glaubenden brennen, ebenso das damit zusammenhängende "Feuer der Barmherzigkeit", des Mitgefühls mit anderen. Dazu habe Jesus das Gleichnis vom barmherzigen Samariter gegeben. Als weiteren Punkt nannte er das "Feuer der Hoffnung" auf die Wiederkunft Jesu und das "Feuer der Freude und der Begeisterung" darüber, die Nähe Gottes zu verspüren, in den Gottesdiensten zusammenkommen zu können, Segen zu empfangen usw. Dem Gottesdienst am Sonntag, der im Rundfunk übertragen wurde, lag als Bibelwort Apostelgeschichte 10, 34 und 35 zugrunde.Traurige, schlimme Bekanntheit erlangte Sierra Leone in jüngerer Zeit durch die jahrelangen Bürgerkriegswirren, in denen sich furchtbare Gräueltaten ereigneten. Die Neuapostolische Kirche leistet dort – in Zusammenarbeit mit dem Church Council – humanitäre Hilfe; siehe auch Feature "Grausame Hinterlassenschaft des Krieges ... – Hilfsaktion in Sierra Leone