Den Glauben in Wort, Werk und Wesen bekennen (20.1.2013) In diesem Jahr feiert die Neuapostolische Kirche das 150-jährige Bestehen (siehe dazu auch unsere Berichte "Zum neuen Jahr" und "Bekennende Christen sein").
Als "Jahr des Bekennens" hat Stammapostel Wilhelm Leber, der höchste Geistliche in der Neuapostolischen Kirche, das Jahr 2013 ausgerufen.
Bezirksapostel Michael Ehrich, der die Gebietskirche Süddeutschland leitet und mit einem Gottesdienst am Sonntag, 20. Januar, die Jubiläumsveranstaltungen in seinem Arbeitsbereich eröffnete, stellte in seinen Ausführungen zu Beginn der Predigt das Bekennen besonders heraus.
"Es sind von unseren Brüdern und Schwestern in der Gründerzeit, wenn ich einmal so sagen darf, wirklich ganz besondere Bekenntnisse überliefert worden", meinte er. Man habe da und dort auch Konsequenzen hinsichtlich des irdischen Leben ziehen müssen; manchmal seien es schwierige Verhältnisse gewesen. Daran sollten sich die Glaubenden von heute dankbar erinnern, denn gerade auch durch diese Glaubensgeschwister aus den Gründerjahren seien viele wichtige Grundlagen gelegt worden.
Er wünsche sich, dass auch heutzutage, gerade auch im Jubiläumsjahr der Kirche, ein vielfaches Bekenntnis des Glaubens sichtbar werden möge. In diesem Zusammenhang erinnerte der Bezirksapostel an Christen, die um ihres Bekenntnisses willen auch heute in schwierigen Situationen sind.
"Es gibt Länder, wo die Christen verfolgt werden und um ihres Glaubens willen massive Nachteile erleiden müssen." Allein dies sei schon ein Grund, im eigenen Lebenskreis ein lebendiges Glaubensbekenntnis abzulegen. Wenn man sich davor scheue, müsse man sich angesichts derer, "die auch gegenwärtig um ihres Glaubens willen angegriffen werden, die auch gegenwärtig um ihres Glaubens willen Nachteile in Kauf nehmen, jämmerlich schämen". Er appellierte, den Glauben in Wort, Werk und Wesen zu bekennen.
Als "starkes Bekenntnis" bezeichnete der Bezirksapostel den Gottesdienstbesuch und das Erfüllen des dritten Gebots: "Du sollst den Feiertag heiligen!" Dies sei wichtig in einem Umfeld, in dem das Christliche immer mehr in den Hintergrund zurückgedrängt werde. Auch den Gottesdienst, der unter der Woche angeboten werde, wertete er als Chance, die Gott einem gebe: zum einen, um sich wieder innerlich aufrichten zu lassen, neue innere Stärke, Glaubenskraft und Mut aufzunehmen und zu erleben: "Das Wesentliche ist wieder in den Mittelpunkt gerückt." Zum anderen, um auch dadurch zu bekennen: "Ja, der Gottesdienst ist mir wichtig!"
Als Bibelwort legte der Bezirksapostel der Predigt das Jesu-Wort aus dem Johannes-Evangelium, Kapitel 12 aus Vers 26 zugrunde: "Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren." Dazu stellte er der großen Gemeinde den "Dreiklang" vor Augen, der auch einen inneren Zusammenhang habe: den Herrn bekennen, dem Herrn dienen, dem Herrn nachfolgen.
Zur weiteren Wortverkündigung wurden die Apostel Wolfgang Eckhardt (Apostelbereiche Freiburg und Tübingen), Dieter Prause (Apostelbereich Nürnberg) und Hans-Peter Schneider (Apostelbereich Heilbronn) gerufen, zudem der Bezirksälteste Harald Hiltensberger, Leiter des Kirchenbezirks Kempten (Apostelbereich Ulm).
Ein gemischter Chor und ein Orchester gestalteten mit die Predigt unterstreichenden, feierlichen Lied- und Instrumentalvorträgen den Gottesdienst in festlicher Weise mit. Das Orchester unterstrich mit einem bewegenden Vortrag auch den Höhepunkt des Gottesdienstes, die Feier des Heiligen Abendmahles.
Am Ende des Gottesdienstes fanden Ordinationen von Gemeindeämtern statt: Der Bezirksapostel ordinierte einen Hirten, einen Gemeindeevangelisten, einen Priester und einen Diakonen.
Der Gottesdienst, der in der Kirche Ulm-West stattfand, wurde in rund 380 Gemeinden mit Satelliten-Empfang ausgestattete Kirchen in Süddeutschland übertragen; zudem waren via Satellit Gemeinden in Bosnien-Herzegowina , Israel , Mazedonien und der Ukraine angeschlossen. Simultanübersetzungen erfolgten in Englisch, Italienisch, Russisch, Serbokroatisch, Spanisch und Vietnamesisch.
Siehe im Zusammenhang mit diesem Gottesdienst auch unseren Bericht "Wechsel im Stammapostelamt".