(11.1.2011) "Madamfo Ghana"– Bettina Landgrafe e.V. erhielt am 11. Januar 2011 eine 20.000-Euro-Spende der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland.
Wie die Erste Vorsitzende von "Madamfo" (ghanaisch: "Freund"), Bettina Landgrafe, informierte, wird das Geld für den Bau eines Kindergartens im rund 800 Kilometer von Ghanas Hauptstadt Accra entfernten Ort Brodi (Brong Ahafo Region) verwendet. Auch wird es zur Finanzierung der Bestuhlung einer Grundschule dort dienen.
Bildung sei der Schlüssel zu einem selbständigen Leben, meinte Landgrafe, die als examinierte Krankenschwester 2001 in Ghana arbeitete und dann die Hilfsorganisation gründete und aufbaute. Deren Hauptziel ist, die Lebensqualität der Menschen insbesondere in den ländlichen Gebieten Ghanas nachhaltig zu verbessern. Daher würden alle Projekte – unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" – gemeinsam mit den Menschen vor Ort geplant und realisiert.
"Brodi hat etwa 15.000 Einwohner", so Landgrafe, als sie die Spende in Stuttgart entgegennahm. "Die Menschen dort leben vom Cashewkern-Anbau, es sind alles Bauern. Einen Kindergarten gibt es nicht in allen Teilen dieses weit verstreuten Orts, so dass kleine Kinder sich selbst überlassen sind, weil die Eltern arbeiten. Oder sie kommen zum Kindergarten unter einem Mangobaum zusammen. Dort werden die Zwei- bis Sechsjährigen betreut und unterrichtet, aber im Freien kann kein geordneter Unterricht stattfinden, und bei Regen oder großer Hitze fällt er komplett aus. Oder aber es müssen die älteren Geschwister, die deswegen nicht in die Schule gehen können, die Kleinen hüten", erklärte sie, warum der Bau eines Kindergartens sinnvoll ist.
Der von der Neuapostolischen Kirche finanzierte Kindergarten werde voraussichtlich im Juni dieses Jahres fertig gestellt sein. Momentan seien es 72 Jungen und Mädchen im Kindergartenalter, die in diesem Teil des Orts lebten und dann in den Kindergarten kämen. Die Kindergarten- bzw. Grundschulbildung sei, insbesondere für die Mädchen, extrem wichtig. Nur so könnten sie grundlegenden Fähigkeiten, wie Lesen, Schreiben und Rechnen erlernen, um so die weiterführende Schule (Junior Secondary School) besuchen zu können.
Durch das Erlangen von Grundbildung hätten sie die Chance auf Unabhängigkeit von ihren Familien und später eine gute Ausgangsposition, als gleichberechtigt angesehen zu werden. "Mit wenig Finanzmitteln kann man dort sehr viel erreichen", versicherte sie.
Bezirksapostel Michael Ehrich, Präsident der Gebietskirche und zugleich Erster Vorsitzender des "Missionswerks" , des Hilfswerks der Gebietskirche, über das die humanitäre Hilfe abgewickelt wird, begründete bei der Scheckübergabe das Engagement zugunsten "Madamfo Ghana": "Es ist – unter dem Gedanken der Nächstenliebe – unsere Aufgabe als Christen, denen zu helfen, die in Not sind. Insbesondere haben wir den Fokus auf Hilfe für die Schwächsten in der Gesellschaft, die Kinder, gerichtet."
Durch einen Bericht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen war er auf die Hilfsorganisation aufmerksam geworden, die auch in der Volta- und der Ashanti-Region Ghanas unterschiedliche Hilfsprojekte betreibt. So engagiert sie sich auch im Kampf gegen Kinderhandel: Aus Not werden Kinder von ihren Eltern für geringe Beträge an Fischer verkauft, die sie als billige Arbeitskräfte ausnutzen. "Madamfo Ghana" befreit solche Kinder und schenkt ihnen in Kinderheimen Zuflucht; Eltern und Fischern werden Möglichkeiten angeboten, den Lebensunterhalt ohne Kindersklaven / Kinderhandel zu bestreiten.
Dem Bezirksapostel ist es ein Anliegen, dass die Neuapostolische Kirche – die in Ghana etwa 600.000 Mitglieder hat – nicht nur durch finanzielle Unterstützung hilft, sondern auch durch Information über Kinderarbeit / Kinderhandel. Durch Sensibilisierung der leitenden Amtsträger im Land – als Multiplikatoren – könne dazu beigetragen werden, dass den bedrängten Menschen geholfen werde.
Infos zu "Madamfo Ghana" finden Sie im Internet unter http://www.madamfo-ghana.de